Meist benötigen wir Kredite erst im Erwachsenenalter zur Finanzierung unseres Autos, der ersten eigenen Wohnung oder zur Erfüllung eines großen Wunsches. In der Regel sind ein geregeltes monatliches Einkommen, eine gute Bonität und Kreditwürdigkeit die Hauptkriterien für die Gewährung eines Darlehens.

Doch was, wenn Schüler und Jugendliche einen Kredit benötigen? Kann man denn als Schüler überhaupt einen Kredit aufnehmen, so ganz ohne Einkommen?

Inwiefern Schüler einen Kredit aufnehmen können und welche Arten von Krediten es für Schüler gibt, erklären wir Dir ausführlich in diesem Ratgeber.

Die Aufnahme eines Kredits durch einen Schüler hängt grundsätzlich davon ab, ob es sich um einen nicht Erwerbstätigen, Berufsschüler oder Auszubildenden handelt. Wer in einer Schulausbildung steckt und das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht hat, erhält grundsätzlich keinen Kredit bei einer Bank. In einem solchen Fall kann ein Darlehen über Eltern oder Verwandte aufgenommen werden oder ein Mitkreditnehmer eingetragen werden.

Ausschlaggebend hierfür ist insbesondere die Geschäftsfähigkeit von Minderjährigen. Jugendliche vom vollendeten siebten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr gelten laut § 106 BGB als beschränkt geschäftsfähig. Rechtsgeschäfte, welche von beschränkt Geschäftsfähigen ohne die Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters abgeschlossen wurden, gelten in der Regel als schwebend unwirksam. Demnach würde auch die Kreditaufnahme durch einen Minderjährigen ein unwirksames Rechtsgeschäft darstellen.

Kredite für Auszubildende und Berufsschüler

Während es minderjährigen Schülern während der Schulausbildung nicht gestattet ist, ein Darlehen aufzunehmen, können Auszubildende und Berufsschüler hingegen unter bestimmten Voraussetzungen einen Kreditvertrag abschließen. Ausschlaggebend hierfür ist die Volljährigkeit des Kreditnehmers. Doch auch wenn Auszubildende bereits volljährig sind, stellt sich die Aufnahme eines Darlehens bei der Bank als kritisch dar:

Zwar befinden sich die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme in einem Arbeitsverhältnis mit geregeltem Einkommen, eine Übernahme oder Weiterbeschäftigung nach Beendigung des Ausbildungsverhältnisses kann jedoch nicht garantiert werden. Demnach werden Kredite an Auszubildene meist nur mit einem geringen Darlehensbetrag und einer Laufzeit vergeben, welche die Ausbildungsdauer nicht überschreitet.

Kredite für Schüler – Welche Kreditarten gibt es?

Wollen Schüler einen Kredit zur finanziellen Unterstützung während der Ausbildung oder dem Studium aufnehmen, können verschiedene Schülerkredite in Betracht gezogen werden. Grundsätzlich kann zwischen folgenden Arten von Krediten für Schüler unterschieden werden:

  • Ratenkredit
  • Bildungskredit
  • BAföG

Ratenkredit

Stellen Schüler oder Auszubildende eine Kreditanfrage bei einem Kreditinstitut, wird meist ein Ratenkredit in Betracht gezogen. Die Kreditsumme fällt hierbei in der Regel eher gering aus, ein solcher Kredit kann in Höhe von 300 bis 5000 Euro beantragt werden. Die Höhe des Kredits ist jedoch vom Einkommen des Schülers abhängig – je höher der monatliche Gehaltseingang, desto höher kann die Kreditsumme angesetzt werden.

Der Abschluss eines solchen Kredits für Schüler erfolgt wie der Abschluss jedes anderen Kredits. Nach einer anfänglich Prüfung der Bonität und Kreditwürdigkeit des Schülers wird ein Vertrag vereinbart, welcher die Höhe des Kredits, Zinszahlungen, weitere Gebühren sowie die Laufzeit umfasst.

In der Praxis werden Ratenkredite an Schüler eher seltener vergeben – das liegt oftmals an dem zu geringen Einkommen der Jugendlichen und dem damit einhergehenden Kreditrisiko für Banken.

