Selbstständig als Fotograf
Im Jahr 2004 wurde das Handwerksrecht geändert; seither ist für die Tätigkeit als Fotograf kein Meisterbrief mehr nötig. Jeder Interessierte hat die Möglichkeit, selbstständig als Fotograf zu arbeiten. Durch diese Regelung wurde der Markt sehr eng. Ein hohes Maß an Geschäftstüchtigkeit und ein guter Ruf durch hochwertige Arbeit sind die Voraussetzungen für langfristigen Erfolg.
Selbstständig als Fotograf – die Voraussetzungen
Wer selbstständig als Fotograf arbeiten möchte, benötigt ein gut durchdachtes Konzept, das er konsequent verfolgt. Die unterschiedlichen Fachrichtungen, in denen ein Interessierter selbstständig als Fotograf arbeiten kann, überschneiden sich zwar teilweise – dennoch sind in diesem Gewerbe auftragsbezogene Referenzen von großer Bedeutung.
- Pressefotograf: Der Beruf des Pressefotografs ist eine Möglichkeit, um freiberuflich selbstständig als Fotograf arbeiten. Eine Gewerbeanmeldung entfällt in diesem Fall. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Krankenversicherung der Künstlersozialkasse in Anspruch zu nehmen. Diese punktet mit günstigeren Beiträgen für den Versicherten, wenn ein Fotograf als Künstler tätig ist und die Darstellung der Fotos unabhängig von Auftraggeber-Vorgaben erfolgt. Der Pressefotograf arbeitet bevorzugt für Magazine und Tageszeitungen. Presseagenturen und PR-Agenturen zählen ebenfalls zum Kundenkreis eines Pressefotografen.
- Studiofotograf: Die Studiofotografie deckt ein breites Spektrum innerhalb der Fotografie ab. Von der Mode- über die Industrie- bis hin zur Food-Fotografie reichen die Betätigungsfelder im Rahmen der Werbefotografie. Vor allem Existenzgründer, die erst kurze Zeit selbstständig als Fotograf tätig sind, bieten auch herkömmliche Porträtfotografien in ihrem Fotostudio an, um in der Anfangszeit ein Zusatzeinkommen zu generieren.
- Selbstständig als Fotograf für Bildagenturen: Ein weiterer Weg, selbstständig als Fotograf zu arbeiten, ist die Zusammenarbeit mit Bildagenturen. Diese Agenturen locken Fotografen mit speziellen Aufträgen und vermarkten das erhaltene Bildmaterial anschließend. Die Zusammenarbeit mit Agenturen bietet vielen Fotografen ein Zusatzeinkommen und wichtige Referenzen.
Diese Voraussetzungen sind wichtig
Fällt die Entscheidung, selbstständig als Fotograf zu arbeiten und den freiberuflichen Weg einzuschlagen, ist keine Gewerbeanmeldung nötig. Die Kategorisierung, ob Künstler oder Pressefotograf, erfolgt durch speziell von den Finanzverwaltungen gebildeten Gutachterausschüssen. Wird ein Fotostudio eröffnet, ist eine Gewerbeanmeldung und damit eine Zugehörigkeit zur Kammer erforderlich. Trotz der Änderungen im Handwerksrecht sollte eine fundierte Ausbildung die Basis bilden, wenn jemand plant, selbstständig als Fotograf zu arbeiten. Ausbildungsnachweise sind für viele Auftraggeber bereits im Vorfeld ein Qualitätskriterium.
Unverzichtbar für jeden einzelnen Schritt der Existenzgründung, um als Fotograf selbstständig arbeiten zu können, ist ein sorgfältig ausgearbeiteter Businessplan. Der Businessplan dient als Gründungs- und Investitionskonzept und muss unterschiedliche und glaubhaft präsentierte Analysen und die daraus resultierenden Informationen enthalten. Dazu zählen die aktuellen Marktbedingungen sowie die branchenspezifische Entwicklung. Das individuelle Leistungsangebot mit kalkulierten Preisen und Schwerpunkten ist ebenfalls ein wichtiger Teil dieses Plans. Im Rahmen einer Marktanalyse erhobene Daten zum Standort, zur Wettbewerbssituation, zur Zielgruppe, zum Kundenpotenzial und Einzugsgebiet (abhängig von der Spezialisierung) sind unverzichtbare Bestandteile des Businessplans. Weitere Inhalte sind eine kurz-, mittel- und langfristige Planung des Unternehmens und eine daraus resultierende Personalplanung.