Warren Buffett – ein Milliardär aus einfachen Verhältnissen
Am 30. August des Jahres 1930 wurde in Omaha, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Nebraska, Warren Edward Buffett geboren. Obwohl sein Vater bereits Broker und Kongressabgeordneter war, stammte Warren Buffett eigentlich aus relativ einfachen Verhältnissen. Geprägt durch die Depression der 1930er, verstand schon der kleine Warren, wie man Profit aus einfachen Dingen machen konnte. Legendär ist seine erste Einnahmequelle, die er im Alter von sechs Jahren auftat. Demzufolge soll er Sixpacks mit Coca-Cola-Flaschen zum Preis von 25 Cent erworben haben und die Einzelflaschen für jeweils fünf Cent weiterverkauft haben. Passend dazu ist er einer der Hauptaktionäre von Coca-Cola. Über die Jahre hinweg tat er immer weitere Geldquellen auf und arbeitete unter anderem als Zeitungsjunge oder verkaufte gebrauchte Golfbälle, die er abseits der Golfbahnen einsammelte. Schon im Alter von elf Jahren machte er erste Erfahrungen im Aktienhandel, was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass sein Vater in dieser Branche tätig war. Schnell stellte sich heraus, dass Warren Buffett ein Näschen für gute Investitionen hatte. Bemerkenswert ist, dass er bereits mit 14 Jahren eine 16 Hektar große Farm in Omaha erwarb und verpachtete.
Der Investitionsstil nach Benjamin Graham prägt das Warren Buffett Portfolio
Oft wird gefragt, nach welchen Prinzipien das typische Warren Buffett Portfolio aufgebaut ist. Dabei macht der heutige Milliardär daraus gar kein großes Geheimnis. Seine Investitionsstrategien basieren seit jeher auf den grundlegenden Lehren von Benjamin Graham, bei dem Warren Buffett an der Columbia University in New York studierte. Nach dem Studium war er zunächst im Unternehmen seines Vaters tätig, wechselte aber 1954 in die Firma seines Mentors Graham als Wertpapieranalyst. Durchschnittlich erwirtschaftete Warren Buffett seit 1956 jährlich niemals weniger als 20 Prozent Rendite bei seinen Anlagen – oft sogar noch deutlich mehr als das. Damit beweist er, dass Anlagen kein Glücksspiel sein müssen, denn er hätte statistisch gesehen längst auch größere Verluste einfahren müssen. Vielmehr basiert seine Strategie auf einigen goldenen Regeln, an die sich Warren Buffett stets gehalten hat.
Die goldenen Investitionsregeln des Warren Buffett
- Kalkuliere das Risiko und hinterlasse keine „Spur von Opfern“.
- Investiere antizyklisch. Man kauft Aktien dann, wenn niemand sich dafür interessiert.
- Kaufe günstig. Man wird nur reich, wenn man weniger für ein Unternehmen zahlt, als es wert ist.
- Verstehe das Investment. Warren Buffett investiert niemals in ein Geschäft, von dem er nichts versteht.
- Habe Geduld. Eine Aktie muss man lange halten, um ihren Wert abschöpfen zu können.
Das Warren Buffett Portfolio ist also nach klaren Regeln strukturiert. Viele Finanzexperten sagen, dass diese Richtlinien für die heutige Zeit zu starr und simpel sind, doch ungeachtet der Kapriolen an den Finanzmärkten ist Warren Buffett stets erfolgreich geblieben und damit nie Schiffbruch erlitten. Besonders die Regel, nur in solche Investments zu gehen, von denen er etwas versteht, hat ihm oft Unverständnis eingetragen. So soll Warren Buffett ein Angebot von Microsoft zur Beteiligung am Unternehmen abgelehnt haben, weil er von Computern nichts versteht. Im Warren Buffett Portfolio finden sich schlicht keine Werte von Hochtechnologieunternehmen oder anderen Branchen, die dem Milliardär wesensfremd sind.
Das Vermächtnis von Warren Buffett ist einfach: Gib anderen etwas ab
Es mag also sein, dass er durch seine Grundsätze auf einige Gewinne freiwillig verzichtet, doch unter dem Strich riskiert er eben auch keine Verluste durch Investitionen in Firmen, deren Geschäftsmodell oder Produkt er nicht versteht. Bemerkenswert ist außerdem, dass er an die Aktionäre seiner berühmten Holding Berkshire Hathaway weder Dividenden noch Gewinnausschüttungen vornimmt. Warren Buffett geht davon aus, dass die Auszahlung von Dividenden den Wert des Unternehmens mindert. Vielmehr wird jeder Cent wieder reinvestiert. Für die Aktionäre zahlt sich das aus, denn wer im Jahre 1965 1000 Dollar in Aktien von Berkshire Hathaway gesteckt hat, war später mehrfacher Millionär. Warren Buffett könnte sich ohne Weiteres auf seinen Gewinnen ausruhen. Doch tatsächlich vertritt er die Ansicht, dass man als reicher Mensch eine Verpflichtung hat, anderen etwas zu geben. Daher hat er sich mit anderen Milliardären wie Bill Gates dazu verpflichtet, einen großen Teil seines Vermögens zu spenden. Seit 2010 läuft die Kampagne „The Giving Pledge“. Warren Buffett ist auch keiner derjenigen, die Steuererleichterungen für reiche Leute fordern. Vielmehr sagt er, dass seine einfachen Angestellten zu viel für Steuern zahlen und er zu wenig. Erben hält er übrigens für „nutzlos“ und erwartet demzufolge seit jeher von seinen Kindern, dass sie für ihren Lebensunterhalt selbst arbeiten.
Originally posted 2016-06-29 09:05:20.