Mit Fonds clever anlegen
Wer Geld anlegen möchte und bei seiner Bank oder einem Finanzberater nachfragt, wird unweigerlich mit dem Begriff Fonds in Berührung kommen. Was genau aber ist ein Fonds? Vereinfacht gesagt, handelt es sich dabei um eine Sammlung von ausgewählten Investitionsmöglichkeiten, die Anlagegelder mehrerer Investoren bündelt. Damit wird ausreichend Kapital geschaffen, um in eine Vielzahl von unterschiedlichen Wertpapieren, Immobilien oder ähnlichem investieren zu können. Durch diese Streuung wird das Risiko eines Verlustes gesenkt. Allerdings hängt der Erfolg oder Misserfolg eines Fonds in großen Teilen vom Geschick des Fondsmanagers ab. Der hat die Aufgabe, zeitnah auf relevante Veränderungen in der Weltwirtschaft zu reagieren, Aktientrends zu erkennen und Veränderungen des Finanzmarktes zu beobachten.
Es gibt verschiedene Arten von Fonds, hier die wichtigsten Kategorien:
- Aktien-/Wertpapierfonds
- Immobilienfonds
- Geldmarktfonds
- Rentenfonds
- Hedgefonds
Am gängigsten sind Wertpapierfonds, bei denen das zur Verfügung gestellte Kapital in Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere investiert wird. Wertpapierfonds gibt es in vielen unterschiedlichen Varianten. Einige spezialisieren sich auf Regionen oder bestimmte Industrien, andere setzen auf einen bunten Mix. Eines haben aber alle gemeinsam: Investiert wird in mehrere Wertpapiere, um so das Risiko zu minimieren. Dies wissen vor allem auch Kleinanleger zu schätzen, die nur geringe Beträge investieren wollen. Denn während bei der Wertanlage in Aktien einer einzigen AG nur Beträge von mehreren hundert Euro Sinn ergeben, funktionieren Fonds auch bei einer weit geringeren Einzahlung.
Nach demselben Prinzip funktionieren Immobilienfonds, nur dass hier das Investment auf Immobilien beschränkt ist. Unterschieden wird zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds. Bei Ersteren wird in mindestens 15 Immobilien investiert, sodass der Anleger jederzeit die Möglichkeit hat, Kapital einzuzahlen oder auch wieder abzuziehen. Letztere beschränken sich auf ein einziges Objekt, weswegen nicht unbegrenzt Kapital eingezahlt werden kann. Sobald ausreichend Kapital für die Immobilie eingezahlt ist, wird der Fonds geschlossen. Der Investor erhält in der Folge eine Rendite.
Andere Fondsarten
Andere Varianten des Fonds sind Geldmarkt-, Renten- und Hedgefonds. Beim Geldmarktfonds wird überwiegend in liquide Papiere mit sehr kurzer Laufzeit sowie in Geldmarktitel investiert. Der Vorteil bei dieser Art der Investition liegt in der Tatsache, dass oftmals die Gebühren entfallen. Wer in Rentenfonds investiert, hat in erster Linie eine sichere Anlageform im Sinn. Ein großer Teil des Investments fließt in festverzinsliche Wertpapiere, etwa in Kommunalschuldverschreibungen oder in Bundesschatzbriefe. Das Risiko ist beim Rentenfonds minimiert, da nur in Wertpapiere investiert wird, bei denen schon am Anfang feststeht, was am Ende in etwa an Rendite ausgezahlt wird. Das Gegenstück dazu ist der Hedgefonds. Bei dieser Anlageform wird stark spekuliert, weshalb sich diese Art der Investition eher für institutionelle Anleger empfiehlt – und nicht für Kleinanleger.
Vor- und Nachteile von Investitionen in Fonds
Es gibt viele Argumente für und gegen den Kauf von Fonds. Letztendlich liegt die Entscheidung aber natürlich beim Anleger selbst. Hier eine kurze Zusammenfassung der Vor- und Nachteile:
Wohl eines der wichtigsten Argumente für den Erwerb von Fondsanteilen ist das Management. Der Fondsmanager kümmert sich um den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, er beobachtet den Markt und kann auf Veränderungen zeitnah reagieren. Der Spezialist trägt zudem Sorge, dass das Risiko überschaubar bleibt, durch clevere Auswahl der Wertpapiere kann ein möglicher Verlust minimiert werden. Ein weiterer Vorteil des Fonds ist die Streuung. Hat eine Aktie mit Kursverlusten zu kämpfen, so wird der Verlust durch den Ertrag anderer Wertpapiere ausgeglichen. Je nach Risikobereitschaft kann der Anleger in konservative oder hochspekulative Fonds investieren. Unschlagbares Argument für die Investition in einen Fonds ist die Ansparmöglichkeit mit geringen Beträgen. So können etwa Beträge unter 100 Euro jeden Monat eingezahlt werden. Durch die laufenden Zukäufe tritt der Cost-Average-Effekt ein, das heißt, bei höheren Kursen wird weniger, bei niedrigeren Kursen mehr eingekauft.
Wo ein Vorteil, da auch ein Nachteil – vor allem aus finanzieller Sicht! So ergeben sich seit 2011 bei Fondssparplänen steuerliche Nachteile gegenüber fondsgebundenen Lebensversicherungen, da bei Fonds hier eine Vermögenszuwachssteuer fällig wird. Zudem werden durch Kosten für die Fondsverwaltung höhere Gebühren als beim Selbstkauf von Wertpapieren fällig. Die Risikostreuung, schon bei den Vorteilen erwähnt, entpuppt sich auch als Nachteil. Je mehr Papiere gekauft werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass schlechte Aktien dabei sind. Damit sinken die Gewinnmöglichkeiten gegenüber dem Handel mit einzelnen Aktien.
Originally posted 2014-11-03 10:56:20.