Deine Kreditwürdigkeit hat viel damit zu tun, wie viel Vertrauen Dir entgegengebracht wird, wenn es um eine Kreditanfrage oder das Abschließen eines Miet-, Strom- oder Mobilfunkvertrages geht. Als Basis für eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung beauftragen Banken und Unternehmen daher in der Regel eine Bonitätsprüfung bei einer Auskunftei, um Rückschlüsse auf die Zahlungsmoral und Zahlungsfähigkeit von Verbraucherinnen und Verbraucher zu erhalten. Je höher der Bonitäts-Score ausfällt, desto eher wird ein Kredit gewährt und desto attraktiver sind meist auch die Kreditkonditionen.

Aus diesem Grund lohnt es sich, Deine Bonität zu steigern, um damit auch Deine Kreditwürdigkeit gegenüber Geschäftspartnern zu verbessern. Wir geben Tipps, worauf es dabei ankommt und auf welchem Weg Du Deine Bonität erhöhen kannst!

Eine Auskunftei (oft auch als Wirtschaftsauskunftei bezeichnet) ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen, das bonitätsrelevante Daten zu Privatpersonen und Wirtschaftsunternehmen erhebt und verarbeitet. Dafür werden persönliche Daten wie Name, Alter und Wohnort, aber auch Informationen zum Zahlungsverhalten und laufenden Verträgen der Verbraucherinnen und Verbraucher gespeichert. Die so gesammelten Informationen über wirtschaftliche Betätigung, Kreditwürdigkeit und Ausfallrisiko werden in der Regel als numerischer Score (Rating) angegeben.

Als Verbraucherin oder Verbraucher hast Du jederzeit das Recht, eine kostenlose Selbstauskunft bei einer Auskunftei anzufordern, um zu erfahren, mit welchem Score Deine Bonität aktuell eingestuft wird und ob negative Einträge enthalten sind. Folgende vier großen Auskunfteien kannst Du dafür anschreiben:

  • Schufa Holding AG
  • Creditreform Boniversum GmbH
  • Crif Bürgel GmbH
  • Infoscore Consumer Data GmbH

Wie hoch sollte ein guter Bonitäts-Score sein?

Generell gilt, dass Deine Bonität von Schufa & Co umso besser bewertet wird, je höher der Score ausfällt. Eine Bank oder ein Unternehmen hat somit eine höhere Gewissheit, dass das Ausfallrisiko deinerseits gering ist. Ein guter Schufa-Score beginnt z. B. bei 95 Prozent, ein sehr guter geht bei 97 Prozent los. Ein Rating von 100 wirst Du übrigens nie erreichen können, da offene Schulden und Rechnungen im Falle Deines Todes als Restrisiko bestehen bleiben würden.

Welchen exakten Wert Du benötigst, um beispielsweise einen Vertrag mit einem bestimmten Anbieter abzuschließen, lässt sich aber nicht genau festlegen. Jedes Unternehmen hat andere Vorgaben hinsichtlich der Kriterien vor einem Vertragsabschluss. Bei auxmoney ziehen wir zur Vorprüfung der Bonität nicht nur die Schufa-Auskunft heran, sondern nutzen insgesamt eine Vielzahl bonitätsrelevanter Merkmale.

Wie schnell lässt sich eine schlechte Bonität verbessern?

Wenn Du eine schlechte Bonität verbessern möchtest, hast Du dafür zwar sehr viele verschiedene Möglichkeiten, solltest aber in jedem Falle ein wenig Geduld mitbringen und gewisse Schritte rechtzeitig einleiten. Der Schufa-Score wird nämlich z. B. nur alle drei Monate neu berechnet und zum nächsten Quartal aktualisiert – erst dann berücksichtigt die Bonitätsprüfung also Deine    möglichen Verbesserungsschritte.

