Ein Leben ohne Ausgaben ist leider nicht möglich, damit Du es im Rahmen Deiner Möglichkeiten trotzdem voll auszuschöpfen kannst, kann es hilfreich sein, Deine monatlichen Lebenshaltungskosten zu berechnen – eigenständig oder mit einem Rechner. Besonders, wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt, ist es wichtig, die Einnahmen und Ausgaben im Blick zu haben. Die erste eigene Wohnung, ein neuer Job oder die Gründung einer Familie können ein Anlass sein, um sich über die Lebenshaltungskosten Gedanken zu machen. Wichtig ist die Berechnung der Lebenshaltungskosten vor allem für einen Kredit und eine Baufinanzierung.
Möchtest Du einen Kredit für eine Immobilienfinanzierung oder eine größere Anschaffung aufnehmen, ist der Überblick auf die Finanzen unvermeidbar. Um Deine Kreditwürdigkeit zu prüfen, zieht die Bank zwar eine festgelegte Haushaltspauschale heran, doch um selbst feststellen zu können, ob Du Dir den Kredit wirklich leisten kannst, ist die Berechnung der Lebenshaltungskosten wichtig.
Wir zeigen Dir, was genau Deine Lebenshaltungskosten sind, wie Du die monatlichen Ausgaben berechnest und was der Unterschied zu der Haushaltspauschale ist.
Unter dem Begriff Lebenshaltungskosten werden alle Ausgaben zusammengefasst, die ein durchschnittlicher Haushalt tätigt. Also Kosten, die Du für das tägliche Leben ausgeben musst. Dazu gehören monatliche Ausgaben wie die Miete oder Nahrungsmittel, aber auch Ausgaben für Kleidung und Freizeit. Beim Berechnen der Lebenskosten wird nur das Nettohaushaltseinkommen berücksichtigt, Lohnsteuer, Sozial- und Rentenversicherung zählen nicht zu den Kosten.
Die Höhe der monatlichen Lebenshaltungskosten fällt bei jedem anders aus, sie hängen stark vom Wohnort, dem Haushalt und dem Lebensstandard ab. Eine Familie mit zwei Kindern hat andere Ausgaben und eventuelle höhere Kosten zu tragen als ein Singlehaushalt. Wenn Du oft verreist, oder Haustiere hast, beeinflusst das ebenso Deine Kosten zum Leben. Auch wer in großen Städten lebt, muss häufig mehr Miete zahlen als auf dem Land, dementsprechend fallen die monatlichen Lebenshaltungskosten bezüglich der Miete höher aus.
Unterteilung der Lebenshaltungskosten
Da nicht jeder Haushalt die gleichen Ausgaben hat, wird zum Berechnen der Lebenshaltungskosten in zwei Bereiche unterteilt:
- Private Konsumausgaben
- Sonstige Ausgaben
Private Konsumausgaben
Zu den Konsumausgaben werden Kosten gezählt, die in jedem Haushalt in regelmäßigen Abständen anfallen. Die Höhe der Ausgaben kann je nach Haushalt variieren.
Die Tabelle zeigt die Konsumausgaben der Lebenshaltungskosten:
Konsumausgabe | Beispiele |
Wohnung | · Miete
· Nebenkosten · Hotelübernachtungen |
Nahrungsmittel | · Essen
· Getränke · Tabakwaren |
Mobilität | · Anschaffungskosten PKW
· Kraftstoff · Versicherung · Kosten für Bus und Bahn · Taxi |
Bekleidung | · Private Kleidung
· Arbeitskleidung · Schuhe |
Hygiene und Gesundheit | · Hygiene-Artikel
· Friseurbesuch · Massage · Medikamente |
Freizeit | · Fernsehen, Computer + Streaming
· Handy + Verträge · Kino, Theater, Zoo · Reisen · Sportverein · Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen |
Bildung | · Studiengebühren
· Weiterbildungen · Volkshochschulkurse |
Tierhaltung | · Anschaffungskosten
· Steuern · Nahrung · Tierarztkosten · Versicherung · Zubehör |
Sonstige Ausgaben
Unter sonstige Ausgaben werden Kosten aufgelistet, die nicht in jedem Haushalt anfallen. Daher werden diese Ausgaben vom Statistischen Bundesamt nicht zu den Konsumausgaben gezählt und werden gesondert betrachtet. Auch die Bank berechnet diese Lebenskosten nicht in der Haushaltspauschale.
