Willst Du einen Kredit aufnehmen, kommst Du am Thema Zinsen nicht vorbei. Grundsätzlich handelt es sich bei Zinsen um eine zu zahlende Gebühr für ein aufgenommenes Darlehen. Um die gesamten Kreditkosten abschätzen zu können, sind vor allem der Sollzins und der effektive Jahreszins (oder Effektivzins) eines Kreditangebots relevant.

Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer können anhand des effektiven Jahreszinses genau ablesen, wie viel der Kredit effektiv – also tatsächlich – Jahr für Jahr kostet. So ermöglicht der Effektivzins den unkomplizierten Vergleich von Kreditangeboten. In unserem Ratgeber erklären wir, was der Unterschied zwischen dem Sollzins und dem effektiven Jahreszins bzw. Effektivzins ist, wie die Zinssätze bestimmt werden und wie Sie Dir bei der Auswahl eines passenden Kredits helfen können.

Definition: Sollzins und effektiver Jahreszins

Einfach erklärt ist der Unterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins, oft auch Effektivzins genannt, der Anteil der bereits einberechneten Kosten eines Darlehens. Während die meisten Kreditkosten bereits im effektiven Jahreszins oder Effektivzins enthalten sind, bezeichnet Sollzins (früher Nominalzins genannt) ausschließlich die aktiven Zinsen für die aufgenommene Kreditsumme. Zusätzliche Kosten wie beispielsweise Bearbeitungsgebühren sind im Sollzins also noch nicht enthalten.

Sollzins und effektiver Jahreszins im Detail

Bei der Kreditvergabe sind sowohl für Banken als auch für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer die Zinsen von zentraler Bedeutung. Sie berechnen sich anhand unterschiedlicher Faktoren, wie der Höhe des Kredits, der Laufzeit, und der Art der Zinsberechnung. Damit Du als Kreditnehmerin oder Kreditnehmer das für Dich beste Kreditangebot findest, erklären wir Dir ganz einfach die Grundlagen des Sollzinses und des effektiven Jahreszinses (oder Effektivzins) und deren Unterschiede.

Der Sollzins: Basis der Kreditkosten

Der Sollzins, oder auch der Nominalzins, ist die Grundlage der Zinskosten eines Darlehens. Er gibt an, welcher Zinssatz für einen Kredit berechnet wird. Weitere Gebühren, wie etwa für die Bearbeitung oder eine eventuell enthaltene Restschuldversicherung, sind nicht im Sollzinssatz enthalten. Nominalzins ist hingegen ein veralteter Begriff für Sollzins, der seit der EU-Verbraucherkreditrichtlinie aus dem Jahr 2010 nicht mehr üblich ist. 

Der Sollzinssatz kann entweder als fester oder variabler Zins vereinbart werden. Bei einem festgelegten Zinssatz spricht man auch von einem „gebundenen Sollzins“. Der bedeutende Vorteil der Zinsbindung liegt darin, dass Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer über die gesamte Dauer der Zinsfestschreibung gleichbleibende Kosten für die Sollzinsen haben. Das erlaubt eine bessere finanzielle Planung während der Rückzahlungsphase. 

Der Gegensatz zum gebundenen Sollzins ist der variable Sollzinssatz. Bei diesem ist es der Bank bzw. dem Kreditinstitut freigestellt, den Zinssatz während der Laufzeit an die aktuelle Zinssituation auf dem Markt anzupassen und die ausstehenden Zinsen neu zu berechnen. Die Bezugsgrößen sind in diesen Fällen meist die beiden Referenzzinsen Eonia (Euro Overnight Index Average) und Euribor (Euro Interbank Offer Rate).

Der effektive Jahreszins (Effektivzins): Der wahre Kreditkostenindikator

Der effektive Jahreszins oder Effektivzins beinhaltet neben dem Sollzins auch weitere Gebühren und Nebenkosten, die bei der Aufnahme eines Darlehens anfallen. Durch die Einbeziehung aller zusätzlichen Kosten, wie Bearbeitungs- oder Vermittlungsgebühren, bietet der Effektivzins eine umfassende Übersicht über die tatsächliche finanzielle Belastung, die mit einem Kredit verbunden ist. Die Angabe des effektiven Jahreszinses ist gesetzlich vorgeschrieben, um Transparenz zu schaffen und Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern die Möglichkeit zu geben, verschiedene Kreditangebote zu vergleichen.

Folgende Kosten sind in der Regel im effektiven Jahreszins enthalten:

  • Sollzinsen, die für den Kredit zu bezahlen sind
  • Gebühren für die Bearbeitung bei der Bank
  • Abschlussgebühr
  • Etwaige Vermittlungskosten
  • Modalitäten zur Tilgung

Welche Kosten sind nicht im effektiven Jahreszins enthalten?

Der effektive Jahreszins beinhaltet neben dem Sollzins zwar viele Gebühren und Nebenkosten, deckt aber nicht alle Kosten ab. Nicht enthalten sind u.a. Kontoführungsgebühren, Kosten für freiwillige Sicherheiten wie Restschuldversicherungen, Notarkosten bei Immobilienkrediten, sowie Gebühren für Sondertilgungen oder die vorzeitige Kreditablösung. Diese Kosten müssen von Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern zusätzlich berücksichtigt werden, um die Gesamtkosten eines Kredits realistisch einzuschätzen.

Was bestimmt die Höhe von Effektivzins und Sollzins?

Grundsätzlich gilt: Je höher der Nettodarlehensbetrag und je länger die Kreditlaufzeit, desto höher fällt der Sollzins aus. Da der effektive Jahreszins sowohl den gebundenen Sollzins als auch weitere Zusatzkosten für den Kredit enthält, fällt dieser stets etwas höher aus. 