Außerdem lassen sich auch viele Verträge, die Du vielleicht beenden möchtest, nicht gleich von heute auf morgen kündigen oder Schulden unmittelbar abbauen. Als grobe Orientierung kannst Du aber annehmen, dass Du mithilfe unserer nachfolgenden Tipps innerhalb von einem halben Jahr Deine Kreditwürdigkeit deutlich erhöhen kannst.

Mit diesen 11 Tipps kannst Du Deine Bonität verbessern

Wie kann ich meine Bonität verbessern? Wenn Dich diese Frage umtreibt, da Du in naher Zukunft einen großen Schritt in Deinem Leben gehen möchtest – z. B. einen Kredit für ein Haus bei Deiner Bank aufnehmen oder einen Mietvertrag für Deine Traumwohnung abschließen – dann kannst Du ganz beruhigt sein: Die Bonität ist nicht in Stein gemeißelt!

Du hast jederzeit die Möglichkeit, Deine Finanzen so anzupassen, dass Du Kreditgebern oder Vertragspartnern Deine Zuverlässigkeit, Zahlungsbereitschaft und finanzielle Kapazität glaubhaft beweisen kannst.

Wir zeigen Dir, mit welchen Tipps Du Deine Bonität langfristig verbessern kannst!

1. Selbstauskunft kontrollieren und korrigieren

Um die Bonität verbessern zu können, ist es sinnvoll zu wissen, bei welchem Score Du aktuell stehst. Überprüfe daher regelmäßig – am besten einmal jährlich – die gespeicherten Daten und Einträge bei einer Auskunftei wie der Schufa. Bei der Durchsicht dieser (stets kostenlosen) Selbstauskunft ist es möglich, dass Du auf falsche oder nicht mehr aktuelle Daten triffst (z. B. schon bezahlte Rechnungen oder getilgte Kredite). Da diese Falschangaben Deinen Score negativ beeinflussen, solltest Du die Auskunftei umgehend auffordern, eine Korrektur vorzunehmen. Die Auskunfteien sind in einem solchen Falle dazu verpflichtet, fehlerhafte Einträge zu korrigieren oder zu löschen.

Gut zu wissen: Über ein Drittel der Bonitäts-Auskünfte sind fehlerhaft, veraltet oder unvollständig. Eine regelmäßige Kontrolle kann also viel bewirken!

2. Überblick über Finanzen und Zahlungen behalten

Die eigene Zahlungsmoral spielt natürlich eine wichtige Rolle, wenn Du Deine Bonität erhöhen möchtest. Versuche Deine finanzielle Situation im Blick zu behalten – egal ob Girokonten oder laufende Verbindlichkeiten. Wenn Du Deine Rechnungen pünktlich zahlst, sparst Du Dir bonitätsschädigende Mahnungen, eidesstattliche Erklärungen oder Inkasso-Prozesse. Nutze bei Rechnungen, die regelmäßig bezahlt werden müssen, am besten das Lastschriftverfahren. Neben dem Verhindern von teuren Mahngebühren kannst Du so das Rating Deiner Kreditwürdigkeit steigern.

Übrigens: Nicht jede unbezahlte Rechnung wirkt sich sofort negativ auf Deinen Bonitäts-Score aus – es bedarf mindestens zwei schriftlicher Mahnungen, zwischen denen mindestens vier Wochen liegen müssen, bevor Gläubiger die Auskunfteien über den Zahlungsverzug informieren dürfen.

3. Konditionsanfragen statt Kreditanfragen

Wenn Du bei einer Bank einen Kredit anfragst, prüfen diese zunächst Deine Kreditwürdigkeit bei einer der Auskunfteien. Diese Bonitätsprüfungen können entweder in Form einer Kreditanfrage oder einer Konditionsanfrage stattfinden. Obwohl die beiden Begriffe recht ähnlich klingen, besteht jedoch ein wichtiger Unterschied.

