Wer sein Geld längerfristig investieren möchte, ist sicher schon mal auf den Ausdruck Obligationen gestoßen – ein Sammelbegriff aus der Wirtschaft für zinsbringende und zinstragende Wertpapiere. Aus Sicht eines Anlegers oder einer Anlegerin sind dabei einige Arten der Obligation mehr, andere dagegen weniger von Bedeutung.
Aber was ist überhaupt eine Obligation und welche Vorteile und Nachteile bieten sie? In diesem Beitrag findest Du einfach erklärt die wichtigsten Informationen zum Thema Obligationen.
Obligationen einfach erklärt
Einfach gesagt stellt die Obligation einen schuldrechtlichen Anspruch dar, welcher zwei wesentliche Eigenschaften mit sich bringt:
- Das Schuldverhältnis endet nach Ablauf der Laufzeit durch Zahlung des Nennwerts.
- Der Anleger erhält eine, von der Laufzeit abhängige Zinszahlung vom Schuldner (Emittent).
Gläubiger (Käufer) & Schuldner (Emittent) einer Obligation
Eine Obligation basiert auf einem Schuldverhältnis zwischen Anleger und dem Emittenten der Obligation. Der Käufer (Gläubiger) leiht dem Schuldner (Herausgeber der Obligation) dafür eine festgelegte Menge an Geld über einen festgelegten Zeitraum.
In der Regel werden Obligationen entweder von Staaten oder Unternehmen ausgegeben. Gehandelt werden diese meist auf dem Kapitalmarkt, wobei Anleger auch außerhalb der Börse die Möglichkeit haben in Anleihen, Pfandbriefe bzw. Schuldverschreibungen zu investieren.
Obligationen: Zinsen & Laufzeit
Obligationen sind festverzinsliche Wertpapiere ─ für das Verleihen seines Geldes erhält der Käufer vom Herausgeber der Obligation (z. B. Staat, Unternehmen) daher entweder eine feste oder aber eine variable Verzinsung auf das geliehene Kapital.
Die Verzinsung erfolgt über eine festgeschriebene Laufzeit, in der Regel zwischen ein bis zehn Jahren. Endet die Laufzeit, muss der Schuldner (Emittent) das fällige Geld an den Anleger, also den Käufer (Gläubiger) der Obligation zurückzahlen.
Was sind Beispiele für eine Obligation?
Zu Obligationen, im Sinne festverzinslicher Wertpapiere, zählen z. B.:
- Schuldverschreibungen
- Pfandbriefe
- Rentenpapiere
- Anleihen
Welche Obligationsarten gibt es?
Abhängig von Laufzeit, Art der Verzinsung, Höhe des Zinssatzes und Art des Emittenten können die am Kapitalmarkt gehandelten Obligationen zudem in unterschiedliche Arten eingeteilt werden:
- Standardobligation
- Wandelanleihen
- Zero-Bonds
- Floater
Obligationen: Vorteile und Nachteile
Wie jede Investition, hat auch die Obligation ihre konkreten Vorteile und Nachteile bzw. Risiken für den Anleger. Welche diese konkret sind, hängt wesentlich von der Art der Obligation ab und kann demzufolge nicht pauschalisiert werden.
Werfen wir nichtsdestotrotz einen Blick auf die grundsätzlichen Vorzüge der Obligation gegenüber einer Aktie.
Vorteile von Obligationen im Vergleich zu Aktien
Im Vergleich zur Aktie ist der Handel mit Anleihen bzw. anderen festverzinslichen Wertpapieren in der Regel risikoärmer. Große Kursschwankungen, wie sie bei Aktien auftreten können, sind bei Obligationen nicht zu befürchten. Da Laufzeit, Zinsen und Rückzahlung vorab fest vereinbart werden, bieten Obligationen im Vergleich zu Aktien zudem bessere Planungssicherheit über mehrere Jahre. Ein letzter Vorteil gilt sowohl für Aktien als auch für Obligationen: Der Handel an der Börse ist ein regulierter und transparenter Markt.
Ob man sein Geld am Ende in Unternehmens- bzw. Staatsanleihen oder lieber in Aktien oder ETFs anlegen sollte, hängt u. a. von der eigenen Bonität, dem verfügbaren Kapital, der Risikobereitschaft, sowie der gewünschten Rendite ab.
Was sind Nachteile oder Risiken von Obligationen?
Die Höhe der Zinsen ist ein wichtiger Faktor für die Rendite einer Obligation. Was ist jedoch eine mögliche Schattenseite dabei? Die Zinszahlungen bei einer Standardobligation werden mit Emission der Anleihe für die gesamte Laufzeit festgeschrieben ─ und zwar abhängig vom aktuellen Zinsniveau. Kommt es während der Laufzeit zu Zinsschwankungen, ändert sich also der Kurs der Anleihe, besteht ein Risiko, dass die Anleihe im Vergleich zu anderen Kapitalanlagen dann eine geringere Rendite einbringt (Zinsänderungsrisiko).
Inflation kann zudem dazu führen, dass Zinszahlungen, obwohl sie über die gesamte Laufzeit in gleicher Höhe eingehen, effektiv jedoch an realem Wert verlieren (Inflationsrisiko). Werden Anleihen in Fremdwährungen gehandelt bzw. ausgegeben, besteht darüber hinaus auch ein Währungsrisiko durch Kursschwankungen, die sich negativ auf die Rendite auswirken können. Möchte ein Käufer seine Obligation, z. B. eine Wandelanleihe, kurzfristig verkaufen, existiert des Weiteren das sogenannte Liquiditätsrisiko, also die Gefahr, dass kurzfristig kein Käufer für das Wertpapier gefunden wird oder dieses unter Wert verkauft werden muss und investiertes Kapital verloren geht.
FAQ – Weitere Fragen und Erklärungen zum Thema Obligationen
Ja, Obligationen sind ein Sammelbegriff für alle zinsbringenden und zinstragenden Wertpapiere die ein Anleger (Gläubiger) vom entsprechenden Herausgeber (Emittent) der Obligation erwirbt. Dazu zählen u. a. Anleihen, Pfandbriefe oder Schuldverschreibungen.
Festverzinsliche Anleihen sind eine Form einer Obligation. Obligation ist also ein Oberbegriff für Anleihen. Nichtsdestotrotz werden die Begriffe Anleihe und Obligation in der Wirtschaft oft synonym verwendet. Nicht zu verwechseln sind Anleihen aber mit Pfandbriefen oder Schuldverschreibungen.
Bei Kauf einer Aktie wird der Käufer Teilhaber am Unternehmen und kann am Ende über Dividenden und positive Kursschwankungen am Erfolg des Unternehmens profitieren. Die Rendite einer Obligation hängt für seinen Inhaber dagegen nicht vom Erfolg des Herausgebers ab, da Höhe der Zinsen und Zeitpunkt der Rückzahlung vorab festgeschrieben werden.
Die Begriffe Obligationsanleihe und Obligation haben die gleiche Bedeutung und werden synonym verwendet. Bei einer Obligationsanleihe ist dementsprechend eine bestimmte Laufzeit, Verzinsung, sowie Rückzahlung des Nennwertes vorgesehen. Es kann sich dabei z. B. um eine Staatsanleihe oder aber die Anleihe eines Unternehmens handeln.
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