Gas, insbesondere Erdgas, gehört zu den nachgefragtesten Rohstoffen der Welt. Kein Wunder: Wir verwenden Gas auf unterschiedlichste Weise. Wir heizen mit Erdgas, wir nutzen es zum Kochen und mittlerweile sogar zum Autofahren. Aufgrund der hohen Effizienz einer Gasheizung, wird das meiste Erdgas in Deutschland für die Wärmeerzeugung genutzt – bereits jeder zweite deutsche Haushalt heizt damit. Allerdings treiben gerade Krisenzeiten den Gaspreis in die Höhe, weshalb immer mehr Haushalte versuchen, möglichst viel Gas zu sparen. Einen ersten Anhaltspunkt über mögliche Einsparpotenziale gibt Dir Dein individueller Gasverbrauch.

 

Wie hoch ist ein durchschnittlicher Gasverbrauch?

Durchschnittlich verbraucht ein 1-Personen-Haushalt pro Jahr etwa 4.000 bis 8.000 kWh Gas, ein 2-Personen-Haushalt liegt bei 8.000 bis 12.000 kWh und ein 4-Personen-Haushalt kommt auf 12.000 bis 18.000 kWh. Bei einem Einfamilienhaus ist je nach Wohnfläche mit einem Jahresverbrauch von rund 20.000 bis 40.000 kWh zu rechnen.

Wie viel Gas pro Wohnung oder Haushalt verbraucht wird, gestaltet sich sehr individuell. Eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren beeinflusst die Höhe des Gasverbrauchs – darunter beispielsweise die Wohnfläche sowie die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen.

Welche Faktoren beeinflussen Gaskosten und -verbrauch?

Die Gaskosten werden vor allem von den weltweiten Preisen für Erdgas beeinflusst, der stark schwanken kann. Der internationale Preis für Gas wird dabei z. B. durch die Witterung, die Preisentwicklung anderer Rohstoffe sowie durch das aktuelle politische und wirtschaftliche Zeitgeschehen bestimmt.

Beim Gasverbrauch, der die Kosten in die Höhe treiben kann, spielt besonders die Art des Gebäudes eine besondere Rolle. Je nachdem, ob es sich um einen Altbau oder Neubau mit vorhandener Dämmung handelt, verbrauchen die Bewohnerinnen und Bewohner mehr oder weniger Gas. Haushalte, die neben der Heizung auch das Warmwasser über die Gastherme erzeugen, haben einen zusätzlichen Gasverbrauch.

Außerdem verbrauchen alte Heizungsanlagen nicht selten rund 30 Prozent mehr Gas als neue Anlagen. Eine Modernisierung der Heizungsanlage kann sich also positiv auf Deinen Gaszähler und Deine Gasrechnung auswirken.

Wenn Du Deinen Gasverbrauch beurteilst, solltest Du in die Berechnungen und Überlegungen Dein persönliches Verhalten miteinbeziehen. Magst Du Deine Wohnung lieber wärmer, umso mehr Gas verbrauchst Du in der Heizperiode. Und auch Hobby-Köche oder Bäcker verbrauchen bis zu 1.000 Kilowattstunden (kWh) mehr im Jahr als durchschnittliche Haushalte.

Wie kann man den Gasverbrauch berechnen?

Den Gasverbrauch kannst Du mit einer einfachen Formel berechnen:

Kubikmeter (m³) x Brennwert (kWh/m³) x Zustandszahl = Kilowattstunden (kWh)

Das erste Hindernis bei der Berechnung des Gasverbrauchs ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher die Verwendung unterschiedlicher Einheiten. Dein Gaszähler gibt den Verbrauch in Kubikmeter auf dem Zählerstand an, die Gasrechnung zeigt die gelieferte Gasmenge hingegen in Kilowattstunden an.

Gasverbrauch von m³ in kWh umrechnen

Für die Umrechnung von Kubikmetern in Kilowattstunden gibt es auch eine einfache Faustregel:

Du nimmst einfach den Kubikmeter Gas und multiplizierst ihn um den Faktor 10. Daraus ergibt sich grob kalkuliert aus einem 1 m³ Gas 10 kWh.

Was bedeutet der Brennwert?

