Eine Liquiditätsplanung beinhaltet eine Fülle an Informationen wie Kosten und Einnahmen, die einen Rückschluss auf die finanzielle Lage eines Unternehmens ermöglichen. Nur durch eine ausreichende Menge an Zahlungsmitteln zur richtigen Zeit können finanzielle Verpflichtungen gegenüber Lieferanten, Banken und anderen Gläubigern erfüllt werden. Ein Mangel an Liquidität kann schnell zur Zahlungsunfähigkeit führen und letztendlich den Weg in die Insolvenz oder sogar den Bankrott ebnen.

Das Ziel der Liquiditätsplanung ist es, den zukünftigen Liquiditätsbestand zu bestimmen und damit die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Sie dient als Kontrollinstrument, das hilft, finanzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen und unternehmerische Risiken besser einzuschätzen. Wir erklären Dir, was ein Liquiditätsplan ist, warum er wichtig ist, und zeigen Dir an einem Beispiel, wie ein Liquiditätsplan erstellt werden kann.

Was ist Liquiditätsplanung?

Der Begriff der Liquidität oder Zahlungsfähigkeit spielt bei der Unternehmensgründung eine ganz zentrale Rolle. Die Sicherung der Zahlungsfähigkeit gehört zu den grundsätzlichen Erfordernissen, die von einer Unternehmerin oder einem Unternehmer verlangt werden. Ohne diese Sicherstellung ist das Fortbestehen eines Wirtschaftsunternehmens gefährdet.

Ziel der Liquiditätsplanung

Das Hauptziel der Liquiditätsplanung ist es, die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens sicherzustellen. Sie ermöglicht es, Einnahmen und Ausgaben so zu steuern, dass jederzeit genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Dadurch lassen sich Liquiditätsengpässe frühzeitig erkennen und vermeiden.

Inhalt eines Liquiditätsplans

Ein Liquiditätsplan ist eine detaillierte Übersicht über die finanziellen Ströme eines Unternehmens. Er umfasst:

  • Anfangsbestand liquider Mittel (Bank- und Kassenbestand)
  • Geplante Einzahlungen (z. B. Umsätze, Fördermittel, Kredite)
  • Geplante Auszahlungen (z. B. Miete, Gehälter, Materialkosten)
  • Zeitpunkt der Zahlungseingänge und -ausgänge

Durch diese Gegenüberstellung unterscheidet sich die Liquiditätsplanung von einer Gewinn- und Verlustrechnung. Während Letztere das Ergebnis eines Geschäftsjahres betrachtet, zeigt die Liquiditätsplanung, wann genau Geld eingeht oder ausgegeben wird. Beispielsweise kann es vorkommen, dass eine Rechnung erst Monate nach der Ausstellung bezahlt wird. Eine solide Liquiditätsplanung hilft Dir, rechtzeitig zu erkennen, ob Dein Konto gedeckt ist oder ein finanzieller Engpass droht.

Warum es wichtig ist, einen Liquiditätsplan zu erstellen?

Der Liquiditätsplan gehört in jeden Businessplan. Gerade nach der Unternehmensgründung müssen viele Investitionen getätigt werden, ohne dass bereits Umsätze generiert wurden. Deshalb ist es gerade am Anfang wichtig, einen detaillierten Liquiditätsplan zu erstellen. Mithilfe dieser Aufstellung kannst Du mögliche Liquiditätsrisiken und Liquiditätsengpässe erkennen und wichtige unternehmerische Entscheidungen, wie den Zeitpunkt notwendiger Investitionen, ableiten.

Auch für die Aufnahme von Krediten ist der Businessplan inklusive Liquiditätsplanung wichtig. Die Bank zieht das Planungsinstrument im Rahmen der Kreditwürdigkeit heran.

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Wie erstelle ich eine Liquiditätsplanung?

Um die liquiden Mittel zu berechnen, werden zunächst die aktuellen Bank- und Kassenbestände erfasst. Danach erfolgt eine Gegenüberstellung aller Ein- und Ausgaben für den gewünschten Zeitraum. Diese Periode kann variabel gewählt werden, ein Tag, eine Woche, ein Monat oder ein Jahr. In der Praxis wird ein Liquiditätsplan häufig für ein Jahr erstellt und in Monatsabschnitte unterteilt.

Im letzten Schritt werden die Einnahmen und Ausgaben analysiert, um sicherzustellen, dass sie durch einen passenden Finanzierungsplan abgedeckt sind.

Wichtig: Auch private Einlagen und Entnahmen müssen in die Berechnung einfließen.

Inhalt und Aufbau eines Liquiditätsplans:

  • Anfangsbestand: Bank- und Kassenbestand zu Beginn der Periode
  • Einzahlungen: Alle geplanten Einnahmen der Periode
  • Verfügbare Mittel: Anfangsbestand + Einzahlungen
  • Auszahlungen: Alle geplanten Ausgaben der Periode
  • Endbestand (liquide Mittel): Verfügbare Mittel – Auszahlungen

Welche Positionen werden zur Erstellung eines Liquiditätsplans benötigt?

Welche Ein- und Auszahlungspositionen in den Liquiditätsplan aufgenommen werden müssen, kann sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden. Folgende Tabelle zeigt wichtige Zahlungsströme, die in eine Liquiditätsvorschau aufgenommen werden sollten:

Einzahlungen Auszahlungen
Umsatz Einkauf
Zinseinzahlungen Marketing
Steuererstattungen Personalkosten
Privateinlagen Betriebskosten
Kredite Steuern
Fördermittel Tilgungen
Investitionen

Beispiel: So kannst Du eine Liquiditätsplanung erstellen

Eine Liquiditätsplanung zu erstellen, ist keine Wissenschaft für sich. Auch ohne ein Studium der Wirtschaftswissenschaften kannst Du mit einfachen Mitteln, wie einer Excel-Tabelle oder speziellen Finanzplan-Tools – die auch Vorlagen bieten – einen soliden Liquiditätsplan für Dein Unternehmen erstellen. Wichtig ist, dass Du alle Einnahmen und Ausgaben, einschließlich Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen, sorgfältig auflistest.

