Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbringen immer mehr Arbeitstage in einem eigenen Büro zu Hause. Das Homeoffice bietet heutzutage eine gute Möglichkeit, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen. Während Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bspw. durch den Wegfall des Arbeitsweges viel Geld und Zeit sparen können, entstehen übers Jahr auch einige zusätzliche Kosten durch Homeoffice, wie z. B. mehr Stromkosten.
Hier erklären wir Dir, welche Mehrkosten im Homeoffice entstehen können, wie viel mehr Strom durch Homeoffice verbraucht wird und, wer den Strom bzw. die Stromkosten bei der Arbeit im Homeoffice zahlt. Vor allem aber erfährst Du, wie Du Deinen Verbrauch senken und Dir die im Homeoffice entstandenen Kosten Deiner Stromrechnung wieder zurückholen kannst.
Durch welche Faktoren entstehen Mehrkosten bei der Arbeit von zu Hause?
Mehrkosten im Homeoffice entstehen insbesondere durch den erhöhten Stromverbrauch für Arbeitsgeräte und Alltagselektronik sowie zusätzliche Heizkosten. Auch Ausgaben für Arbeitsmittel und Büromöbel können die Kosten steigern. Diese Faktoren variieren je nach individueller Nutzung und den Anforderungen des Arbeitsplatzes.
Hier findest Du die häufigsten Mehrkosten in der Übersicht:
Den größten finanziellen Aufwand stellen erhöhte Stromkosten dar, die durch das Homeoffice entstehen können. Arbeitsmittel wie Laptop, Monitor, Drucker und Telefon werden intensiver genutzt, wodurch der Verbrauch steigt. Zusätzlich laufen Geräte des täglichen Bedarfs wie Kaffeemaschinen oder Radios häufiger als an normalen Bürotagen in der Arbeitsstätte. Auch die Beleuchtung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, da sie – insbesondere in der dunklen Jahreszeit – deutlich länger eingeschaltet bleibt.
Während der Heizperiode müssen Räume, die als Arbeitszimmer genutzt werden, meist den ganzen Tag beheizt werden. Dies führt zu höheren Kosten für Gas oder andere Heizmittel, vor allem in älteren oder weniger gut isolierten Gebäuden. Die zusätzliche Heizenergie fällt besonders ins Gewicht, wenn das Homeoffice nicht zentral beheizt, sondern etwa mit einer elektrischen Heizung gewärmt wird, die zusätzlich Strom verbraucht.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer investieren in Arbeitsmittel und ergonomische Möbel, um zu Hause produktiv arbeiten zu können. Dazu gehören Schreibtische, Bürostühle sowie technische Ausstattung wie externe Tastaturen, Monitore oder Headsets. Solche Anschaffungen können die Kosten für das Homeoffice kurzfristig in die Höhe treiben, sind jedoch oft langfristige Investitionen.
Eine stabile Internetverbindung ist für das Homeoffice essenziell. Um den Anforderungen gerecht zu werden, kann es notwendig sein, den bestehenden Tarif zu wechseln oder eine höhere Bandbreite zu buchen. Auch die Nutzung von VPN-Diensten oder spezieller Software kann zusätzliche Kosten verursachen, die normalerweise der Arbeitgeber trägt.
Zusätzlich entstehen kleinere, aber dennoch spürbare Mehrkosten im Alltag. Dazu gehören bspw. der erhöhte Wasserverbrauch durch häufigeres Zubereiten von Kaffee oder Tee sowie die Kosten für die Reinigung und Pflege des Arbeitsplatzes zu Hause. Diese Posten fallen zwar im Einzelnen gering aus, summieren sich jedoch im Laufe eines Jahres zu einem spürbaren Betrag.
Wie viel mehr Strom verbrauchst Du durch Homeoffice?
Ein Arbeitstag im Homeoffice verursacht durchschnittlich einen zusätzlichen Stromverbrauch von etwa 1,5 kWh Strom, was bei einem Strompreis von 41,35 Cent pro Kilowattstunde rund 0,62 Euro Mehrkosten bedeutet (Stand: Juli 2024). Bei 120 Arbeitstagen entstehen so im Jahr etwa 74 Euro zusätzliche Stromkosten durch mobiles Arbeiten, während bei 220 Tagen Mehrkosten von etwa 136 Euro anfallen können.[1]
Der genaue Stromverbrauch ist allerdings abhängig von Leistung, Energieeffizienz und Betriebsdauer und kann daher individuell variieren. Unser Tipp: ein Stromverbrauchsmesser. Diese Geräte werden zwischen der Steckdose und Deinem Gerät oder, je nach Wirkleistung des Stromverbrauchsmessers, Deiner Mehrfachsteckdose geschaltet. Nach der Arbeit kannst Du dann den genauen Verbrauch von Strom für Deinen Arbeitstag im Homeoffice in Euro und Cent ablesen.
