Der Begriff Liquidität fällt meist im gewerblichen Kontext, um die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen zu bewerten. Die Bedeutung von Liquidität ist aber auch für private Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu unterschätzen.

Doch was heißt Liquidität eigentlich? Wichtige Definitionen und tiefergehende Erklärungen zum Thema Liquidität findest Du in diesem Beitrag.

Definition: Was ist freie Liquidität?

Als freie Liquidität bezeichnet man per Definition jenen Teil der finanziellen Mittel, welcher den nötigen Betrag für ausstehende Zahlungsverpflichtungen, z. B. aus Forderungen anderer Unternehmen, übersteigt. Über freie liquide Mittel kann also frei verfügt werden.

Was bedeutet liquide Mittel?

Als liquide Mittel bezeichnet man jene finanziellen Mittel, die einem Unternehmen oder einer Privatperson unmittelbar zur Verfügbarkeit stehen, z. B. Bargeld aus dem Kassenbestand, Bankguthaben oder Schecks. Aber was bedeutet der Begriff liquid sinngemäß? Ganz einfach: Das Wort kommt aus dem Lateinischen und kann mit „flüssig“ übersetzt werden.

Liquidität: Bedeutung für Unternehmen

Die Liquidität eines Unternehmens ist die Grundlage für dessen Betriebsfähigkeit, also für seine Fähigkeit, die laufenden Kosten decken und Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Engpässe bei der Liquidität können weitreichende Folgen haben, u. a. die Herabsetzung der Bonität

Was Liquidität für ein Unternehmen bedeutet und wie es um die Liquidität eines Unternehmens bestellt ist, liefert auch ein Blick auf dessen Bilanz. Liquide Mittel werden dabei wie z. B. eigene Forderungen oder Vorräte, als Umlaufvermögen in den Aktiva abgebildet. 

Ist ein Unternehmen aufgrund mangelnder Liquiditätsplanung kurzfristig nicht mehr liquide, führt das zu einer zunächst vorrübergehenden Zahlungsunfähigkeit. Wenn das Unternehmen auch in der Folge nicht genügend Zahlungsmittel aufbringen kann, um seine Engpässe in der Liquidität zu überwinden, hat die anhaltende Zahlungsunfähigkeit unter Umständen eine Insolvenz zur Folge.

Was bedeutet Liquidität für Privatpersonen?

Der Begriff Liquidität spielt für Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso eine Rolle. Auch Privatpersonen haben schließlich regelmäßige Zahlungsverpflichtungen, u. a. die Miete oder Beiträge für Versicherungen. Ist ausreichend Bargeld vorhanden bzw. genug Geld auf dem Konto, kann den Verbindlichkeiten dank einer ausreichenden Liquidität nachgekommen werden.

Fließen alle finanziellen Vorräte aber in Investitionen, z. B. Wertpapiere, kann das bei unerwartet hohen Rechnungen schnell zu Engpässen in der Liquidität führen, weil das investierte Geld dann nicht als kurzfristig verfügbares Mittel bereitsteht. Werden Rechnungen nicht rechtzeitig beglichen, wirkt sich eine unzureichende Liquidität dann negativ auf den persönlichen Schufa-Score aus.

Die unterschiedlichen Liquiditätsgrade

Für die Definition bzw. Bewertung der Liquidität eines Unternehmens werden Liquiditätskennzahlen verwendet. Wichtige Liquiditätskennzahlen sind dabei die drei Liquiditätsgrade: Liquiditätsgrad 1 (Barliquidität), Liquiditätsgrad 2 (Einzugsliquidität) und Liquiditätsgrad 3 (Warenliquidität, auch Working Capital Ratio genannt).

Liquidität ersten Grades

Der erste Liquiditätsgrad drückt das Verhältnis liquider Mittel zu kurzfristigen Verbindlichkeiten aus. Der erste Grad verdeutlicht, ob das Unternehmen fähig ist, ausschließlich durch liquide Mittel (Kassenbestand, etc.) seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu begleichen.

  • Liegt diese Kennzahl bei 10-30 Prozent, spricht man von optimaler Liquidität
  • Die Liquidität ersten Grades wird auch als Cash Ratio oder Barliquidität bezeichnet

Liquidität zweiten Grades

Die Berechnung vom zweiten Grad verdeutlicht, ob das Unternehmen grundsätzlich fähig ist, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu begleichen.

