Ein Lieferantenkredit ist ein essenzielles Instrument, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Lieferketten zu verwalten und finanzielle Flexibilität zu gewährleisten. Dabei spielen Begriffe wie Zahlungsziel, Skontofrist, Zahlungsfrist und Eigentumsvorbehalt eine wichtige Rolle. Wir schauen uns im folgenden Text näher an, welche Bedeutung der Lieferantenkredit für Deine Zahlungen einnehmen könnte und welche Vor- und Nachteile es zu beachten gilt.

Was ist ein Lieferantenkredit?

Ein Lieferantenkredit ist per Definition ein geschäftlicher Kredit, der von Lieferanten an ihre Kundinnen und Kunden vergeben wird. Dieser Kredit ermöglicht es den Unternehmen, Waren oder Dienstleistungen von ihren Lieferanten zu beziehen und den Rechnungsbetrag zu einem späteren Zeitpunkt zu begleichen. Das wesentliche Element dabei ist das Zahlungsziel, das die Zeitspanne definiert, innerhalb derer die Zahlung erfolgen muss. Oft beinhaltet der Lieferantenkredit auch eine Skontofrist, innerhalb derer die Kundin oder der Kunde bei schneller Zahlung einen Skontosatz in Anspruch nehmen kann.

So funktioniert der Lieferantenkredit per Definition

Nachdem wir nun wissen, was ein Lieferantenkredit eigentlich ist, betrachten wir die Funktionsweise noch etwas genauer. Der Kredit bietet für beide Seiten attraktive Vorteile, da der Lieferant seine Ware besser absetzen kann und ein Recht auf Zinsen hat und der Käufer von einer speziellen Frist des Warenkredits profitiert. Einfach erklärt handelt es sich beim Lieferantenkredit also um eine Möglichkeit, Rechnungen erst recht spät zu begleichen oder aber die Zahlung schnell zu tätigen und so vom Skontosatz zu profitieren. Ob ein Lieferantendarlehen als kurz- oder langfristiger Kredit gewährt wird, ist vollkommen den beiden Parteien, also Lieferant und zahlungspflichtiger Person, überlassen. Oft wird ein entsprechender Liefererkredit auch unbürokratisch in Form eines langen Zahlungsziels gewährt und automatisch mit entsprechenden Zinsen vergolten.

Beispiel

Betrachten wir für die Erklärung des Lieferantenkredit ein einfaches Beispiel:

Stell Dir vor, Du führst ein Unternehmen im Einzelhandel. Deine Lieferanten bieten Dir die Möglichkeit eines Lieferantenkredits für eine abgesprochene Laufzeit an. Nun benötigst Du dringend eine neue Produktcharge, um auf eine plötzliche Nachfragesteigerung zu reagieren. Dank den Vorteilen des Lieferantenkredits kannst Du die Ware sofort erhalten, ohne unmittelbar die Zahlung erfüllen zu müssen. Die Lieferanten gewähren Dir eine Zahlungsfrist von 45 Tagen. Erstattest Du den Rechnungsbetrag noch vor Zahlungsziel, profitierst Du außerdem noch von einer Skontofrist. Mit dieser finanziellen Flexibilität kannst Du die Ware verkaufen und Einnahmen generieren, bevor die Zahlungsfrist für den Warenkredit abläuft. Dadurch ergibt sich eine wertvolle Gelegenheit, die kurzfristige Nachfrage zu bedienen und gleichzeitig Deine Liquidität zu schonen.

Kosten für einen Lieferantenkredit

Bevor man einen Kredit in Anspruch nimmt, sollten stets alle Gebühren und Bedingungen geprüft werden. Auch beim Lieferantenkredit sind die Kosten durchaus von Bedeutung. Wir bieten Dir daher eine kurze Übersicht, worauf Du achten solltest:

