Die wichtigsten Indizes für deutsche Aktien
Börsennotierte deutsche Aktien sind zum großen Teil in Indizes gelistet. Zu den wichtigsten Indizes gehören:
- DAX
- MDAX
- SDAX
- TecDAX
Neben dem Leitindex für deutsche Aktien gibt es noch branchenspezifische und regionale Indizes sowie Spezialindizes, in denen beispielsweise dividendenstarke Unternehmen gelistet sind. Mit dem REX existiert zudem auch ein Index für Anleihen. Bei den Aktienindizes unterscheidet man zwischen Kurs- und Performanceindizes. Während der Kursindex ein Preisindex ist, der aus den Aktienkursen ermittelt wird, werden beim Performanceindex Dividendenzahlungen so in den Kurs eingerechnet, als wären sie in die Titel reinvestiert worden. Im Unterschied zu vielen anderen internationalen Indizes, wie etwa dem Dow Jones, der ein reiner Kursindex ist, sind die wichtigsten Indizes für deutsche Aktien Performanceindizes. Der zeitliche Indexverlauf spiegelt die allgemeine Börsentendenz im jeweiligen Segment wider.
Der DAX
Der Leitindex DAX wurde am 1. Juli 1988 eingeführt und startete mit 1163,52 Punkten. Er ist der wichtigste Index für deutsche Aktien. In ihm sind die 30 größten und umsatzstärksten deutschen Unternehmen gelistet. Den DAX gibt es in zwei Varianten: als Kursindex und als Performanceindex. Die umgangssprachliche Bezeichnung DAX bezieht sich stets auf den Performanceindex. Im Leitindex sind die Kurse großer deutscher Aktiengesellschaften unterschiedlich gewichtet. Er errechnet sich auf Basis des Xetra, dem elektronischen Handelssystem der Deutsche Börse AG. Für die Aufnahme in den DAX müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen muss die Aktie im Prime Standard der Wertpapierbörse in Frankfurt gelistet sein – und damit den höchsten Transparenzstandards genügen. Zum anderen muss sich der Titel zu mindestens 10 Prozent in Streubesitz befinden und kontinuierlich im Xetra gehandelt werden. Alle Aufnahmeregeln (Fast-Entry, Fast-Exit, Regular-Entry, Regular-Exit) werden einmal im Jahr im September angewendet und entscheiden über Aufnahme oder Ausschluss aus dem Leitindex. Außerdem werden deutsche Aktien anhand der Fast-Regeln zusätzlich im März, Juni und Dezember überprüft. Diesen Regeln liegen Schwellwerte für Marktkapitalisierung und Börsenumsatz zugrunde. Die Berechnung des DAX erfolgt seit 2006 im Sekundentakt.
MDAX, SDAX und TecDAX – weitere wichtige Indizes für deutsche Aktien
Im MDAX sind deutsche Aktien mittelgroßer Unternehmen (Mid-Caps) gelistet. Er wurde am 19. Januar 1996 eingeführt und umfasst 50 deutsche Aktien, vorwiegend aus klassischen Branchen. Wie beim Leitindex erfolgt beim MDAX die Berechnung als Kursindex und als Performanceindex. Der Börsenwert bezieht sich ausschließlich auf die Marktkapitalisierung von Aktien, die sich in Streubesitz befinden. Deutsche Aktien im MDAX müssen ebenfalls im Prime Standard gelistet sein. Im MDAX werden nur die 60 größten Werte hinter dem Leitindex in Bezug auf Marktkapitalisierung und Börsenumsatz aufgenommen. Diese 60/60-Regel dient gleichfalls als Ausschlusskriterium. Der Index errechnet sich aus den börsentäglichen Kursbewegungen im Xetra zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr.
Der „kleine“ Bruder des MDAX ist der SDAX. Er wurde am 30. Dezember 1987 gestartet. Dieser Index umfasst Small Caps, also deutsche Aktien, die durch kleinere Aktiengesellschaften emittiert wurden. Die Aufnahme in den Auswahlindex mit 50 kleineren Werten folgt der 110/110-Regel, sodass nur die 110 größten Werte – im Bezug auf Marktkapitalisierung und Börsenumsatz – hinter dem Leitindex gelistet werden. Im SDAX sind Werte aus allen Branchen vertreten. Der vierte wichtige Index für deutsche Aktien ist der Technologieindex TecDAX. Er gilt als Nachfolger des Nemax und wurde am 24. März 2003 eingeführt. In diesem Index sind die 30 größten Technologieunternehmen zusammengefasst, die den Standardwerten im Leitindex hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz nachfolgen. Hier sind Werte aus den Bereichen IT-Technik, Biotechnologie, Maschinenbau und Internet gelistet.
Der REX
Indizes gibt es nicht nur für deutsche Aktien, sondern auch für Anleihen. So misst der Rentenindex REX seit dem 31. Januar 1967 die Wertentwicklung von Staatsanleihen auf der Basis von 30 Anleihetiteln. Alle verzinslichen Wertpapiere im Index haben ganzjährige Laufzeiten von einem bis zehn Jahren. Der Index für deutsche Staatsanleihen wird seit dem Jahr 1991 täglich von der Deutsche Börse AG veröffentlicht. In die Bewertung fließen drei Kupontypen ein: zu 6 Prozent, zu 7,5 Prozent und zu 9 Prozent. Für die Gewichtung ist der jeweilige Marktanteil der einzelnen Anleihen ausschlaggebend. In dem Index sind neben typischen Bundesanleihen auch Obligationen und festverzinsliche Schatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland, der Treuhandanstalt sowie des Fonds Deutsche Einheit enthalten. Der REX bildet die gegensätzliche Entwicklung von Kursen und Zinsen ab, die bei Rentenpapieren üblich ist. Deutsche Aktien sind nicht die einzige Alternative zur klassischen Geldanlage bei der Bank. Wollen Sie mehr darüber erfahren, dann schauen Sie doch einfach mal bei auxmoney.com vorbei.
Originally posted 2014-10-31 17:00:09.