Ein gut strukturierter Finanzplan hilft Dir, Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen und Deine Zahlungsfähigkeit langfristig zu sichern. Berücksichtige dabei alle regelmäßigen Einzahlungen, unerwartete Kosten sowie geplante Investitionen. Besonders für Existenzgründerinnen und Existenzgründer ist eine durchdachte Planung wichtig, um finanzielle Engpässe und im schlimmsten Fall eine Insolvenz zu vermeiden.

Ein solcher Überblick über die finanziellen Mittel eines Unternehmens kann sowohl monatlich als auch jährlich erfolgen. Besonders bewährt hat sich eine monatliche Gliederung, um jederzeit flexibel auf Veränderungen der Umsätze oder Zahlungsströme reagieren zu können.

Eine vereinfachte Erstellung eines Liquiditätsplans als Vorlage könnte so aussehen:

Januar Februar März
Bestand (Bank + Kasse) 15.000 5.000 -500
Einzahlungen
Umsatz (inkl. MwSt.) 100.000 90.000 120.000
Vorsteuererstattung 4.000 7.000 5.000
Sonstige Einzahlung 0 0 400
Summe Einzahlungen 104.000 97.000 125.400
Auszahlungen
Personalkosten 45.000 45.000 45.000
Material 35.000 32.000 30.000
Miete 2.000 2.000 2.000
Versicherungen 4.000 0 0
Kredite 500 500 500
Umsatzsteuer 30.000 25.000 22.000
Summe Auszahlungen 116.500 104.500 99.500
Liquidität 2.500 -2.500 25.400

Wie wird die Liquiditätsplanung ausgewertet?

Die lückenlose Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben in der Liquiditätsplanung gibt Dir eine klare Antwort darauf, ob Dein Unternehmen am Ende eines Monats oder einer anderen betrachteten Periode noch über ausreichend Kapital verfügt. Solange die Summe der Einnahmen größer ist als die Summe der Ausgaben, bleibt Dein Unternehmen liquide und kann seinen Kapitalbedarf problemlos decken. Doch was passiert, wenn die Auswertung des Plans zeigt, dass es Perioden gibt, in denen die Ausgaben höher sind als die Einnahmen? In diesem Fall muss zusätzliches Kapital zugeführt werden. Das kannst Du zum Beispiel durch Reserven, kurzfristige Kredite oder Förderungen. Das ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich und kann in vielen Branchen saisonal bedingt sein. Es wird nur dann zu einem Problem, wenn diese Engpässe zur Regelmäßigkeit werden.

Eine Liquiditätsplanung dient daher nicht nur zur Übersicht, sondern auch der frühzeitigen Planung. Besonders für Existenzgründerinnen und Existenzgründer ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass Investitionen in das eigene Unternehmen nicht immer gleichmäßig verlaufen. Mal ist mehr Kapital erforderlich, mal weniger. In der Betriebswirtschaft spricht man hier vom Kapitalbedarf.

Tipp: Um eine realistische Einschätzung der Liquidität zu gewährleisten, sollte der Plan nicht zu weit in die Zukunft reichen. Eine regelmäßige Aktualisierung des Liquiditätsplans – zum Beispiel monatlich – hilft dabei, den Überblick zu behalten und rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren.

Zehn Tipps für eine erfolgreiche Liquiditätsplanung

Eine sorgfältige Liquiditätsplanung ist essenziell, um die Zahlungsfähigkeit Deines Unternehmens sicherzustellen und finanzielle Engpässe zu vermeiden. Hier sind zehn wichtige Tipps, die Dir helfen, Deine Einnahmen, Ausgaben und verfügbaren Mittel realistisch zu planen.

Plane Deine Einzahlungen und Auszahlungen so, dass sie auf realistischen Annahmen basieren. Zu optimistische Erwartungen können zu Liquiditätsproblemen führen, wenn die tatsächlichen Einnahmen hinter den Prognosen zurückbleiben. Trage daher auch nur Einnahmen ein, wenn sie wirklich planbar sind, also beispielsweise schon ein Vertrag unterschrieben wurde.

Fazit: Liquiditätsplanung als Schlüssel zur finanziellen Stabilität

Die Liquiditätsplanung spielt eine zentrale Rolle in jedem Unternehmen, unabhängig von dessen Größe. Daher ist es sowohl für große Firmen als auch für kleine und mittelständische Unternehmen unerlässlich, einen Liquiditätsplan zu erstellen.

Ein gut strukturierter Plan zeigt genau, wann und in welcher Höhe finanzielle Mittel ein- oder ausfließen. Dabei ähnelt die Liquiditätsplanung der Haushaltsführung: Auch dort müssen alle Einnahmen und Ausgaben sorgfältig erfasst und miteinander verglichen werden. Diese systematische Vorgehensweise ermöglicht eine realistische Einschätzung der Umsätze und hilft dabei, finanzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen.

So erreichst Du uns

Wir klären mit Dir alle Fragen und bieten Dir Lösungen in herausfordernden Situationen. Auch nach der Auszahlung stehen wir Dir bei Deiner Finanzplanung zur Seite.

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