Die Tabelle zeigt sonstige Ausgaben, die Du beim Kalkulieren der Lebenshaltungskosten beachten solltest:
Sonstige Ausgaben | Beispiele |
Versicherungen | · Haftpflichtversicherung
· Lebensversicherung · Etc. |
Raten | Zinsen und Tilgung für Monatsraten: |
Unterhaltszahlungen | · Kinder
· Ex-Partner |
Wohnungsinstandhaltung | · Handwerker
· Bewirtschaftungskosten |
Wie werden die Lebenshaltungskosten berechnet?
Zum Berechnen der monatlichen Lebenshaltungskosten fertigst Du einfach eine Aufstellung aller Kosten und Ausgaben an, die monatlich anfallen. Im nächsten Schritt addierst Du alles zusammen. Die Summe der Ausgaben bildet Deine Lebenshaltungskosten.
Ein Lebenshaltungskosten-Rechner ist dafür nicht unbedingt nötig. Damit Du einen guten Überblick hast, solltest Du sowohl die Konsumausgaben als auch die sonstigen Ausgaben berücksichtigen. Unregelmäßige Kosten kannst Du gleichmäßig auf das gesamte Jahr verteilen, so werden diese auch in Deinen monatlichen Ausgaben berücksichtigt. Damit Deine Lebenshaltungskosten-Berechnung auch realistisch ist, solltest Du die Kostenpunkte eher großzügig angeben.
Interessanter als das Berechnen der reinen Lebenskosten ist das Ergebnis aus monatlichen Ausgaben und Einnahmen. Dazu gehst Du genauso mit Deinem regelmäßigen Einkommen vor wie mit den Konsumausgaben und den sonstigen Ausgaben. Addiere Dein monatliches Einkommen und weitere regelmäßige Einnahmen zusammen und subtrahiere anschließend die Lebenshaltungskosten von der errechneten Summe. Die Differenz ist der Betrag an Geld, der Dir oder Deinem Haushalt monatlich zur Verfügung steht. Auch diese Berechnung kann leicht ohne einen Lebenshaltungskosten-Rechner durchgeführt werden. Durch den restlichen Betrag kannst Du ungefähr einschätzen, wie hoch z. B. die Raten für einen Kredit und die gesamte Darlehenshöhe sein dürfen. Allerdings sollte nicht das gesamte Geld für ein Darlehen verplant werden. Sinnvoller ist es, einen Teil für unerwartete Kosten zurückzulegen.
Der auxmoney Haushaltsplan kann Dir bei der Aufstellung der Einnahmen und Lebenshaltungskosten helfen.
Beispiel zur Berechnung der Lebenshaltungskosten
Du möchtest Dir gerne ein neues Auto kaufen und denkst über einen Privatkredit bei auxmoney nach. Um Dir einen Überblick über Deine Ausgaben und Einkünfte zu verschaffen, stellst Du eine Berechnung Deiner monatlichen Lebenshaltungskosten auf.
Einkommen 1.800 Euro
– Miete und Nebenkosten 650 Euro
– Private Konsumausgaben 850 Euro
– sonstige Ausgaben 50 Euro
___________________________________
Monatlicher Überschuss 250 Euro
Berechnung der Lebenshaltungskosten für Kredite und Baufinanzierung
Für Banken sind die Lebenshaltungskosten ein wichtiger Anhaltspunkt bei der Vergabe von Krediten und Zinsen. Besonders das Ergebnis der Differenz aus Ausgaben und Einkünften ist für Kreditgeber relevant. Denn unter anderem an diesem Betrag kann bemessen werden, ob Du Dir ein Darlehen leisten kannst und welche Monatsrate möglich wäre.
Um selbst zu überprüfen, bei welcher Darlehenshöhe Du eine monatliche Kreditrate zahlen kannst, hilft der Kreditrechner von auxmoney!
Als Einkünfte gelten bei der Bank das Nettohaushaltseinkommen und weitere regelmäßige Einnahmen, beispielsweise:
- Mieteinnahmen
- Einkünfte aus Kapitalvermögen
- Einkommen auf selbstständigen Tätigkeiten
- Einkünfte aus Rente
- Einkommen aus Nebentätigkeiten
- Unterhaltszahlungen
Banken nutzten die Haushaltspauschale
Selten verwenden Kreditgeber die realen Lebenshaltungskosten eines Haushalts. Gründe dafür sind, dass die Kreditnehmer ihre Ausgaben nicht genau kennen oder einen zu niedrigen Betrag angeben. Stattdessen wird eine Pauschale verwendet, die sogenannte „Haushaltspauschale“. Die Haushaltspauschale ist ein Wert, mit dem die monatlichen Lebenshaltungskosten eines Haushalts ungefähr berechnet werden können. Die genaue Pauschale ist nicht festgelegt und kann von Bank zu Bank unterschiedlich sein. Häufig wird bei einer einzelnen Person eine Haushaltspauschale von 600 bis 800 Euro zur Berechnung verwendet. Bei jeder weiteren Person werden noch mal 200 bis 300 Euro dazu gerechnet.