Bildungskredit

Eine weitere Alternative zur finanziellen Unterstützung von Jugendlichen und Schülern stellt der sogenannte Bildungskredit dar. Dieser private Studienkredit soll Dich bei der Finanzierung Deiner schulischen Ausbildung oder Deines Studiums unterstützen und wird in der Regel nur von Sparkassen oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben. Er gilt als zeitlich befristeter Kredit mit besonders günstigen Zinsen.

Für die Beantragung des Bildungskredits solltest Du einige Voraussetzungen erfüllen:

  • Du solltest zwischen 18 und 44 Jahre alt sein
  • Du musst Deinem Studium oder Deiner Ausbildung in Vollzeit nachgehen
  • Deine Hochschule sowie Deine Meldeanschrift müssen in Deutschland sein
  • Du musst deutscher Bürger im Sinne des Grundgesetzes sein oder einer der Gruppen nach § 8 Berufsausbildungsförderungsgesetz angehören

Im Gegensatz zu BAföG ist der Anspruch auf den Bildungskredit unabhängig von dem Einkommen der Eltern oder des Ehegatten/Lebenspartner. Die Rückzahlung der gesamten Darlehenssumme zuzüglicher anfallender Zinsen erfolgt in der Regel 18 Monate nach Auszahlung und sollte innerhalb von 25 Jahren, vor dem 67. Lebensjahr erfolgt sein.

BAföG

Das Berufsausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, gilt als eine vom Staat geförderte, finanzielle Unterstützung von Jugendlichen während der Berufsausbildung. BAföG berechtigt sind in der Regel alle deutschen Studierenden, Praktikanten und unter bestimmten Voraussetzungen auch Schüler und ausländische Studenten.

Um BAföG überhaupt beantragen zu können, müssen gewisse Bestimmungen erfüllt sein: Zu Beginn des Bachelorstudiums darfst Du nicht älter als 29, zu Beginn des Masterstudiums nicht älter als 34 Jahre alt sein.

Der aktuelle BAföG Höchstsatz für das Wintersemester 2020/2021 für Studierende beträgt 861 Euro pro Monat. Dieser Betrag ist jedoch von der Wohnsituation (bei den Eltern wohnen oder nicht bei den Eltern wohnend) sowie der Ausbildungsstätte abhängig.

Zudem ist der Höchstsatz abhängig von dem Einkommen und Vermögen des Studierenden, dem Einkommen der Eltern oder des Ehegatten / Lebenspartners, dem Familienstand der Eltern, der Zahl der Geschwister sowie deren Ausbildungsart. In der Regel wird demnach auf der Grundlage der Einkommenssteuerbescheide der Eltern oder des Ehegatten / Lebenspartners ein entsprechender BAföG-Förderbetrag durch die BAföG-Ämter berechnet.

Die Rückzahlung von 50 % des Darlehenssumme erfolgt grundsätzlich fünf Jahre nach Ende der Forderung und sollte innerhalb von 20 Jahren abgeschlossen sein.

Voraussetzungen – Das musst Du bei einem Kredit für Schüler beachten

Ist die Rede von einem Schülerkredit oder Kredit für Schüler, ist meist ein Kleinkredit, oder auch ein Minikredit bei einem Kreditinstitut gemeint. Anders sieht das bei privaten und staatlich geförderten Ausbildungskrediten aus:

Diese werden nur von speziellen Banken, beispielsweise von Sparkassen oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), bereitgestellt und verfolgen das Ziel der finanziellen Unterstützung von Schülern und Studenten.

Nimmst Du nun als Schüler einen Kredit bei der Bank auf, gibt es so einiges zu beachten. Neben dem gesetzlichen Mindestalter gibt es für die Kreditaufnahme weitere zu erfüllende Voraussetzungen.

Gesetzliches Mindestalter

Eine weitere Voraussetzung für die Vergabe eines Kredits an Schüler ist das Mindestalter. Demnach kann ein Kredit einem Schüler erst bei Volljährigkeit gewährt werden. Denn gemäß § 106 BGB gelten Kinder und Jugendliche von 7 bis 17 Jahren als beschränkt geschäftsfähig und müssen demnach streng genommen vor jedem Rechtsgeschäft die Erlaubnis der Eltern einholen. Erst ab dem 18. Lebensjahr gelten Jugendliche als voll geschäftsfähig und können eigenständig Verträge abschließen und Rechtsgeschäfte eingehen.