  1. Zinsen: Ein Handelskredit kann Zinsen beinhalten, die auf den ausstehenden Rechnungsbetrag während der Kreditlaufzeit berechnet werden. Diese Zinsen erhöhen letztlich den Gesamtbetrag, den Du zurückzahlen musst. Es ist ratsam, die Zinskonditionen mit dem Lieferanten im Voraus zu klären.
  2. Skontosatz: Einige Lieferanten bieten eine Skontofrist an, die eben auch mit einem Skontosatz verbunden ist und somit einen Anreiz zur schnellen Zahlung schafft. Wenn Du innerhalb einer bestimmten Frist zahlst, kannst Du einen Rabatt auf den Rechnungsbetrag erhalten. Dies kann sich als vorteilhaft erweisen, da es die effektiven Kosten für Zinsen senkt.
  3. Gebühren: Es ist möglich, dass der Liefererkredit mit bestimmten Gebühren verbunden ist, so beispielsweise Bearbeitungsgebühren oder Verwaltungsgebühren. Diese sollten ebenfalls in Deiner Kalkulation berücksichtigt werden.
  4. Opportunitätskosten: Während Du den Lieferantenkredit einfach erklärt nutzt, um kurzfristige Liquidität zu erhalten, könnten möglicherweise andere Investitionsmöglichkeiten auftreten. Die Wahl, den Handelskredit zu nutzen, bedeutet, dass Du diese Chancen eventuell verpasst. Diese entgangenen Gewinne werden als Opportunitätskosten bezeichnet.

Es ist wichtig, alle diese Kostenfaktoren zu analysieren und abzuwägen, um sicherzustellen, dass der Lieferantenkredit keine Nachteile verspricht, sondern im Einklang mit den finanziellen Zielen Deines Unternehmens steht.

Hat der Lieferantenkredit Zinsen?

Im Normalfall werden keine Zinsen für ein Lieferantendarlehen veranschlagt. Der Lieferantenkredit ermöglicht es Dir, Waren oder Dienstleistungen von Deinen Lieferanten zu beziehen und den Rechnungsbetrag zu einem späteren Zeitpunkt zu begleichen, ohne dass dabei zusätzliche Zinsen anfallen.

Die Zahlungsfrist, die der Lieferant gewährt, ist eine finanzielle Vereinbarung, die auf den normalen Geschäftsbeziehungen zwischen Lieferant und Kundin bzw. Kunde basiert. Dass auf Zinsen in der Regel verzichtet wird, macht den Lieferantenkredit zu einer attraktiven Finanzierungsoption. Die Erklärung für Unternehmen besteht häufig darin, dass ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen den Parteien aufgebaut werden soll. Es ist dennoch wichtig, die genauen Konditionen des Kredits zu verstehen, um sicherzustellen, dass Dein Unternehmen die Zahlungsverpflichtungen fristgerecht erfüllen kann.

Vor- und Nachteile des Lieferantenkredits

Ebenso wie auch viele andere Formen von Krediten, bringt auch der Lieferantenkredit einige Vor- und Nachteile mit sich. Doch das Wichtigste zuerst: Was sind eigentlich die Vorteile eines Lieferantenkredits?

Du profitierst von einem Kredit ohne Zinsen oder aufwendigen Antrag. Darüber hinaus fallen für einen Lieferantenkredit auch keine Bonitätsprüfungen oder Verhandlungen mit der Bank an. Die Gewährung eines Lieferantendarlehens beruht stattdessen auf einer Vereinbarung zwischen Lieferant und Kundin bzw. Kunde.

Betrachten wir die Vor- und Nachteile eines Lieferantenkredits etwas konkreter:

Vorteile

  1. Keine Zinsen: Ein herausragender Vorteil des Lieferantenkredits ist, dass in der Regel keine Zinsen anfallen. Dies ermöglicht es Deinem Unternehmen, kurzfristige Liquidität zu erhalten, ohne zusätzliche finanzielle Belastungen durch Zinszahlungen.
  2. Flexibilität: Der Kredit bietet Flexibilität bei der Abwicklung von Geschäften. Du kannst Waren oder Dienstleistungen sofort beziehen und die Rechnung zu einem späteren Zeitpunkt begleichen. Auch die Laufzeit eines Lieferantenkredits lässt sich individuell festsetzen.
  3. Keine Kreditsicherheiten: Im Gegensatz zu traditionellen Bankkrediten erfordert ein Lieferantendarlehen oft keine spezifischen Kreditsicherheiten wie beispielsweise Vermögenswerte oder Bürgschaften.
  4. Bessere Verhandlungsposition: Die Möglichkeit eines Handelskredits kann Deine Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten stärken. Du könntest günstigere Preise oder bessere Konditionen aushandeln, um die Geschäftsbeziehung zu verbessern.

