Finanzplan erstellen: Liquiditätsplanung, Preiskalkulation und Kostenkalkulation
Der Finanzplan ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit und gehört in jeden Businessplan. Doch selbst für laufende Betriebe stellt ein Finanzplan ein wichtiges Element dar, welches der Überwachung der Profitabilität dient. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie einen Finanzplan erstellen und welche Vorteile die detaillierte Planung der Finanzen Ihnen bietet.
Aufgaben des Finanzplans
Ein Finanzplan enthält einen Liquiditätsplan und eine Ertragsvorschau und bietet einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben sowie die voraussichtliche finanzielle Entwicklung des Unternehmens. Diese wird in der Regel über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren prognostiziert. Teilweise wird auch eine längere Planung angestrebt, sie verliert jedoch mit steigendem Zeitraum an Genauigkeit. Der Finanzplan kann Gründern dabei helfen, das benötigte Startkapital einzuschätzen, eine Gewinnschwelle festzulegen und eine Finanzierung zu finden.
Finanzplan erstellen: Das gehört in einen Finanzplan
Um Ihren Kapitalbedarf zu berechnen, müssen Sie zum einen Ihre Gründungskosten kennen. Hierbei handelt es sich um Geld, welches Sie unmittelbar für die Gründung selbst bezahlen müssen und welches vor der eigentlichen Gründung fließt. Des Weiteren sind die Ausgaben für Investitionen, welche während der Gründung anfallen, wichtig für den Finanzplan. Zusammen mit den laufenden Kosten, die in den ersten Monaten nach Gründung meistens die Einnahmen übersteigen, helfen Ihnen die Gründungskosten und Investitionskosten dabei, Ihren Kapitalbedarf zu errechnen. Leider neigen Selbstständige und Gründer dazu, ihren Bedarf an Fremdfinanzierung zu unterschätzen – optimistische Kalkulationen und die Begeisterung für das eigene Produkt verleiten häufig dazu, den angenommenen Kapitalbedarf auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei ist es äußerst entscheidend, die Kostenkalkulationen mit größter Sorgfalt vorzunehmen und einen „Puffer“ einzurechnen. Schließlich hat ein Liquiditätsengpass, der durch das Unterschätzen des Bedarfs und somit durch die Aufnahme von zu wenig Geld entsteht, in vielen Fällen ein Scheitern des Unternehmens zur Folge. Vor allem die ersten Monate nach der Gründung erwirtschaften selten einen großen Umsatz.
Beachten Sie alle anfallenden Kosten und die geplanten Einnahmen, sollte der Finanzplan folgende Fragen beantworten:
- Wie viel Geld geben Sie für die Gründung aus?
- In was genau investieren Sie das benötigte Geld?
- Was sind Ihre monatlichen Kosten?
- Im Hinblick auf laufende Kosten und Investitionen: Ab wann erzielen Sie Gewinne?
- Wo und wann bestehen voraussichtlich finanzielle Engpässe? Wie hoch ist Ihr Kapitalbedarf?
- Welche Variablen könnten Ihren Umsatz beeinflussen?
- Rentabilitätsrechnung: Lohnt sich Ihr Schritt in die Selbstständigkeit? Wie profitabel wird Ihr Unternehmen wann sein? Wie viel Geld müssen Sie einnehmen, um Ihre Kosten zu decken?
Vor allem die Rentabilitätsrechnung, die eine Art Vorschau über die zu erwartende Rentabilität enthält, kann Ihnen von wertvollem Nutzen sein.