Eigenes Einkommen

Neben dem Mindestalter von 18 Jahren spielt auch ein geregeltes monatliches Einkommen eine wichtige Rolle bei einem Kredit für Schüler. Auch wenn das Gehalt von Auszubildenden noch relativ gering ist und der vereinbarte Darlehensbetrag eher im niedrigen Bereich liegt, muss die Bank sich hinsichtlich der Rückzahlung des Geldes auf monatliche Zahlungseingänge verlassen. Daher kann ein Kredit für Schüler ohne ein geregeltes Einkommen grundsätzlich nicht gewährt werden.

Der Einkommensnachweis erfolgt in der Regel durch einen Ausbildungsvertrag mit Angaben über die Vergütung. Zusätzlich kann zudem ein Nachweis der letzten Wochen bis Monate über regelmäßige Geldeingänge vorgelegt werden, beispielsweise ein Kontoauszug.

Gute Bonität und Kreditwürdigkeit

Ganz egal ob man Schüler, Auszubildender oder bereits fest angestellter Arbeitnehmer ist – die Aufnahme eines Darlehens erfordert grundsätzlich immer eine gute Bonität und Zahlungsfähigkeit. Um ein mögliches Kreditrisiko zu mindern, prüfen Banken bereits vor der eigentlichen Kreditentscheidung die Kreditwürdigkeit der möglichen Kreditnehmer. In der Regel erfolgt dies über eine Anfrage bei der Schufa.

Dementsprechend müssen auch Schüler bei der Aufnahme von einem Kredit hinsichtlich ihrer Bonität umfassend überprüft werden. Soll ein Kredit gewährt werden, dürfen grundsätzlich keine Schufa Einträge vorhanden sein. Zudem muss Dein Schufa Score, eine Bewertungsziffer betreffend deiner Zahlungsfähigkeit, positiv sein. Hast Du bereits einen Schufa Eintrag, wird die Bank Dir eher keinen Kredit gewähren können – denn das bedeutet in der Regel, dass Du bereits anderen finanziellen Verpflichtungen nachkommen musst.

Fazit: Das solltest Du über Kredite für Schüler wissen!

Ganz egal, ob Du Schüler, Student oder Auszubildender bist – es gibt einiges, was Du über die Kreditaufnahme als Jugendlicher wissen solltest. Denn hierbei spielen nicht nur Dein Alter oder Dein Einkommen eine wichtige Rolle.

In erster Linie darfst Du als minderjährige Person unter 18 Jahren grundsätzlich keinen Kredit bei einer Bank abschließen – dieser wäre aufgrund Deiner beschränkten Geschäftsfähigkeit ohne die Zustimmung deiner Eltern schwebend unwirksam. Jedoch können Deine Eltern sich als Mitkreditnehmer eintragen lassen oder den Kredit komplett für dich übernehmen. Bist Du schon volljährig und steckst mitten in einer Berufsausbildung oder einem Studium, müssen jedoch auch einige Voraussetzungen beachtet werden. Demnach solltest Du zur Aufnahme eines Kredits bei einer Bank über ein geregeltes monatliches Einkommen verfügen und keine Schufa Einträge vorweisen. Ein Kredit für Schüler ohne ein geregeltes Einkommen ist grundsätzlich nicht möglich.

Doch neben Kreditinstituten bieten auch staatlich geförderte Kredite (BAföG) sowie private Studienkredite (Bildungskredit) eine finanzielle Unterstützung während der schulischen oder beruflichen Ausbildung.

Bevor Du als Schüler einen Kredit bei Deiner Bank aufnehmen möchtest, solltest Du Dir auf jeden Fall die Frage stellen, ob Du schon bereits dazu bist, in jungen Jahren diese finanziellen Verpflichtungen zu übernehmen. Eventuell bieten sich Dir andere Möglichkeiten an, dass benötigte Geld zu erhalten, beispielsweise durch Babysitting, Nachhilfe geben oder ein Minijob?

Als Schüler einen Kredit bei der Bank zu beantragen, stellt sich also komplizierter raus als gedacht. Studenten oder Azubis haben es da einfacher: auxmoney vermittelt attraktive Kreditangebote. Informiere dich jetzt über unseren Studienkredit!

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