[1] https://www.gasag.de/magazin/energiesparen/homeoffice-stromkosten/
So kannst Du die Stromkosten im Homeoffice berechnen
Um die durch Homeoffice entstandenen Stromkosten berechnen zu können, brauchst Du zunächst Deinen jeweiligen Stromverbrauch. Den Stromverbrauch eines Geräts pro Tag im Homeoffice rechnest Du aus, indem Du den durchschnittlichen Verbrauch Deiner Arbeitsmittel pro Kilowattstunde mit der Anzahl an Stunden pro Arbeitstag multiplizierst:
Täglicher Stromverbrauch (kWh)= Leistungsaufnahme (kW) × Betriebsdauer (Stunden/Tag)
Die Stromkosten für Dein mobiles Arbeiten erfährst Du dann, indem Du den täglichen Verbrauch mit Deinem Strompreis multiplizierst:
Stromkosten = Stromverbrauch (kWh) × Strompreis (€/kWh)
Homeoffice: Wer zahlt die Stromkosten bei der Arbeit von zu Hause?
Die Stromkosten im Homeoffice können in bestimmten Fällen vom Arbeitgeber, z. B. in einer Kostenpauschale übernommen werden. Ist das nicht der Fall, können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Ausgaben bei der Steuer geltend machen und sich über die Steuererklärung teilweise erstatten lassen.
Um die Frage, wer den Strom bei der Arbeit im Homeoffice zahlt, genauer zu beantworten, haben wir Dir hier beide Optionen nochmal im Detail zusammengestellt:
Erstattung der Stromkosten im Homeoffice durch Arbeitgeber
Einigst Du Dich mit Deinem Arbeitgeber auf Homeoffice, muss dieser für die Stromkosten aufkommen. Meist lassen sich diese Ausgaben nur schwer bestimmen. Daher bieten viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden die Übernahme der Kosten über eine Pauschale an. Der Anspruch auf Kostenübernahme besteht nur, wenn kein Arbeitsplatz im Büro verfügbar ist.
Gut zu wissen: Neben der Frage der Stromkostenübernahme ist der Arbeitgeber auch im Homeoffice verpflichtet, die Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes einzuhalten. Dazu zählt die Gefährdungsbeurteilung, um sicherzustellen, dass der Arbeitsplatz sicher und ergonomisch ist. Durch die Einhaltung dieser Vorschriften wird der Arbeitsschutz im Homeoffice rechtlich abgesichert und unterstützt eine produktive Arbeitsweise.
Die Stromkosten im Homeoffice von der Steuer absetzen
Die Stromkosten im Homeoffice kannst Du von der Steuer absetzen. Da sich die Kosten nicht genau bestimmen lassen, hat die Bundesregierung im Zuge der Corona-Politik die Homeoffice-Pauschale eingeführt. Diese ist Teil der Werbungskosten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und deckt alle Mehrkosten ab, die durch die Arbeit entstehen.
Die durch das Homeoffice entstandenen erhöhten Stromkosten kannst Du über die Steuererklärung für das Jahr in Form von Werbungskosten teilweise zurückbekommen. Unser Artikel zur Homeoffice-Pauschale gibt Dir weitere hilfreiche Tipps für die Steuererklärung in Bezug auf Homeoffice. Wenn Du eine Aufforderung zur Nachzahlung für Heizkosten oder den zusätzlichen Stromverbrauch im Homeoffice erhältst, musst Du erst einmal selbst dafür aufkommen. Benötigst Du finanzielle Hilfe bei der Zahlung Deiner Stromkosten, kann Dir vielleicht ein Kredit mit auxmoney weiterhelfen.
Stromkosten durch Homeoffice absetzen – Tipps für die Steuererklärung
Die im Homeoffice entstehenden Stromkosten können oft als Werbungskosten in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Dies reduziert die finanzielle Belastung und ermöglicht eine teilweise Rückerstattung durch das Finanzamt. Wichtig ist, die richtigen Nachweise und Angaben einzureichen, um die Absetzung korrekt und vollständig durchzuführen.
Tipps zur Absetzung von Stromkosten in der Steuererklärung:
- Homeoffice–Pauschale nutzen: Aktuell kannst Du pauschal bis zu sechs Euro pro Arbeitstag (maximal 1.260 Euro im Jahr) ansetzen, wenn Du kein separates Arbeitszimmer[1]
- Stromverbrauch genau berechnen: Ermittle den anteiligen Stromverbrauch für Deine Arbeitsmittel (z. B. Laptop, Monitor). Diese Kosten kannst Du zusätzlich zur Pauschale geltend machen, wenn ein separates Arbeitszimmer vorhanden ist.
