Hohe Kontoführungsgebühren, kostenpflichtige Überweisungen und Kontoauszüge: Ein Girokonto bei einer Filialbank kann inzwischen ziemlich teuer sein. Kunden einer Direktbank zahlen im Schnitt weitaus weniger, denn viele der Services sind kostenlos. Girokonto wechseln und Geld sparen – so funktioniert’s.

 

So viel Geld kannst Du sparen

Die meisten Filialbanken in Deutschland erheben eine Kontoführungsgebühr in Höhe von 5 bis 15 Euro pro Monat. Das bedeutet, dass Du im ganzen Jahr zwischen 60 und 180 Euro sparen könntest. Was genau der Unterschied zwischen einer Filialbank und einer Direktbank ist, erfährst Du weiter unten im Artikel.

 

Beispiel:

Nehmen wir an, Deine Bank verlangt eine monatliche Kontoführungsgebühr in Höhe von 10 Euro. Auf das Jahr gerechnet hättest Du Gesamtkosten über 120 Euro. Wechselst Du stattdessen die Bank und eröffnest ein kostenloses Girokonto bei einer Direktbank bzw. Online-Bank, könntest Du jeden Monat 10 Euro sparen. Mit der 752-Regel wird klar, wie viel Geld Du theoretisch nach 10 Jahren zur Verfügung hättest, würdest Du diese 10 Euro in eine renditestarke Anlageform investieren:

10 x 752 = 7.520 Euro. 

Girokonto wechseln

Girokonto wechseln: Mit Kontowechselhilfe

Das Gute vorweg: Grundsätzlich sind Banken und Sparkassen gesetzlich dazu verpflichtet, Kunden beim Wechsel des Girokontos zu unterstützen. Die Hilfe kann schriftlich oder online erfolgen.

Girokonto online wechseln

  1. Direktbank auswählen und neues Girokonto eröffnen.
  2. Im Online-Banking-Portal mit Deinen Zugangsdaten einloggen.
  3. Menüpunkt “Kontowechsel” anklicken.
  4. Im Eingabefeld die bisherigen Zugangsdaten Deiner alten Bank mit PIN eingeben. Es öffnet sich das Programm Deines bisherigen Kontos mit allen Zahlungspartnern.
  5. Wähle Deine gewünschten Zahlungspartner aus.
  6. Zum Schluss Vorgang mit einer TAN-Nummer bestätigen. Die neue Bank informiert Deine Zahlungspartner über die geänderte Bankverbindung. Das Konto wird eingerichtet – fertig.

Girokonto schriftlich wechseln

  1. Zuerst ein Girokonto bei einer Online- bzw. Direktbank Deiner Wahl eröffnen.
  2. Danach telefonisch oder online ein sogenanntes Ermächtigungsformular für einen Kontowechsel beantragen.
  3. Das Dir per Post zugesandte Formular schriftlich ausfüllen und an die Direktbank zurückschicken.

Den Rest erledigen die Kreditinstitute untereinander: Deine alte Bank übermittelt alle Lastschriften, Daueraufträge und Terminüberweisungen an Deine neue Bank. Zum Schluss wird Dein neues Konto mit allen übermittelten Daten eingerichtet.

Keine Sorge: All Deine bisherigen Zahlungspartner werden über die geänderte Bankverbindung natürlich informiert. Laut Gesetz darf der Kontowechsel nicht länger als 12 Tage dauern.

Girokonto wechseln: Ohne Wechselservice selbst durchführen

Auch ohne schriftlichen oder digitalen Wechselservice der Banken kannst Du Dein Girokonto bequem wechseln. Wichtig: Alle Kontoauszüge aus dem letzten Jahr gut aufbewahren. Gehe dann folgendermaßen vor:

Girokonto wechseln

1. Konto bei der neuen Bank eröffnen

Eröffne ein Girokonto bei der Onlinebank Deiner Wahl. Zur Identifikation genügt der Gang zur Post. Personalausweis oder Reisepass reicht.

 

2. Zahlungsein- und ausgänge prüfen

Deine alten Kontoauszüge helfen Dir dabei, sich einen Überblick über sämtliche Daueraufträge und Zahlungspartner zu verschaffen. So weißt Du, wen Du alles über die neue Kontoverbindung informieren musst.

 

3. Daueraufträge ändern

Dein neues Konto ist eingerichtet und einsatzbereit? Dann solltest Du als nächstes Deine Daueraufträge auf dem alten Girokonto löschen und auf das neue übertragen.

 

4. Zahlungspartner über Deine neue Bankverbindung informieren

Wer regelmäßig Geld auf Dein Konto überweist oder per Lastschrift von Deinem Konto einzieht, muss Deine neue Bankverbindung kennen. Ob per E-Mail, als Brief oder telefonisch – solange jeder Bescheid weiß, ist alles in trockenen Tüchern. Unser Tipp: Vielleicht stellst Du beim Kontowechsel fest, dass Du den einen oder anderen Vertrag gar nicht mehr brauchst oder zu besseren Konditionen bekommst. Ein Blick in ein Vergleichsportal lohnt sich.

 

5. Altes Konto schließen

Etwa drei Monate lang solltest Du beide Konten gleichzeitig nutzen. Erst danach kannst Du Dein altes Girokonto besten Gewissens kündigen. Um sich gegen Abbuchungen und anfallende Mahngebühren abzusichern, ist ein kleiner Betrag auf dem alten Konto sinnvoll – vielleicht wurde der ein oder andere Zahlungspartner übersehen. Bitte Deine alte Bank schließlich, die restliche Geldsumme auf Dein neues Konto zu überweisen.

Was ist eigentlich eine … ?

… eine Direktbank?

Direktbanken besitzen keine Filialen. Für Dich heißt das konkret, dass alle Transaktionen ausschließlich über das Online-Banking stattfinden. Man spricht daher auch von einer Online-Bank.

Weil die Kosten, zum Beispiel für Büros und Personal, im Gegensatz zu einer Filialbank niedrig sind, gibt es bei Direktbanken in der Regel keine Kontoführungsgebühren. Benötigst Du eine Beratung, hilft Dir ein persönlicher Ansprechpartner am Telefon weiter.

… eine Filialbank?

Filialbanken bieten ein Netz von Filialen an, in der Du von einer persönlichen Beratung vor Ort profitierst. In der Filiale hilft Dir ein persönlicher Ansprechpartner dabei, Überweisungen zu tätigen, Daueraufträge einzurichten oder Bargeld einzuzahlen. Für diese Dienste verlangen die meisten Filialbanken Gebühren von ihren Kunden. Auch für den Besitz eines Girokontos erheben die meisten Filialbanken mittlerweile eine Gebühr – die sogenannte Kontoführungsgebühr.

Girokonto wechseln: Fazit

Viele Menschen scheuen sich davor, ihre Hausbank zu verlassen und ein Girokonto bei einer anderen Bank zu eröffnen. Der Wechsel sei zeitaufwendig, kompliziert und mühsam. Doch so ganz stimmt das nicht: Viele Banken sind mittlerweile dazu verpflichtet, ihren Kunden beim Wechsel zu helfen. Laut Gesetz haben die Banken maximal 12 Tage Zeit, um den ganzen Prozess von der Kündigung des alten bis zur Eröffnung des neuen Kontos für Dich abzuschließen. Die Vorteile sprechen für sich: Bei einer Direkt- bzw. Online-Bank profitierst Du von geringeren Kosten, Zusatzleistungen und einer besseren, oft schnelleren telefonischen Beratung.

Wir finden: Der Wechsel lohnt sich – vor allem für Dein Portemonnaie.

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