Der Finanzplan ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit und gehört in jeden Businessplan. Doch selbst für laufende Betriebe stellt ein Finanzplan ein wichtiges Element dar, welches der Überwachung der Profitabilität dient. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie einen Finanzplan erstellen und welche Vorteile die detaillierte Planung der Finanzen Ihnen bietet.

Aufgaben des Finanzplans

Ein Finanzplan enthält einen Liquiditätsplan und eine Ertragsvorschau und bietet einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben sowie die voraussichtliche finanzielle Entwicklung des Unternehmens. Diese wird in der Regel über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren prognostiziert. Teilweise wird auch eine längere Planung angestrebt, sie verliert jedoch mit steigendem Zeitraum an Genauigkeit. Der Finanzplan kann Gründern dabei helfen, das benötigte Startkapital einzuschätzen, eine Gewinnschwelle festzulegen und eine Finanzierung zu finden.

auxmoney unterstützt Selbstständige

Ich brauche
für
  • Bitte wählen …
  • Möbel / Umzug
  • Urlaub
  • PC / HiFi / TV / Video
  • Existenzgründung
  • Ausbildungsfinanzierung
  • Ablöse anderer Kredite
  • Ausgleich Girokonto / Dispo
  • Auto
  • Sonstiges
Bitte Verwendungszweck angeben
Monatliche Rate
171

* Eff. Zins 4,55 % p.a., 84 Monate, Kreditbetrag 12.500 € (inkl. Geb., Sorglos-Paket), Auszahlungsbetrag € 10.027. Vorläufige Berechnung. Vertragswerte können abweichen.

Sichern Sie sich und Ihren Wunschkredit ab

Mit dem Sorglos-Paket schützen Sie sich, Ihre Familie und die Menschen, die Ihnen für Ihren Wunschkredit Geld leihen. Denn das Sorglos-Paket hilft mit Ratenzahlung bei unvorhergesehenen finanziellen Belastungen durch Arbeitsunfähigkeit, schwere Krankheit, Arbeitslosigkeit bzw. Aufgabe der selbstständigen Tätigkeit und Tod. Es wird für die gesamte Laufzeit des Kredites abgeschlossen. Details zu den Allg. Versicherungsbedingungen

Ich trage das volle Risiko selbst

Finanzplan erstellen: Das gehört in einen Finanzplan

Um Ihren Kapitalbedarf zu berechnen, müssen Sie zum einen Ihre Gründungskosten kennen. Hierbei handelt es sich um Geld, welches Sie unmittelbar für die Gründung selbst bezahlen müssen und welches vor der eigentlichen Gründung fließt. Des Weiteren sind die Ausgaben für Investitionen, welche während der Gründung anfallen, wichtig für den Finanzplan. Zusammen mit den laufenden Kosten, die in den ersten Monaten nach Gründung meistens die Einnahmen übersteigen, helfen Ihnen die Gründungskosten und Investitionskosten dabei, Ihren Kapitalbedarf zu errechnen. Leider neigen Selbstständige und Gründer dazu, ihren Bedarf an Fremdfinanzierung zu unterschätzen – optimistische Kalkulationen und die Begeisterung für das eigene Produkt verleiten häufig dazu, den angenommenen Kapitalbedarf auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei ist es äußerst entscheidend, die Kostenkalkulationen mit größter Sorgfalt vorzunehmen und einen „Puffer“ einzurechnen. Schließlich hat ein Liquiditätsengpass, der durch das Unterschätzen des Bedarfs und somit durch die Aufnahme von zu wenig Geld entsteht, in vielen Fällen ein Scheitern des Unternehmens zur Folge. Vor allem die ersten Monate nach der Gründung erwirtschaften selten einen großen Umsatz.

Beachten Sie alle anfallenden Kosten und die geplanten Einnahmen, sollte der Finanzplan folgende Fragen beantworten:

  • Wie viel Geld geben Sie für die Gründung aus?
  • In was genau investieren Sie das benötigte Geld?
  • Was sind Ihre monatlichen Kosten?
  • Im Hinblick auf laufende Kosten und Investitionen: Ab wann erzielen Sie Gewinne?
  • Wo und wann bestehen voraussichtlich finanzielle Engpässe? Wie hoch ist Ihr Kapitalbedarf?
  • Welche Variablen könnten Ihren Umsatz beeinflussen?
  • Rentabilitätsrechnung: Lohnt sich Ihr Schritt in die Selbstständigkeit? Wie profitabel wird Ihr Unternehmen wann sein? Wie viel Geld müssen Sie einnehmen, um Ihre Kosten zu decken?

Vor allem die Rentabilitätsrechnung, die eine Art Vorschau über die zu erwartende Rentabilität enthält, kann Ihnen von wertvollem Nutzen sein.

Rentabilitätsrechnung: Fixkosten und variable Kosten beachten

Die Rentabilitätsrechnung dient dazu, Soll-Zahlen festzulegen und diese mit den späteren Ist-Zahlen zu vergleichen und die Gründe für Abweichungen von Ihrem Finanzplan festzustellen. Zudem ist es vor allem der Rentabilitätsplan, welcher potentielle Kapitalgeber von einer Investition in Ihr Start-Up überzeugen kann. Trotzdem: Ihre Einschätzungen zum Profit sollten nicht zu optimistisch ausfallen. Bleiben Sie realistisch und rechnen Sie kleine Rückschläge mit ein – so ist es viel wahrscheinlicher, dass Sie Vertrauen schaffen und Investoren finden.