Der Brennwert dient dazu, die Qualität des Gases, das Gasanbieter liefern, genauer zu beschreiben. Er zeigt Dir, wie viel Energie ein Kubikmeter Erdgas enthält. Angegeben wird der Brennwert in der Maßeinheit kWh/m³. Je nach Qualität des Gases schwankt der Brennwert zwischen 8 und 12,5 kWh/m³. Wenn Du wissen möchtest, wie hoch der Brennwert Deines Erdgases ist, kannst Du das auf Deiner letzten Gasrechnung nachlesen oder beim Netzbetreiber erfragen.

Was ist die Zustandszahl?

Das Gasvolumen wird durch die Temperatur und den Luftdruck der Verbrauchsstelle beeinflusst. Um die Erdgasmengen an den verschiedenen Stellen mit unterschiedlichen Bedingungen vergleichbar zu machen, wird für die Berechnung des Gasverbrauchs die Zustandszahl miteinbezogen – diese findest Du ebenfalls auf Deiner Gasrechnung. Die Zustandszahl beschreibt das Gasvolumen vom Normzustand zum Betriebszustand bei Dir zuhause, wobei der Normzustand eine Temperatur von 0 °C und ein Druck von 1 bar bedeutet.

Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?

Der Gaspreis für Verbraucherinnen und Verbraucher setzt sich aus drei Faktoren zusammen: Dem Preis für die Beschaffung und den Vertrieb des Gases, dem Netzentgelt und die staatlich bestimmten Preiseinflüsse wie beispielsweise Steuern oder Wegenutzungsentgelte.

Zu dem auf der Gasrechnung ausgewiesenen Gaspreis kommt auch noch der Grundpreis des Gasanbieters hinzu. Damit decken die Versorger ihre Fixkosten, etwa Gebühren für den Gaszähler oder Verwaltungskosten.

Richtwerte für den Gasverbrauch

Wir haben für Dich einige Richtwerte zusammengefasst, die Du mit Deiner Gasrechnung aus dem Vorjahr vergleichen kannst. Hast Du deutlich höhere Gaskosten als die Durchschnittswerte angeben, könnte das ein Hinweis auf einen zu hohen Gasverbrauch sein. Aber bedenke: Der tatsächliche Gasverbrauch richtet sich stark nach den persönlichen Nutzergewohnheiten.

Größe in Quadratmetern / ImmobilienartDurchschnittlicher Erdgasverbrauch
30 m² / Wohnung2.200 kWh
50 m² / Wohnung5.000 kWh
90 m² / Wohnung10.600 kWh
120 m² / Wohnung14.400 kWh
150 m² / Reihenhaus18.000 kWh
160 m² / Einfamilienhaus18.667 kWh

Verbrauch berechnen und Gaskosten sparen

Der erste Schritt, um beim Gas zu sparen ist die Berechnung des individuellen Gasverbrauchs. Hast Du diesen Wert ermittelt, kannst Du Dir im Anschluss überlegen, wie Du Deinen Verbrauch reduzieren kannst. Wie viel Gas Du verbrauchst, hängt in erster Linie davon ab, wie oft und wie lange Dein Haushalt heizt.

Wir haben ein paar einfache Tricks für Dich zusammengefasst, mit denen Du Deinen persönlichen Gasverbrauch senken und damit Geld sparen kannst:

Heiztemperatur reduzieren

Mit Sicherheit der einfachste Weg, Deinen Gasverbrauch deutlich zu verringern und damit auch eine Heizkostennachzahlung zu vermeiden: die Absenkung der Temperatur um 1 Grad. Diese Veränderung ist körperlich kaum zu spüren, wird sich aber beim Jahresverbrauch auf der jährlichen Gasabrechnung zeigen. Der Temperaturunterschied von 1 Grad bringt beim Gasverbrauch eine Ersparnis von rund 6 Prozent ein. Als ideale Temperaturen gelten in Küche und Schlafzimmer etwa 18 °C, im Wohnzimmer hingegen ist 20 °C die allgemeine Wohlfühltemperatur.

Thermostatventile nutzen

Die Heizung muss in den meisten Haushalten nicht dauernd eingeschaltet sein. Wer möchte, dass seine Wohnung morgens und beim Nachhausekommen geheizt ist, kann programmierbare Thermostatventile nutzen. Damit können die Betriebszeiten der Heizung an den eigenen Bedarf angepasst werden. So kannst Du energieeffizienter heizen, weniger CO2 ausstoßen und den Jahresverbrauch an Gas senken.