Um den zur Verfügung stehenden Betrag trotz der Haushaltspauschale gut abbilden zu können, werden Kosten für die Miete, Unterhaltskosten oder Raten für bereits bestehende Kredite nicht in die Pauschale einberechnet. Diese Ausgaben lässt die Bank Dich in einer Selbstauskunft ausfüllen und rechnet die genaue Summe plus die Haushaltspauschale von Deinem Einkommen ab.
Verbraucherpreisindex zur Berechnung der Haushaltspauschale
Die Höhe der Haushaltspauschale ist zwar nicht festgelegt, jedoch richten sich die Werte sich nach dem Verbraucherpreisindex, auch Lebenshaltungskostenindex genannt. Durch diesen Verbraucherindex können Banken die aktuellen durchschnittlichen Lebenshaltungskosten ablesen.
Der Lebenshaltungskostenindex wird jährlich von dem Statistischen Bundesamt berechnet und basiert auf den in Deutschland verbrauchten Gütern. Dargestellt wird die Entwicklung des allgemeinen Preisniveaus. Um den Lebenshaltungskostenindex zu berechnen, wird ein sogenannter „Warenkorb“ ermittelt, welcher die Einkäufe eines Haushalts binnen einem Jahr möglichst genau abbildet. Alle fünf Jahre wird der Warenkorb an die Preisveränderungen angepasst, so lassen sich die durchschnittlichen monatlichen Lebenshaltungskosten berechnen. Im April 2021 lag der Verbraucherpreisindex bei 108,2. Im Vergleich zu 2015 ist er damit um 8,2 Prozent gestiegen.
Lebenshaltungskosten in Deutschland
Nach Berechnung des Statistischen Bundesamts zu den Lebenshaltungskosten liegen die durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben in Deutschland etwa bei 2.574 Euro. Im Jahr 2019 machen die Miete, Kosten für Energie und Wohnungsinstandhaltungskosten mit 34 Prozent den größten Teil der Konsumausgaben aus.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist das Leben in Deutschland jedoch gar nicht so teuer. Deutschland liegt nur knapp über dem Durchschnitt. Teurer ist das Leben z. B. in skandinavischen Ländern und der Schweiz.
Aber auch in Deutschland hängt es davon ab, ob Du z. B. in einer teuren Stadt lebst, ob Du Single bist oder mit einer Familie zusammenlebst. Je nachdem musst Du Deine monatlichen Lebenshaltungskosten anders kalkulieren.
Zu hohe Lebenshaltungskosten? So kannst Du sparen
Übersteigen Deine monatlichen Lebenshaltungskosten Dein Einkommen, kannst Du nicht nur finanzielle Probleme bekommen, auch Deine Chancen auf einen Kredit sinken. Hier kann das Berechnen der Lebenskosten oder das Nutzen eines Haushaltsrechners sinnvoll sein. Durch die Auflistung aller Ausgaben kannst Du die größten Kostenstellen sehen und auch, wo sich Kosten einsparen lassen.
- Die Miete ist häufig die größte Konsumausgabe. Ein Umzug in eine günstigere Wohnung kann die Lebenshaltungskosten
- Auch für Autos fallen hohe Kosten Ist der Umstieg auf Bus und Bahn oder das Fahrrad möglich, tust Du nicht nur etwas Gutes für die Umwelt, sondern auch für Deinen Geldbeutel.
- Bewusstes Einkaufen, Preise vergleichen und Haushaltsbuch führen können ebenfalls Kosten
Vor allem bei Studierenden, Rentnern und Selbstständigen kann es passieren, dass die monatlichen Lebenshaltungskosten zeitweise höher sind als das Einkommen. Verfügst Du nur über ein geringes Gehalt oder keine regelmäßigen Einnahmen, kann es sehr schwer sein, ein Darlehen bei einer Bank zu erhalten. auxmoney bietet Dir eine gute Alternative, denn durch unsere privaten Anleger erhalten auch Geringverdiener die Chance auf einen Kredit.