Eine Kreditanfrage hat zwar primär erstmal keinen Einfluss auf das Rating Deiner Bonität, wird aber ein ganzes Jahr lang in Deiner Auskunft gespeichert. Gerade wenn Du bei verschiedenen Banken Angebote zum Vergleich einholst, sind dann automatisch mehrere Kreditanfragen bei der Auskunftei gespeichert. Dies könnte den Eindruck erwecken, dass Du Dich auf mehrere Kredite beworben hast, aber mehrfach abgelehnt wurdest. Die Folge: Dein Bonitäts-Score sinkt, da Du als nicht vertrauenswürdig eingestuft wirst.

Bitte bei einem Bankgespräch daher immer um eine Konditionsanfrage. Die Bank erkundigt sich so bei Schufa & Co nur nach einer Bonitätsauskunft, falls Du den Kredit wirklich abschließen möchtest. Auf diese Weise verursacht die Kreditsuche keine negativen Einträge.

4. Den Dispokredit hoch wählen, aber nicht überziehen

Ein hoher Dispokredit kann tatsächlich helfen, die Bonität zu erhöhen. Denn je höher der hinterlegte Dispokredit ist, desto besser stuft die Bank Deine Kreditwürdigkeit ein. Die bonitätsbestimmenden Auskunfteien wiederum werden dem Urteilsvermögen und dem Rating Deiner Bank glauben, was Deine Kreditwürdigkeit erhöhen kann.

Überziehst Du den Dispokredit allerdings, kann es im schlimmsten Falle dazu kommen, dass Deine Bank den Kredit kündigt. Das wäre sehr schlecht für die Bonität und würde definitiv negativ in Deiner    Akte vermerkt werden.

5. Möglichst wenige Konten und Kreditkarten

Eine Kreditkarte zu besitzen, stuft Dich bei einer Auskunftei prinzipiell erstmal als vertrauenswürdig ein. Aber auch wenn ein Portemonnaie voller Kreditkarten im ersten Moment auf Wohlstand schließen lässt, sehen das Auskunfteien ein wenig anders. Mehrere Kreditkarten werden hier eher als Zeichen für Unzuverlässigkeit oder finanzielle Probleme gesehen. Versuche daher die Anzahl Deiner Kreditkarten auf ein Minimum zu reduzieren – so sparst Du ganz nebenbei auch unnötige Gebühren und kannst Deine Bonität steigern.

Ebenso verhält es sich auch bei der Führung von Girokonten bei verschiedenen Banken. Die Beschränkung auf ein privates und ein geschäftliches Konto ist ratsam, um in der Bonität nicht negativer eingestuft zu werden. Auch ein häufiger Wechsel der Bank lässt Dich in den Augen der Auskunfteien verdächtig wirken. Je beständiger Du lebst, desto eher kannst Du Deine Bonität wieder verbessern!

Tipp: Viele Direktbanken bieten auch gebührenfeie Konten an, wodurch Du Dir einen Kontowechsel im Falle eines Umzuges ersparst!

6. Häufige Wohnortwechsel vermeiden

Ähnlich dem häufigen Wechseln von Konten und Kreditkarten wirkt sich auch das häufige Umziehen von einem Wohnort in den Nächsten negativ auf Dein Bonitäts-Rating aus. Natürlich lässt sich nicht jeder Umzug vermeiden und gemäßigt häufige Umzüge wirken sich auch nicht direkt auf Deine Bonität aus. Ein extrem häufiger Wohnortwechsel führt aber schnell zu der Annahme der Identitätsverschleierung und der Erschwerung der Schuldeneintreibung. Bringst Du auch hier eine gewisse Beständigkeit mit, kannst Du damit aktiv Deine Kreditwürdigkeit verbessern.

