Wer ein Brautmodengeschäft eröffnen möchte, muss eine Menge finanzielles Geschick und Unternehmergeist mitbringen. Natürlich gehört auch ein gutes Gespür für Brautmode und die Bereitschaft, sich mit aktuellen Trends auseinanderzusetzen, dazu. Was es noch zu beachten gibt und Tipps dafür, wie man ein die ersten Schritte am besten meistert, finden Sie in diesem Ratgeber.
Selbstständig mit Brautmoden – Wie eröffne ich ein Brautmodengeschäft?
Sein eigenes Brautmodengeschäft eröffnen ist keine einfache Aufgabe, sondern vor allem harte Arbeit. Wichtig ist es dabei, mit den Grundlagen zu starten. Was ist die Geschäftsstrategie und was ist das Geschäftsmodell? Im Falle von Brautmoden scheinen diese Fragen einfach zu beantworten, allerdings muss man sich dabei immer klar sein, was ausgerechnet das eigene Konzept zum Erfolg führt.
Die Antworten darauf können vielfältig sein. So kann man etwa ein besonders kreatives Marketing-Konzept haben, durch das man sich von der Konkurrenz absetzt, oder Produkte anbieten, die kein anderer anbietet. Auch wenn der Bedarf für Brautmoden am gewählten Standort hoch ist, aber noch nicht gedeckt wird, sind die Erfolgschancen höher. Letztendlich sollte man eine klare Vorstellung davon haben, was den eigenen Brautmodeladen erfolgreich macht.
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Selbstständig machen mit Brautmode: Businessplan – Brautmodengeschäft eröffnen professionell
Hat man eine grundsätzliche Vorstellung gefasst, wie man den eigenen Brautmodeladen zum Erfolg bringen möchte, wird es deutlich konkreter. Jetzt sollte ein Businessplan verfasst werden, in dem die grundsätzlichen Strategien und Ziele festgehalten werden, bevor Sie Ihr Brautmodengeschäft eröffnen. Einen Businessplan zu konzeptionieren, ist gerade für Erstgründer nicht einfach. In unserem Ratgeber-Artikel zum Businessplan finden Sie zahlreiche Tipps sowie ein Muster, das Ihnen bei den ersten Schritten hilft.
Im Fall des Brautmodengeschäfts sollte man sich konkret folgende Fragen stellen:
- Wo soll der Standort des Geschäfts sein? Wichtig zu beachten ist hier, dass in der Umgebung des Ladens ein ungedeckter Bedarf an Brautmode besteht, der hoch genug ist, ein gewinnträchtiges Geschäft zu ermöglichen. Dazu sollte es etwa genug Laufkundschaft geben. Außerdem sollte es nicht bereits genug andere Läden in der Umgebung geben, die den Bedarf decken.
- Soll die Brautmode ausschließlich offline oder auch online verkauft werden? Die Einrichtung eines Webshops zum Brautkleid online verkaufen ist mit eigenen Hindernissen und Voraussetzungen verknüpft, die unbedingt mitbedacht werden sollten.
- Was ist das generelle Marketingkonzept? Möchte man sich etwa durch einen bestimmten Laden- oder Brautmoden-Stil von der Konkurrenz absetzen, sollte man die gesamte Strategie direkt um dieses Konzept aufbauen und dementsprechend den Laden und die Webseite gestalten. Daran angeknüpft ist der nächste Punkt:
- Welche Art von Brautmode soll verkauft werden? Möchte man alle Geschmäcker bedienen, nur traditionelle oder ganz ausgefallene Brautmode zum Verkauf anbieten oder gar eine Brautmoden-Boutique eröffnen? Eine eingeschränkte Auswahl in einer Nische führt automatisch zu einer kleineren Zahl an Kunden, die angesprochen werden, wobei man diese wiederum womöglich deutlich gezielter anspricht als Konkurrenten. Auf der anderen Seite verhilft eine breite Auswahl zwar zu mehr potentiellen Kunden, kann aber auch unter Umständen dafür sorgen, dass der Aufbau einer eigenen Identität schwieriger wird, wodurch die Gefahr steigt, in der Masse unterzugehen.
- Möchte man nicht nur Brautmode verkaufen, sondern auch andere Dinge und wenn ja, was? Grundsätzlich bieten sich viele Dinge zum Verkauf in einem Brautladen an, nämlich alles, was mit Hochzeit zu tun hat. Beispiele sind Hochzeitsmode für Herren, Hochzeitstorten oder auch kleinere Accessoires und Hochzeitskarten.
Brautladen eröffnen – Die Finanzierung
Sind die grundsätzlichen Fragen zu Geschäftsmodell, Strategie und Standort geklärt, geht es ans nächste wichtige Thema: die Finanzierung. Ein Brautgeschäft eröffnen kostet viel Geld und ist für die meisten Menschen nur durch die Aufnahme von Fremdkapital zu finanzieren. Kostenpunkte, die man bedenken sollte, sind beispielsweise:
Laufende Kosten:
- Miete und Nebenkosten für den Laden
- Kosten für Strom, Gas, