Ist ein Hausbau oder ein Hauskauf ohne Eigenkapital möglich? Dieser Frage stehen zukünftige Bauherren spätestens bei der Suche nach einer geeigneten Finanzierung für das Projekt Eigenheim gegenüber. Denn von Banken ist vorhandenes Eigenkapital nach wie vor gern gesehen, um ein passendes Darlehen für die neue Immobilie zu bekommen. Allerdings ist es mittlerweile nicht unüblich, auch ohne Eigenkapital einen Immobilienkredit für das zukünftige Eigenheim zu bekommen. Um sich auf die finanzielle Planung ihres Traumhauses vorzubereiten, sollten Hausbauer sich jedoch vorab informieren, wie viel Eigenkapital sie für ihr Vorhaben brauchen und was generell als Eigenkapital gezählt wird. Im Ratgeber findest Du die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Eigenkapital beim Hausbau und erfährst, wie sich Dein Traum vom Eigenheim auch ohne Eigenkaptal realisieren lässt.

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Warum ist Eigenkapital beim Hausbau so wichtig?

Eigenkapital hat für den Hausbau und die damit verbundene Immobilienfinanzierung nach wie vor eine große Bedeutung. Besonders für Bauherren, die ihr Eigenheim über einen Kredit finanzieren möchten, spielt die Frage nach vorhandenem Eigenkapital eine wichtige Rolle. Denn je mehr eigenes Geld vorhanden ist, desto geringer ist das Risiko eines Zahlungsausfalls – sowohl für den Kreditnehmer als auch für den Kreditgeber, was in vielen Fällen eine Bank ist. Wer sein Bauvorhaben mit Hilfe einer Baufinanzierung umsetzen möchte, trifft daher schnell auf die Faustregel „Je mehr Eigenkapital, desto besser“. Eigenkapital beim Hausbau erhöht nicht nur die Sicherheit für alle Parteien, sondern verschafft dem Kreditnehmer in der Regel auch bessere Konditionen in Form niedrigerer Zinsen. Denn Banken lassen sich ein höheres Risiko für einen Zahlungsausfall mit höheren Zinsen bezahlen. Darüber hinaus bietet vorhandenes Eigenkapital beim Hausbau noch weitere Vorteile:

  • Vorhandenes Eigenkapital reduziert die Summe des benötigten Darlehens und die monatlichen Darlehensraten
  • Geringere Restschuld nach Ende der Zinsbindung, was sich positiv auf die Anschlussfinanzierung auswirkt
  • Geringeres Risiko bei der Finanzierung
  • Darlehen für die Baufinanzierung kann schneller abbezahlt werden
  • Eigenkapital erhöht die Chancen auf eine Baufinanzierung bei der Bank

Was zählt als Eigenkapital beim Hausbau?

Grundsätzlich unterscheiden sich Eigenkapital bei Hauskauf und Hausbau nicht voneinander. Für beide Vorhaben gilt der Eigenkapitaleinsatz jedoch gleichermaßen als vorteilhaft. Bei der Prüfung ihrer finanziellen Situation kommt jedoch bei vielen zukünftigen Hausbesitzern die Frage auf, was überhaupt als Eigenkapital gezählt wird. Eigenkapital setzt sich generell aus verschiedenen Punkten zusammen:

  • Erspartes: Dazu gehören Tages- und Festgelder, Aktien- und Fondssparpläne, Edelmetalle (z. B. Goldmünzen) sowie Rücklagen auf dem Bankkonto
  • Verwandtendarlehen: geliehenes Geld von Familienangehörigen
  • Lebensversicherungen
  • Bereits vorhandenen Immobilien und Grundstücke ohne Schuldenbelastung
  • Private Kredite
  • Bausparvertrag
  • Bargeld
  • Fördermittel (z. B. die KfW Förderung für Neubau)
  • Eigenleistungen beim Hausbau

Wie viel Eigenkapital braucht man für den Hausbau?

Als durchschnittliches Eigenkapital für den Hausbau werden 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises empfohlen, um eine positive Bewertung vom Kreditgeber zu erhalten. Banken konzentrieren sich bei der Immobilienfinanzierung vor allem den Kaufpreis und den Marktwert der Immobilie, da diese als Sicherheit für die Finanzierung eingesetzt wird.

Kreditnehmer sollten bei ihrer Immobilienfinanzierung darauf achten, einen Puffer für Instandhaltungsrücklagen und weitere zusätzliche Kosten einzukalkulieren. Denn diese können unter Umständen erst nach Baubeginn auftreten und eine zusätzliche finanzielle Belastung bedeuten. Außerdem sollten Hausbauer wissen, dass es mit der Baufinanzierung von der Bank nicht möglich ist, die Nebenkosten für den Hausbau zu finanzieren. Aufgrund dessen sollte für diese Ausgaben immer etwas Eigenkapital zurückbehalten werden.

Beim Eigenkapital für den Hausbau nicht vergessen, die Nebenkosten zu berechnen

Vor der Beantragung einer Baufinanzierung steht zunächst die Kalkulation aller Kosten für den Hausbau. Dabei sollten angehende Bauherren auf keinen Fall die Nebenkosten für den Hausbau außer Acht lassen, die immerhin mit 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises zu Buche schlagen. Zu den Nebenkosten zählen die Grunderwerbsteuer, Kosten für Gutachten, Notarkosten oder auch Ausgaben für den Grundbucheintrag. Außerdem sollten in diesem Zusammenhang auch Ausgaben für den Umzug oder die Inneneinrichtung des neuen Eigenheims einkalkuliert werden. Die meisten Banken schließen Kaufnebenkosten von der Bau- bzw. Immobilienfinanzierung aus. Das bedeutet, dass Hausbauer diese Kostenpunkte aus eigener Tasche oder mit Hilfe eines privaten Ratenkredits finanzieren müssen. Wenn sie das Eigenkapital für ihren Hausbau berechnen, sollten Bauherren daher bedenken, dass die Nebenkosten das vorhandene Eigenkapital reduzieren und dies bei der Beantragung des Darlehens berücksichtigen.

Ist ein Hausbau auch mit wenig oder ohne Eigenkapital möglich?

Den Traum von Eigenheim hegen natürlich nicht nur Personen mit genügend Eigenkapital. Deshalb stellen sich viele zukünftige Hausbauer die Frage, ob sie auch ein Haus bauen können ohne Eigenkapital. Grundsätzlich muss der Wunsch nach dem eigenen Haus nicht an fehlendem Eigenkapital scheitern, da mittlerweile auch eine Baufinanzierung ohne eigenes Geld möglich ist. Allerdings müssen für eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital vom Kreditnehmer ein paar Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehören ein sicheres Einkommen, eine gute Bonität und ein sicherer Arbeitsplatz. Wird das Haus in einer guten Lage gebaut, erhöht sich damit der Wert der Immobilie, was beim Kreditgeber eine größere Sicherheit schafft. Wer ein Haus bauen möchte, und dazu einen Kredit ohne vorhandenes Eigenkapital bei einer Bank beantragen möchte, muss bei einer solchen Vollfinanzierung jedoch mit Zinsaufschlägen rechnen. Auf diese Weise kann die Bank sich gegen das höhere Ausfallrisiko absichern. Doch auch wer das Darlehen für den Hausbau nicht über eine Bank abwickeln möchte, hat hierfür im Vergleich zu früher auch ohne Eigenkapital verschiedene Möglichkeiten.

Der Hausbau mit Vollfinanzierung birgt auch ein Risiko

Wer ein Haus bauen oder kaufen möchte ohne Eigenkapital, sollte sich vorab mit den Risiken einer Vollfinanzierung vertraut machen. Denn kommt es in der finanziellen Situation des Kreditnehmers zu negativen Veränderungen, können diese weitreichende Folgen haben und schlimmstenfalls im Verlust der Immobilie resultieren. Da sich vor allem Banken eine Vollfinanzierung in Form von Zinsaufschlägen teuer bezahlen lassen, sollten Bauherren großen Wert auf die Auswahl des richtigen Finanzierungspartners legen.  Zusammen mit einem kompetenten Partner und mit sorgfältiger Vorbereitung lässt sich auch bei einer Baufinanzierung mit weniger oder ohne Eigenkapital das Risiko für den Kreditnehmer deutlich minimieren. Wer also über ein gesichertes Einkommen, aber nicht über genügend finanzielle Rücklagen verfügt, kann so beim Hausbau ohne Eigenkapital die Sicherheit und die Chance auf ein Darlehen erhöhen.

