Ob für den Hausbau, ein neues Auto oder andere kostspielige Anschaffungen – einen Kredit bei einer Bank aufzunehmen ist in einigen Situation oftmals das Mittel der Wahl. Oder nennt man das doch Darlehen? Die Begriffe Kredit und Darlehen werden sowohl von Banken, Kreditinstituten als auch von anderen Kreditgebern gerne mal als Synonym verwendet – kein Wunder, dass dies gerne mal für Verwirrung sorgt. Doch bezeichnen diese beiden Begriffe überhaupt das gleiche oder gibt es zwischen einem Kredit und einem Darlehen einen entscheidenden Unterschied?
Was genau man unter einem Darlehen und einem Kredit versteht und welchen Unterschied diese beiden Geldaufnahmen gegenüber aufweisen, erklären wir Dir in diesem Ratgeber.
Was ist ein Kredit?
Ein Kredit gewährt einer Kreditnehmerin oder einem Kreditnehmer einen in einer bestimmten Summe zur Verfügung gestellten Betrag. Die Rückzahlung des Geldes erfolgt in der Regel durch monatliche Raten zuzüglich Zinsen innerhalb eines vertraglich vereinbarten Zeitraums.
Ausschlaggebend für die Konditionen, sprich die Zinsen und Laufzeit des Vertrags, sind in der Regel das Einkommen sowie die Bonität der Kreditnehmerin oder des Kreditnehmers. Um einen Kreditvertrag bei einer Bank abschließen zu können, müssen Kreditnehmende neben einem monatlichen Einkommen und einer entsprechenden Bonität zudem das 18. Lebensjahr vollendet sowie einen Wohnsitz in Deutschland haben. Eine weitere Rolle bei der Geldaufnahme spielen Kreditsicherheiten wie Spareinlagen, Wertpapiere oder Immobilien. Vorhandene Sicherheiten können das Kreditrisiko der Banken mindern und eine mögliche Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmenden absichern.
Was versteht man unter einem Darlehen?
Unter einem Darlehen versteht man die in einem Darlehensvertrag vereinbarte Geldaufnahme durch eine Darlehensnehmerin oder einen Darlehensnehmer. Die Rückzahlung des zur Verfügung gestellten Darlehensbetrags muss innerhalb einer vertraglich vereinbarten Laufzeit zuzüglich Zinsen an den Darlehensgeber erfolgen.
Ebenso wie bei einem Kredit ist die Verzinsung auch bei einem Darlehen nicht zwingend vorgeschrieben und richtet sich in der Regel nach dem Einkommen, der Bonität sowie den vorhandenen Sicherheiten der Darlehensnehmerin oder des Darlehensnehmers. Gleichzeitig müssen zudem die gleichen Voraussetzungen wie bei der Aufnahme eines Kredits erfüllt werden.
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Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Darlehen und Krediten?
Die Begriffe Darlehen und Kredit werden allgemein synonym verwendet. Grundsätzlich sind umgangssprachlich keinerlei Unterschiede zwischen einem Darlehen und einem Kredit bekannt. Dennoch haben sich über die Jahre hinweg zwei formale Unterschiede eingebürgert:
Höhe der Geldaufnahme
Oftmals richten sich Kreditnehmende und Kreditgebende nach der Höhe des Darlehensbetrags, um einen Unterschied zwischen einem Darlehen und einem Kredit festzulegen. Während mit einem Kredit meist geringe Beträge bezeichnet werden, nutzt man den Begriff Darlehen, um größere Investitionen zu beschreiben.
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Laufzeit der Geldaufnahme
Neben der Höhe kann auch die Laufzeit der Geldaufnahme einen möglichen Unterschied zwischen einem Darlehen und einem Kredit darstellen und die jeweilige Wortwahl beeinflussen. Grundsätzlich unterscheidet der Kapitalmarkt zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Kapitalanlagen. Während der Begriff Kredit in der Regel für eher kurzfristige und mittelfristige Investitionen von einem bis zu fünf Jahren genutzt wird, werden Darlehen meist zur langfristigen Geldaufnahme ab einer Dauer von mehr als fünf Jahren vergeben. Finanzierst Du beispielsweise über einen längeren Zeitraum eine Immobilie, ist in diesem Fall meist die Rede von einem Immobiliendarlehen, nicht von einem Immobilienkredit. Langfristige Geldanlagen werden dementsprechend von Darlehensgebern oftmals als Darlehen bezeichnet – jedoch auch nicht immer, wodurch es erneut schwer fällt, einen endgültigen Unterschied zwischen einem Kredit und einem Darlehen zu treffen.
Wo liegt der rechtliche Unterschied zwischen einem Kredit und Darlehen?
Bis zum Jahr 2001 gab es einen entscheidenden Unterschied zwischen einem Darlehen und einem Kredit: Während ein Kredit bereits mit der Unterschrift des Kreditvertrags zustande kam, galt ein Darlehensvertrag erst dann als abgeschlossen, wenn der Betrag auf das Konto des Darlehensnehmers überwiesen wurde. Seit dem 01. Januar 2002 besteht diese gesetzliche Regelung jedoch nicht mehr und lediglich der Abschluss des Vertrags ist für das Zustandekommen eines Kredits sowie eines Darlehens ausschlaggebend.
Bezüglich des rechtlichen Unterschieds zwischen einem Kredit und einem Darlehen kann es sinnvoll sein, einen Blick in die verschiedenen Gesetzesbücher zu werfen. Leider verschafft auch ein Blick ins Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), welches sich mit Krediten und Darlehen beschäftigt, keine Gewissheit: In § 488 bis 490 BGB ist lediglich von einem Darlehen bzw. Darlehensvertrag die Rede. Der Begriff „Kredit“ taucht dahingegen nicht auf. Dennoch gilt „Kredit“ im allgemeinen Sprachgebrauch als Oberbegriff für Geldinvestitionen und wird im Bankrecht vermehrt genutzt. Die Bezeichnung Darlehen wird hingegen oftmals als Unterbegriff dessen verwendet.
Fazit: Darlehen oder Kredit – Diesen Unterschied gibt es
Ob man den Begriff „Kredit“ oder „Darlehen“ verwendet, macht prinzipiell keinen Unterschied. Im normalen Sprachgebrauch gelten beide Bezeichnungen als zulässig. Das wirst Du auch bei Deiner Bank oder Deinem Kreditinstitut merken: Kreditgeber machen in der Regel keinen Unterschied zwischen Darlehen und Kredit und verwenden die Begriffe uneinheitlich. Dennoch kann es vorkommen, dass bei höheren Beträgen und längeren Laufzeiten umgangssprachlich häufiger von einem Darlehen die Rede ist. Kleine Beträge mit einer verhältnismäßig kurzen Laufzeit werden dahingegen gerne als Kredit bezeichnet.
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