Stoßlüften statt Fenster kippen

Anstatt über einen längeren Zeitraum die Fenster einfach nur zu kippen, solltest Du besser stoßlüften. Dabei wird verbrauchte Luft zügiger mit frischer Luft ausgetauscht. Ein weiterer Vorteil: Durch das Stoßlüften kühlen Räume nicht so stark ab im Vergleich zu dauerhaft gekippten Fenstern. In einem Einfamilienhaus kannst Du dabei bis zu einer halben Tonne CO2 pro Jahr sparen – und eine Menge Heizkosten.

Heizung regelmäßig entlüften

Die regelmäßige Entlüftung der Heizung kann auch zu einem geringeren Gasverbrauch beitragen. Heizkörper können am besten funktionieren, wenn sie sauber, staubfrei und nicht von Möbeln oder sonstigem verdeckt sind. Auch die Wand hinter der Heizung sollte gut gedämmt sein. Wer das kurzfristig nachrüsten muss, kann z. B. auf spezielle Heizfolien zurückgreifen, die hinter den Heizkörper geklebt werden und dabei helfen, dass die Wärme nicht nach außen transportiert wird.

Art der Warmwasseraufbereitung

Wenn Deine Warmwasseraufbereitung bisher mit einem Elektroboiler funktioniert, solltest Du überlegen zu einem anderen System zu wechseln. Elektroboiler speichern Warmwasser und verursachen durch Abwärmeverluste zusätzliche Kosten.

Gebäudeisolierung überprüfen

Du wohnst in einem Altbau? Dann solltest Du die Isolierung Deiner Wohnung oder Deines Hauses überprüfen. Nicht selten sind Türen und Fenster in älteren Häusern undicht. Das sorgt dafür, dass Wände auskühlen und man mehr heizen muss, was wiederum die Heizkosten ansteigen lässt. Bei undichten Türen kannst Du z. B. Zugluftstopper anbringen, bei Fenstern hingegen eignen sich z. B. Schaumstoffstreifen zum Abdichten.

Smarte Lösungen beim Gasverbrauch

Smart Home ist in aller Munde – auch beim Thema Heizen! Mittlerweile gibt es smarte Heizsteuerungen, bei denen Du automatisiert und über eine App die Heizung an die Umgebungstemperatur anpassen und von unterwegs steuern kannst. Wenn Du auf dem Nachhauseweg bist, kannst Du so beispielsweise die Heizung von unterwegs bereits anschalten.

Heizungspumpe austauschen

Die Heizungsanlage zu erneuern ist ein guter Start, um den Gasverbrauch zu reduzieren. Das wichtigste Bauteil ist dabei die Heizungspumpe. Sie ist für fast 20 Prozent des gesamten Verbrauchs im Haus verantwortlich. Wer eine alte Heizungspumpe gegen eine neue austauscht, kann innerhalb eines Jahres bis zu 360 kWh (in einem Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 125 m²) sparen.

Die Erneuerung der Heizungsanlage kostet trotz möglicher Förderung durch den Staat viel Geld. Du brauchst finanzielle Unterstützung? Dann hilft Dir für Deine Modernisierungspläne vielleicht ein Kredit von auxmoney.

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Fazit: Wer seinen Verbrauch berechnet, kann beim Gas Geld sparen

Nachdem Du Deinen Verbrauch an Gas berechnet hast, kannst Du anhand von Durchschnittswerten einschätzen, ob Du und Dein Haushalt verhältnismäßig viel oder wenig Gas nutzen. Je nachdem kannst Du schon mit ein paar einfachen Tricks Gas im Alltag sparen – angefangen bei der Reduzierung der Raumtemperatur bis hin zur Anpassung der Isolierung oder Erneuerung der Heizungsanlage.

Mitunter kann es sich auch lohnen, Tarife zu vergleichen und gegebenenfalls den Gasanbieter zu wechseln. Mit Deinem berechneten Gasverbrauch kannst Du Deine zu erwartenden Gaskosten berechnen und diese Informationen zum Tarifvergleich nutzen.

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