Obwohl es Verbraucherschützern ein Groll ist, lässt es sich nicht von der Hand weisen – das sogenannte Geoscoring. Auskunfteien ziehen in vielen Fällen auch Informationen über die Wohngegend des Antragsstellers in die Berechnung der Bonität ein. So können Verbraucherinnen und Verbraucher mit einer hervorragenden Zahlungsmoral und gut geführten Girokonten von Schufa und Co. in der Kreditwürdigkeit herabgestuft werden, nur weil sie z. B. in einem sozialschwachen Stadtteil leben.

8. Unnötige und veraltete Verträge kündigen

Ob Mobilfunkvertrag, Zeitungs-Abos oder Mitgliedschaft im Fitnessstudio – weitestgehend ungenutzte Verträge, solltest Du schnellstmöglich kündigen! Auch wenn es teils nerven- und zeitraubend sein kann, sich mit den Kündigungen zu beschäftigen, ist es nachweislich förderlich für den Bonitäts-Score bei der Schufa. Als Verbraucher es ratsam, sich ausschließlich auf die wirklich nötigten Geschäftsbeziehungen zu fokussieren, um den Schufa-Score und die Kreditwürdigkeit zu erhöhen.

9. Aufgetürmte Schulden tilgen

Dass sich die Bonität erhöhen lässt, indem man nicht zu vielen Zahlungsrückständen hinterherrennt, ist wahrscheinlich plausibel. Wer frei von Schulden lebt, erhält auch leichter einen Kredit zu attraktiven Konditionen. Ganz nebenbei behältst Du so die Übersicht über Deine Konten und kannst der Schuldenfalle entgehen.

Hast Du offene Kreditschulden einmal abgezahlt, wird die Auskunftei den entsprechenden Eintrag nach einer Frist von drei Jahren automatisch aus Deiner Bonitäts-Akte entfernen.

Empfehlung: Solltest Du mehrere Kredite am Laufen haben, schulde diese am besten in ein Darlehen um! Durch eine Umschuldung musst Du nur noch eine Kreditrate zahlen und in Deinem Bonitätsbericht steht auch nur noch ein einziger Kredit. Häufig lässt sich auch so die Kreditwürdigkeit bei Schufa & Co verbessern!

10. Schutz vor Missbrauch und Identitätsdiebstahl

Cyberkriminalität und Identitätsdiebstahl sind in der heutigen Zeit leider keine Seltenheit mehr. Für Verbraucherinnen und Verbraucher besteht immer das Risiko, dass Betrüger Passwörter knacken und die Daten sowie die Identität der Opfer nutzen, um auf Shoppingtour im Internet zu gehen oder Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen einzugehen. Natürlich bewirkt auch das – unverschuldet – negative Einträge bei der Schufa.

Bei einem Betrugsverdacht sollte möglichst unmittelbar Anzeige bei der Polizei gestellt und auch die zuständige Auskunftei informiert werden. Seit September 2016 bietet die Schufa Opfern von Identitätsdiebstahl die Möglichkeit, den Datenmissbrauch direkt zu melden und so präventiv ähnliche Fälle in der Zukunft zu verhindern.  Wenn ein Unternehmen dann die Kreditwürdigkeit eines Kunden abfragt, erhält es direkt die Mitteilung über den Identitätsdiebstahl.

11. Offen mit Gläubigern reden

Ein finanzieller Engpass kann immer einmal passieren und muss kein Grund zur Besorgnis sein. Um Mahnungen und einen negativen Eintrag bei Schufa zu verhindern, ist es aber wichtig, mögliche Zahlungsverzüge rechtzeitig anzukündigen und in einen ehrlichen Dialog mit den Gläubigern zu treten. Gib offen Auskunft darüber, wenn Du der Zahlung von offenen Rechnungen oder Raten nicht vollumfänglich nachkommen kannst. So signalisierst Du, dass Du nichts zu verbergen versuchst und nach wie vor die Übersicht über Deine Finanzen hast. In der Regel können so gemeinsam Lösungsmöglichkeiten ausgehandelt werden und das Bonitäts-Rating bei den Auskunfteien wie der Schufa bleibt unberührt.