- Nachweise sammeln: Bewahre Stromrechnungen aus Deiner Arbeit im Homeoffice und Belege für die Nutzung von Arbeitsmitteln sorgfältig auf, um die Angaben im Falle einer Prüfung belegen zu können.
- Arbeitszimmer als Werbungskosten angeben: Wenn Du ein separates Arbeitszimmer hast, kannst Du anteilige Nebenkosten wie Strom, Heizung und Internet absetzen.
- Steuerberater bzw. Steuerberaterin oder Software hinzuziehen: Steuerprogramme oder ein Steuerberater bzw. eine Steuerberaterin können dabei helfen, alle absetzbaren Posten vollständig und korrekt anzugeben.
[1] https://www.gasag.de/magazin/energiesparen/homeoffice-stromkosten/
Heizung, Strom, Internet – wie kann man im Homeoffice Energiekosten sparen?
Unsere Tipps für geringere Energiekosten im Homeoffice zusammengefasst:
- Energieeffiziente Geräte und Arbeitsmittel nutzen
- Standby vermeiden
- Beleuchtung optimieren
- Kaffeepausen planen und bewusst kochen
- Energieeffizient arbeiten
- Mehrfachsteckdosen mit Kippschalter verwenden
- Temperaturen regulieren
- Datenvolumen prüfen
Die wichtigsten Möglichkeiten, Energiekosten zu sparen und teure Gewohnheiten abzulegen, erklären wir Dir hier genauer.
Viele Geräte, die Du im Homeoffice nutzt, verbrauchen kontinuierlich Strom – oft mehr, als Du denkst. Geräte wie Monitore, Drucker und Laptops sollten nur dann eingeschaltet sein, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Indem Du den Verbrauch in Watt oder Kilowattstunden (kWh) überprüfst, kannst Du gezielt Geräte identifizieren, die optimiert oder ersetzt werden sollten.
Geräte im Standby-Modus verbrauchen weiterhin Energie, obwohl sie nicht aktiv genutzt werden. Schalte daher Laptop, Drucker oder Monitor nach dem Arbeiten vollständig aus oder nutze Steckdosenleisten mit Schalter. So kannst Du nicht nur Strom, sondern auch Heizkosten senken, da weniger Abwärme erzeugt wird, die das Arbeitszimmer unnötig aufheizt.
Die Wahl Deiner Arbeitsmittel hat großen Einfluss auf Deinen Stromverbrauch im Arbeitszimmer. Ein Laptop verbraucht in acht Stunden Betriebszeit durchschnittlich nur 0,24 Watt, während ein Desktop-PC mit 1,08 Watt deutlich mehr Energie benötigt. Monitore schlagen je nach Modell und Größe mit einem Verbrauch zwischen 0,16 und 1,2 Watt zu Buche. Wenn Du Strom sparen möchtest, ist ein Laptop die effizientere Wahl. Überlege zudem, ob ein Tablet für Deine Anforderungen beim Arbeiten ausreichend ist – diese Geräte verbrauchen oft noch weniger Strom.
Nutze natürliches Licht, indem Du Deinen Arbeitsplatz nahe ans Fenster verlegst. Ergänzend sind LED-Lampen ideal, da sie im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen deutlich weniger Energie verbrauchen. So kannst Du beim Arbeiten die Energiekosten für Strom und Heizung reduzieren, da natürliches Licht den Raum auch leicht erwärmt.
Beim Kauf neuer Arbeitsmittel oder Geräte für das Arbeitszimmer solltest Du auf energieeffiziente Modelle achten. Geräte mit hoher Effizienzklasse (z. B. A+++) verbrauchen deutlich weniger Strom und verursachen dadurch geringere Betriebskosten. Auch multifunktionale Geräte wie Kombidrucker können helfen, Platz und Energie zu sparen. Plane Deine Anschaffungen sorgfältig, um langfristig Kosten zu senken.
Ein ungleichmäßiges Heizen im Homeoffice kann sowohl die Heiz- als auch die Energiekosten in die Höhe treiben. Halte die Temperatur im Arbeitszimmer konstant bei etwa 20 bis 22 Grad und vermeide häufiges Ein- und Ausschalten der Heizung. Ein programmierbares Thermostat hilft, die Raumtemperatur optimal zu regulieren, während die Energiekosten minimiert werden.
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