Was ist dran am Holzinvestment? Chancen und Risiken für Privatanleger
Die Geldanlage Holz erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Die Wiederentdeckung dieses Rohstoffs – einem der ältesten von der Menschheit genutzten – hängt hierzulande nicht zuletzt mit der wachsenden Verbreitung von Holzheizungen zusammen. Außerdem verweisen die Befürworter von Waldinvestments gerne auf die ökologische Nachhaltigkeit, die für viele Anleger ein wichtiger Grund ist, zu investieren. Allerdings gibt es – wie bei allen Geldanlagen – auch beim Holzinvestment einiges zu beachten. Für Privatanleger meist uninteressant sind direkte Waldinvestments, also der Kauf von Wäldern. Dieses Holzinvestment erfordert große finanzielle Mittel, rentiert sich erst nach Jahren und ist für Kleinanleger ähnlich unerschwinglich wie eine Ölquelle. Dennoch kann auch der Kleinanleger durchaus ein indirektes Holzinvestment tätigen. Hier bieten sich vor allem folgende Varianten an:
- Geschlossene Fonds
- Holz-Zertifikate
- Holzaktien einzelner Anbieter
- Offene Fonds
Die geschlossenen Fonds funktionieren mit Beteiligungen an Holzinvestments. Vor allem in Mittel- und Südamerika werden Renditen im Rahmen zwischen vier und fünfzehn Prozent pro Jahr versprochen. Doch wer sich für die Geldanlage Holz interessiert, sollte nicht übersehen, dass ein geschlossener Fonds eine feste Anlage ist, auf die man während der Laufzeit keinen Zugriff hat. Und gerade die Laufzeiten können bei einem Holzinvestment zum Problem werden, denn die Rendite wird nicht etwa jedes Jahr fällig, sondern nur dann, wenn Bäume geerntet und verkauft werden können – und das dauert naturgemäß, sodass die Auszahlung meist erst nach einigen Jahren fällig wird. Auch der Anlegerschutz ist häufig nicht besonders gut.
Risiken beim Holzinvestment nicht unterschätzen
Eine weitere Möglichkeit für ein Holzinvestment ist ein Holz-Zertifikat. Zertifikate funktionieren vom Prinzip her ähnlich wie die offenen Fonds. Bei den Zertifikaten trägt der Anleger aber stets ein großes Risiko. Im Falle einer Pleite des Herausgebers der Zertifikate droht ein totaler Verlust der Einlagen. Insofern sind sie den offenen Fonds unterlegen, denn die Renditeaussichten sind bei beiden Investments ähnlich. Beschäftigt man sich mit der Geldanlage Holz, stößt man früher oder später auch auf die Aktien einzelner Anbieter. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die seit Jahren in Holz investieren, selbst produzieren oder verarbeiten. Solche börsennotierte Holzunternehmen sind nicht anders zu betrachten als jedes andere Unternehmen auch. Für ein Holzinvestment können sie geeignet sein, doch wie es im Einzelfall aussieht, hängt natürlich von den Firmen selbst ab. Das Risiko hängt hier – genau wie die Rendite – von den Geschäftszahlen des Unternehmens ab, entscheidet man sich für ein Holzinvestment allerdings für die Aktien eines einzelnen Unternehmens, besteht grundsätzlich auch das Risiko eines Totalverlusts. Besonders Anfänger sollten daher von solchen Aktienspekulationen eher die Finger lassen, denn diese Art der Geldanlage Holz unterscheidet sich nur wenig von anderen Rohstoff-Aktien, die zum Teil extremen Schwankungen ausgesetzt sind. Die Entwicklung der Holzpreise alleine sagt noch lange nichts über die Aktie einer bestimmten Firma und deren Holzinvestment aus.
Bei den offenen Fonds sieht es hingegen ganz anders aus. Hier kann der Anleger sein Geld in den meisten Fällen direkt in den Kauf von Wald oder indirekt in verschiedene Holzaktien investieren lassen. Im Gegensatz zum geschlossenen Fonds kann man hier jederzeit aussteigen, was das Investment-Risiko relativiert. Im Gegenzug fällt die Rendite hier allerdings meist etwas geringer aus. Besonders positiv ist bei dieser Form der Geldanlage Holz, dass offene Fonds vor einem Totalverlust durch eine Pleite geschützt sind. Sie eignet sich also besonders für Anleger, die ein sicheres Holzinvestment suchen. Wer in Holz investieren möchte, sollte sich nicht nur auf die Erträge und Renditen fokussieren. Auch der Umweltaspekt sollte nicht alleine ausschlaggebend sein, denn wie alle Rohstoffe unterliegt auch das Holzinvestment generellen Risiken, die gravierende Auswirkungen haben können. Als Naturprodukt gelten für die Geldanlage Holz besondere Regeln. Während auch Wälder von Unruhen, Kriegen und anderen Faktoren betroffen sind, die Rohstoffe wie Öl oder Gas verteuern können, kommen hier weitere Probleme hinzu. Naturkatastrophen wie Stürme, Überschwemmungen oder Waldbrände können Wälder mitsamt dem in Jahren gewachsenen Ertrag vernichten. Diese Dinge sollte der Anleger beachten und daher nach Möglichkeit sein Holzinvestment auf mehrere verschiedene Regionen verteilen, um das Risiko zu minimieren. Dies funktioniert am besten über Waldinvestments in offene Fonds. Wer nur in Holzunternehmen einsteigen möchte, muss diese Risiken ebenfalls beachten, denn natürlich kann jede Firma, unabhängig vom verkauften Produkt, insolvent werden, sodass das Holzinvestment verloren ist.
Originally posted 2014-11-03 12:00:22.