Nachteile

  1. Begrenzte Liquiditätsoptionen: Während der Lieferantenkredit kurzfristige Liquidität bietet, kann er langfristig die Möglichkeit einschränken, alternative Finanzierungsoptionen zu nutzen. Zahlungspflichtige sollten den Kredit also nicht als einzige Option betrachten.
  2. Abhängigkeit von Lieferanten: Bei häufigem Einsatz von Liefererkrediten kann Dein Unternehmen in gewisser Weise von den Zahlungsbedingungen und Konditionen der Lieferanten abhängig werden.
  3. Verpasste Skontofristen: Bei längeren Zahlungsfristen besteht die Gefahr, Skontofristen zu verpassen und somit den Rabatt auf den Rechnungsbetrag zu versäumen.
  4. Zinsen bei verspäteter Zahlung: Wenn Du die Zahlungsfristen überschreitest, können manche Lieferanten Zinsen oder Verzugsgebühren berechnen. Erkundige Dich nach derartigen Eventualitäten am besten frühzeitig.

Lieferantenkredit im Unterschied zum Bankkredit

Der Lieferantenkredit bietet flexible Zahlungsbedingungen und fördert bessere Beziehungen zu Lieferanten, während Bankkredite weniger flexibel sein können und formelle Prozesse erfordern. Handelskredite sind oft auf den Warenkauf begrenzt, während Bankkredite für verschiedene Unternehmenszwecke genutzt werden können.

Beim Lieferantendarlehen handelt sich um eine Abmachung, bei der Du Waren oder Dienstleistungen von Deinen Lieferanten beziehst und den Rechnungsbetrag zu einem späteren Zeitpunkt begleichst. Im Gegensatz dazu wird ein Bankkredit von einem Kreditinstitut oder einem Finanzinstitut gewährt. Hierbei handelt es sich um eine formelle Kreditvereinbarung, die klare Rückzahlungsbedingungen und Zinssätze enthält. Ein zentraler Vorteil des Lieferantenkredits liegt darin, dass in der Regel keine Zinsen anfallen. Du zahlst lediglich den vereinbarten Rechnungsbetrag innerhalb der festgelegten Frist. Bei einem Bankkredit hingegen zahlst Du Zinsen auf den aufgenommenen Betrag. Diese Zinskosten können die Gesamtkosten der Finanzierung erhöhen und müssen bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Die Flexibilität und der Verhandlungsspielraum sind weitere Unterscheidungsmerkmale. Der Lieferantenkredit ermöglicht oft flexible Zahlungsbedingungen und eröffnet die Möglichkeit, die Beziehung zu Deinen Lieferanten zu verbessern. Dies könnte günstigere Preise oder längere Zahlungsfristen zur Folge haben. Im Kontrast dazu können Bankkreditvereinbarungen weniger flexibel sein und können Sicherheiten oder festgelegte Zinssätze erfordern.

Wann ist ein Lieferantenkredit sinnvoll?

Gerade, wenn Du die Ware dringend benötigst, kann ein Lieferantenkredit lohnenswert sein. Ein Beispiel dafür wäre die gesteigerte Nachfrage für ein Produkt, welches Du vertreibst. Aber auch bei kurzfristigen Liquiditätsproblemen, kann der Lieferantenkredit Dir eine Alternative zur Bank bieten.

Des Weiteren könnten günstige Konditionen ein Anreiz sein. Wenn Deine Lieferanten großzügige Zahlungsbedingungen anbieten, wie längere Zahlungsfristen oder die Möglichkeit eines Skontosatzes, kann ein Lieferantenkredit eine attraktive Option sein. Die flexible Finanzplanung ist ebenfalls ein Aspekt, der für das Darlehen spricht. Durch die Möglichkeit, Waren oder Dienstleistungen zu erhalten und die Zahlung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, kannst Du den Cashflow Deines Unternehmens besser steuern. Das kann gerade in Phasen mit variablen Einnahmen von großer Bedeutung sein.

Diese Alternativen hast Du für das Lieferantendarlehen

Da der Lieferantenkredit eben doch Vor- und Nachteile mit sich bringt, die nicht für jedes Unternehmen passen, stehen Dir auch verschiedene Alternativen zur Verfügung, um dennoch Deine Finanzierungsbedürfnisse zu erfüllen. Hier sind einige Optionen, die Du in Betracht ziehen kannst:

  • Bankkredite: Traditionelle Bankkredite sind eine häufig genutzte Finanzierungsoption. Sie bieten eine feste Vereinbarung über Zinsen, Laufzeit und Rückzahlungsbedingungen. Im Gegensatz zum Liefererkredit sind Bankkredite jedoch oft mit Kreditsicherheiten verbunden.
  • Eigenkapitalfinanzierung: Wenn Du bereit bist, Eigenkapital abzugeben, kannst Du Investoren oder Kapitalgeber suchen, die in Dein Unternehmen investieren möchten. Dies kann eine langfristige Finanzierungsoption sein, die jedoch einen Anteil an Deinem Unternehmen
  • Lieferantenverhandlungen: Statt eines Lieferantenkredits könntest Du versuchen, mit Deinen Lieferanten flexiblere Zahlungsbedingungen auszuhandeln. Eine längere Zahlungsfrist oder ein Skontosatz könnten vereinbart werden, ohne dass ein formaler Kreditvertrag erforderlich ist.
  • Leasing: Bei Leasingverträgen kannst Du Geräte oder Vermögenswerte nutzen, ohne sie zu kaufen. Dies kann eine geeignete Option sein, wenn Du kurzfristig bestimmte Ressourcen benötigst.
  • Crowdfunding: Im Zeitalter der digitalen Vernetzung bieten Crowdfunding-Plattformen die Möglichkeit, Mittel von einer Vielzahl von Unterstützern zu sammeln, ohne Kredite
  • Lieferkettenfinanzierung: Ein innovativer Ansatz, bei dem Dritte den Lieferanten vorab bezahlen und Du dann die Rechnung an den Dritten begleichst. Dies kann Deinem Lieferanten eine schnellere Zahlung bieten, während Du von längeren Zahlungsfristen

Die Wahl der richtigen Finanzierungsoption hängt von den individuellen Bedürfnissen Deines Unternehmens ab. Es ist ratsam, sorgfältig zu analysieren, welche Option am besten zu Deinen finanziellen Zielen und Geschäftsstrategien passt.

Vergleich von Lieferantenkredit und Kontokorrentkredit

Während der Lieferantenkredit, wie der Name bereits verspricht, direkt von Lieferanten vergeben wird, kommt der Kontokorrentkredit von der Bank. Beide Kredite haben allerdings gemeinsam, dass ein langfristiges Zahlungsziel eingeräumt wird.

Absatz:

Denn sowohl der Handelskredit als auch der Kontokorrentkredit sind Finanzierungsinstrumente, die Unternehmen zur Verfügung stehen, um ihre Liquiditätsanforderungen zu decken. Diverse Unterschiede gibt es im Vergleich allerdings schon zu beachten:

Aspekt Lieferantenkredit Kontokorrentkredit
Zinsen In der Regel keine Zinsen Mit Zinsen verbunden, basierend auf dem ausstehenden Betrag
Laufzeit Begrenzt auf vereinbarte Zahlungsfrist Oft keine feste Laufzeit, kontinuierliche Verfügbarkeit
Zweck Kauf von Waren/Dienstleistungen von Lieferanten Kurzfristige Liquiditätsversorgung für verschiedene Zwecke
Konditionen Von Lieferanten festgelegt, variiert je nach Geschäftsbeziehung Mit der Bank vereinbart, inklusive Zinssatz und Rückzahlungsbedingungen
Kreditsicherheiten Normalerweise keine zusätzlichen Sicherheiten erforderlich Kann Kreditsicherheiten wie Vermögenswerte oder Bürgschaften erfordern

Handelskredit richtig in der Bilanzierung behandeln

Die korrekte Bilanzierung von Handelskrediten ist von entscheidender Bedeutung, um eine genaue finanzielle Darstellung Deines Unternehmens zu gewährleisten. Wenn Dein Unternehmen Waren oder Dienstleistungen von Lieferanten bezieht und dafür einen Lieferantenkredit in Anspruch nimmt, ist es wichtig, die entsprechenden Buchungen in der Bilanz vorzunehmen. Zunächst einmal verbuchst Du den erhaltenen Waren- oder Dienstleistungsbeitrag als Verbindlichkeit in Deiner Bilanz. Dies erhöht den Betrag der kurzfristigen Verbindlichkeiten, da Du verpflichtet bist, den Betrag zu einem späteren Zeitpunkt zu begleichen. Es ist üblich, Lieferantenkredite nicht als langfristige Schulden auszuweisen, da sie in der Regel innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne beglichen werden. Wenn Du die Verbindlichkeit begleichst, reduzierst Du den entsprechenden Betrag in Deiner Bilanz. Die Aufzeichnung der Zahlung trägt dazu bei, sämtliche Ausgaben korrekt zu erfassen. Es ist außerdem wichtig, die Skontofristen, sofern sie vom Lieferanten angeboten werden, sorgfältig zu überwachen. Dies ermöglicht es Dir, von möglichen Preisnachlässen zu profitieren, wenn Du innerhalb der vorgegebenen Frist zahlst. Dadurch kannst Du die Gesamtkosten des Kredits verringern.

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