  • Beträgt der zweite Grad 100 bis 120 Prozent, spricht man von optimaler Liquidität
  • Die Liquidität zweiten Grades entspricht per Definition dem Begriff „Quick Ratio“

Liquidität dritten Grades

Der dritte Liquiditätsgrad beschreibt das Verhältnis vom Umlaufvermögen zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Liquidität dritten Grades drückt aus ob ein Unternehmen fähig ist, mit seinem Umlaufvermögen mehr Zahlungsmittel aufzubringen als für das Begleichen kurzfristiger Verbindlichkeiten nötig ist.

  • Liegt der dritte Grad höher als 120 Prozent, geht man von einer optimalen Liquidität aus
  • Die Liquidität dritten Grades wird auch als Current Ratio bezeichnet

Was ist eine optimale Liquidität?

Liegt ein Unternehmen sowohl beim Cash Ratio, Quick Ratio als auch Current Ratio im optimalen Bereich, spricht man von einer optimalen Liquidität. Was das konkret in Zahlen heißt, fassen wir Dir hier noch mal zusammen:

  • Cash Ratio / Barliquidität: 10-30 Prozent
  • Quick Ratio: 100-120 Prozent
  • Current Ratio: über 120 Prozent

Die Liquidität verbessern

Ein Unternehmen, das nicht liquide ist, kann seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Forderungen anderer Unternehmen können nicht beglichen, das Gehalt der Arbeitnehmeden nicht bezahlt und die laufenden Kosten für den Betrieb nicht aufgebracht werden. Im schlimmsten Fall droht eine Insolvenz. Um seine Liquidität zu verbessern, kann ein Unternehmen unter anderem folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Liquiditätsplanung durchführen
  • Umsatz steigern
  • Vermögensgegenstände– bzw. Werte verkaufen
  • Betriebskosten senken
  • Eigenkapital erhöhen (z. B. durch Verkauf von Aktien)
  • Kredite oder Anleihen aufnehmen
  • Fremdkapital umstrukturieren
  • Zahlungsziele für ausstehende Verbindlichkeiten verlängern

 Zu hohe Liquidität ─ geht das?

Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen sollten es sich zum Ziel machen, jederzeit eine gewisse Liquidität zu erhalten. Aber gibt es auch die Definition einer zu hohen Liquidität? Falls ja, was heißt das?

Grundsätzlich ist es natürlich positiv, ausreichend liquide Mittel zu haben. Hat ein Unternehmen jedoch deutlich mehr liquide Mittel als zur Begleichung kurzfristiger Verbindlichkeiten eigentlich benötigt werden, droht bei Inflation ein Wertverlust für diese überschüssigen Mittel.

Eine zu hohe Liquidität ist daher auch nicht optimal. Für eine höhere Rentabilität sollte Geld aus Liquiditätsüberschüssen daher z. B. in Wertpapiere oder andere Investitionen fließen, um von Zinserträgen zu profitieren und dem Wertverlust entgegenzuwirken.

Welche Anlagen & Vermögenswerte gelten als liquide?

Bargeld, sowie das eigene Bankguthaben sind per Definition ein Ausdruck von Liquidität und die wichtigste Grundlage für Zahlungsfähigkeit. Zu liquiden Mitteln zählt aber auch jenes Vermögen, das kurzfristig und ohne größere Kosten verfügbar ist. Hierzu zählen:

  • Anleihen
  • Börsennotierte Aktien
  • ETFs

Fazit: Liquidität von Bedeutung für Unternehmen & Verbraucher

Einfach erklärt bezeichnet Liquidität die Fähigkeit, seine Verbindlichkeiten rechtzeitig begleichen zu können. Die Forderung nach einer umfassenden Liquiditätsplanung, sowie die Konsequenzen einer unzureichenden Liquidität, sprich Zahlungsunfähigkeit, betreffen nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen.

Sämtliche finanzielle Mittel, allein zum Zweck einer hohen Liquidität freizuhalten, ist jedoch ebenso wenig ratsam. Jener Teil der überschüssigen Mittel, der nicht für kurzfristige Verbindlichkeiten gebraucht wird, sollte im Sinne einer optimalen Rentabilität in Geldanlagen oder Vermögensgegenstände investiert werden, um Wertverfall überschüssiger Mittel zu verhindern.

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