Die wesentliche Grundlage für den Zinssatz ist die Dauer, für die der Sollzins fest bzw. gebunden ist. Der effektive Jahreszins wird dadurch ebenfalls maßgeblich beeinflusst. Zentrale Faktoren für den Zinssatz sind also die Zinsbindung, die Bonität der Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, die Höhe der gewünschten Kreditsumme, die Länge der Laufzeit, die Tilgung und die Höhe des Leitzinssatzes.

Für die Berechnung der Effektivzinsen sind neben dem Sollzins vor allem die Kosten wie Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren, anfängliche Abschläge auf die Kreditsumme wie Disagio oder Damnum und weitere zusätzliche Kreditkosten wichtig.

Kreditvergleich mit Sollzins und effektivem Jahreszins

Je nach zusätzlichen Kosten für die Kreditaufnahme kann der Unterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins sehr groß oder nur gering sein. Um die besten Konditionen zu finden, solltest Du verschiedene Kreditangebote nicht nur anhand des Sollzinssatzes, sondern anhand des Effektivzinssatzes vergleichen. Verschaffe Dir dazu bereits vor der Kreditaufnahme einen Überblick über die anfallenden Kosten der einzelnen Angebote. Zur Berechnung des effektiven Jahreszinses kannst Du ganz einfach diese Uniform-Methode nutzen:

Effektiver Jahreszins = (Kreditkosten / Nettodarlehensbetrag) * (12 / Laufzeit in Monaten + 1)

Grundsätzlich müssen Kreditgeber wie Banken Dir aber im Kreditangebot bereits den effektiven Jahreszins zusätzlich zum Sollzins mitteilen.

Sollzins und Effektivzins: Ein Beispiel aus der Baufinanzierung

Warum Du bei Kreditangeboten unbedingt den effektiven Jahreszins bzw. Effektivzins zusätzlich zum Sollzins vergleichen solltest, zeigt ein Beispiel aus der Baufinanzierung. Interessierst Du Dich für die Finanzierung Deines Eigenheims, kannst Du auf Portalen zum Vergleich verschiedener Baufinanzierungen ganz einfach die Darlehenshöhe, die Tilgungsrate und die Dauer der Zinsbindung eingeben und aus zahlreichen Kreditangeboten das günstigste auswählen. 

Die meisten Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer achten dabei zuerst einmal auf den angegebenen Sollzinssatz. Doch der bietet keinerlei Informationen über die Gesamtkosten Deiner Finanzierung. Einen objektiven Kreditvergleich ermöglicht Dir erst der effektive Jahreszins. Neben den gebundenen bzw. festen Sollzinsen sowie der Dauer der Zinsbindung berücksichtigt dieser Wert auch die Gesamtsumme des Kredits, den Tilgungssatz und weitere Kreditkosten. Während einzelne Kreditangebote durch niedrigere Sollzinsen zunächst verlockend erscheinen, können diese bei der Berechnung der Gesamtkosten mithilfe des Effektivzinssatzes unter Umständen mit deutlichen Aufpreisen einhergehen.

Darüber hinaus solltest Du Dich über Extrakosten Deiner Finanzierung informieren, die nicht im effektiven Jahreszins enthalten sind und daher zusätzlich berechnet werden müssen. Das können beispielsweise Notarkosten und Kreditversicherungen, aber auch Gebühren für die Kontoführung oder für Sondertilgungen sein.

Sollzins und effektiver Jahreszins: Unsere Tipps zum Kreditvergleich

Mit dem Wissen, was der Unterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins (Effektivzins) ist, vergleichst Du Kreditangebote noch besser miteinander. Um das für Dich beste Kreditangebot zu finden, kannst Du unsere folgenden Tipps nutzen:

  • Vergleiche Kredite nicht nur anhand des Sollzinssatzes, sondern anhand des Effektivzinssatzes
  • Berücksichtige weitere Kreditkosten, die nicht im effektiven Jahreszins enthalten sind (z.B. Gebühren zur Kontoführung oder für Sondertilgungen)
  • Betrachte Deine finanzielle Situation und überprüfe, ob die monatliche Belastung in Dein Budget passt. Kalkuliere dabei auch Kosten ein, die nicht zum Kredit selbst gehören (z. B. Notargebühren oder der Grundbucheintrag)

Was Du zum Vergleich Sollzins vs. effektiver Jahreszins (Effektivzins) wissen musst

Beim Kreditvergleich sind Sollzins und effektiver Jahreszins die wichtigsten Kennzahlen. Der Sollzins bietet Dir zwar einen ersten Überblick über die anfallenden Zinsen auf das geliehene Geld, die genauen Kosten berechnest und vergleichst Du aber am besten mit dem effektiven Jahreszins. Dieser enthält neben den reinen Zinsen nämlich weitere Posten eines Darlehens. So werden auch Gebühren und Nebenkosten aufgedeckt, die trotz eines günstigeren Sollzinses zu höheren Kreditkosten als bei vergleichbaren Angeboten führen können. Alle Banken und Kreditinstitute sind per Gesetz dazu verpflichtet, den effektiven Jahreszins anzugeben, um Dir die Vergleichbarkeit von Kreditangeboten zu ermöglichen. Achte beim Kreditvergleich stets auf identische Kreditsummen, Laufzeiten und Zinsfestschreibungen und berechne auch Kosten wie beispielsweise eine Restschuldversicherung, die nicht im effektiven Jahreszins enthalten sind. 

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Wir klären mit Dir alle Fragen und bieten Dir Lösungen in herausfordernden Situationen. Auch nach der Auszahlung stehen wir Dir bei Deiner Finanzplanung zur Seite.

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