Um die Rentabilität für Ihren Finanzplan zu berechnen und einen voraussichtlichen Rentabilitätszeitpunkt im Businessplan festzulegen, müssen Sie alle Kosten kennen. Zum Zeitpunkt vor der Gründung ist es deshalb wichtig, die Finanzen und Ausgaben auf Basis begründeter Annahmen zu planen. Zum einen kommen auf Sie als Gründer Gründungskosten und Investitionen zu Beginn der Selbstständigkeit, beispielsweise der Kauf von Maschinen, zu, zum anderen laufende Kosten. Diese bestehen aus Fixkosten wie Miete und Gehalt, die regelmäßig in gleicher Höhe anfallen, und variablen Kosten. Letzte sind abhängig von der produzierten, eingekauften oder verkauften Produktmenge und werden deshalb an den geplanten Absatz angepasst.

Korrekte Buchhaltung als Grundlage

Bereits von Anfang an ist es notwendig, die Buchhaltung detailliert und vollständig vorzunehmen. Das hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihren Kapitalbedarf zu bewerten, sondern auch einen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Nur so können Sie wissen, ob und wann Ihre unternehmerische Tätigkeit überhaupt Gewinne abwirft und sich lohnt – und nicht lohnende Geschäftsfelder frühzeitig ausschließen. Bei der Buchhaltung gilt es, keinesfalls Fixkosten wie Miete und Versicherungen auszulassen. Auch Ihr eigenes Einkommen sollten Sie bei der Kalkulation nicht vergessen. Für die Buchhaltung bietet sich bestimmte Software an, doch auch einfache Excel-Tabellen können Ihnen zu einem Überblick über Geld und Finanzen verhelfen.

Preiskalkulation – kostendeckend arbeiten

Kaum etwas ist wichtiger für Ihr Unternehmen, als die richtige Preiskalkulation. Diese muss in jedem Fall Teil Ihrer Finanzplanung sein. Wer falsch kalkuliert, setzt den Preis für sein Produkt unter Umständen zu niedrig an – und macht Verluste, ohne es zu merken. Um den Preis richtig festzulegen, ist ein Kalkulationsschema hilfreich. Dieses setzt sich aus allen Kosten zusammen, welche das Produkt direkt und indirekt betreffen.

Um den Preis auf Basis einer Kostenkalkulation zu definieren, können Sie beispielsweise eine Zuschlagskalkulation benutzen. Diese schlägt alle Kosten auf die jeweiligen Einzelkosten des Produkts um – hierdurch ist die Preiskalkulation besonders einfach. Voraussetzung ist, dass Sie alle Material- und Produktionskosten kennen. Auch Geld, welches in die Verwaltung, ins Marketing oder andere Kanäle fließt, kann so auf das einzelne Produkt umgeschlagen werden. Eine sehr stark vereinfachte Variante nutzen wir im Folgenden.

Preiskalkulation Beispiel

Angenommen bei Ihrem Unternehmen handelt es sich um eine Konditorei, welche täglich 100 Kuchen backt. Für den Materialeinkauf geben Sie 2 Euro pro Kuchen aus. Ein Konditor benötigt 15 Minuten für einen Kuchen und erhält einen Stundenlohn von 10 Euro. Für einen Kuchen zahlen Sie somit 2,50 Euro Lohn an Ihren Angestellten aus. Die Kosten für einen Kuchen lägen also bei 4,50 Euro. Allerdings sind hierbei keinerlei Fixkosten eingerechnet. Zahlen Sie beispielsweise 25 Euro Miete pro Tag, schreiben Ihren Backofen mit 15 Euro täglich ab und haben Verwaltungs- und Vertriebskosten von 60 Euro täglich, müssen Sie diese ebenfalls auf die Produkteinheit umrechnen. Am simpelsten erfolgt diese Rechnung durch die Addition der Fixkosten. Hieraus ergeben sich Fixkosten von 100 Euro pro Tag. Umgerechnet auf die Produkteinheit müssen Sie also 1 Euro pro Kuchen zu Ihrer Kostenkalkulation hinzufügen. Wenn Sie alle Kuchen verkaufen, würden Sie somit für einen Preis über 5,50 Euro pro Kuchen Profit erwirtschaften und rentabel arbeiten.

Finanzplan erstellen und Finanzierung sichern

Gründer, die eine nachvollziehbare und korrekte Finanzplanung in ihrem Businessplan vorweisen können, finden sehr viel einfacher Geld für die Finanzierung ihres Unternehmens. Außerdem ist die Finanzplanung auch für eine strukturierte Gründung, die auf einem fundierten Liquiditätsplan basiert, wichtig und hilfreich. Vor allem unerfahrenen Selbstständigen verhilft der Finanzplan zu einer realistischen Einschätzung des eigenen Unternehmens. Deshalb sollten auch Sie einen Plan für Ihre Finanzen erstellen – ob mit oder ohne ausformulierten Businessplan. Dabei ist es nicht wichtig, sich an einer bestimmten Finanzplan-Vorlage zu orientieren, sondern die besonderen Gegebenheiten von Ihrem Unternehmen zu erkennen und zu bewerten. Einem Kapitalgeber, der an einer Investition in Ihr Unternehmen interessiert ist, können Sie durch den Finanzplan nützliche Informationen und strategische Ansätze Ihrer Gründung übermitteln und so von der Finanzierung überzeugen.