So lässt sich Eigenkapital für den Hausbau ansparen

Wer schon lange den Traum vom Hausbau hegt und bereits kalkuliert hat, wieviel Eigenkapital dafür notwendig ist, kann natürlich bereits frühzeitig damit beginnen, Eigenkapital anzusparen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit denen sich sowohl über längere als auch über kürzere Zeit Geld fürs Eigenheim anlegen lässt. Dazu gehören:
• Tagesgeldkonten
• Festgeldanlage
• Fondssparen mit ETFs oder Aktien
• Bausparvertrag
Grundsätzlich lohnt es sich, bei einem geplanten Hausbau bereits frühzeitig an den Eigenkapitalaufbau zu denken und sich um eine geeignete Geldanlage zu kümmern. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass dafür in der Regel mit längeren Zeiträumen von mindestens 10 Jahren gerechnet werden muss, je nachdem wieviel Geld benötigt wird. Wie viel Geld angelegt werden kann, ist natürlich auch von der persönlichen finanziellen Situation und dem Einkommen abhängig.

Fehlendes Eigenkapital für den Hausbau mit Eigenleistungen ausgleichen

Beim Thema Hausbau ohne Eigenkapital begegnet man häufig der sogenannten „Muskelhypothek“. Kann der Bauherr einige Arbeiten beim Bau seines Eigenheims selbst übernehmen, dann können diese Eigenleistungen beim Kreditgeber als Eigenkapital für den Hausbau angegeben werden, wodurch sich die Kosten für das Darlehen reduzieren. Banken beurteilen diese Eigenleistungen jedoch in der Regel kritisch und rechnen lediglich fünf bis zehn Prozent der Kosten als Eigenleistung an. Ausgebildete Handwerker können unter Umständen bei ihrem Kreditgeber bis zu 15 Prozent Eigenleistung als Eigenkapitaleinsatz geltend machen. Die Muskelhypothek ist zwar eine Möglichkeit, fehlendes Eigenkapital für den Hausbau auszugleichen, allerdings sollten die Eigenleistungen nicht zu hoch angesetzt werden. Denn kommt es beim Bau zu Verzögerungen, kommen auf den Bauherren schnell zusätzlichen Kosten zu, wie z. B. durch längere Mietzahlungen oder bereits fällige Raten für den Kredit.

Unser Fazit – Das ist beim Eigenkapital für den Hausbau zu beachten

Finanzielle Rücklagen sind beim Traum vom Eigenheim zwar hilfreich, allerdings ist der Hausbau auch ohne Eigenkapital möglich. Ist für die Zukunft ein Hausbau geplant, können zukünftige Bauherren in diesem Fall auch durch eine frühzeitige Geldanlage damit beginnen, Eigenkapital aufzubauen. Zudem lässt sich fehlendes Eigenkapital auch durch Eigenleistung ausgleichen, wenn der Bauherr über die passenden handwerklichen Fähigkeiten verfügt. Grundsätzlich sollte sowohl beim Hausbau mit Eigenkapital als auch beim Bau ohne Eigenkapitaleinsatz auf den richtigen Finanzierungspartner gesetzt werden. Die Hausbank muss hier nicht unbedingt die passende Anlaufstelle sein, da Banken sich fehlendes Eigenkapital durch hohe Zinsen bezahlen lassen, um das höhere Risiko auszugleichen. Bei auxmoney möchten wir auch Personen ohne Eigenkapital dabei unterstützen, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Deshalb helfen wir Dir als kompetenter Partner und Berater gerne dabei, Deinen Hausbau mit der passenden Immobilienfinanzierung auch ohne Eigenkapital zu realisieren.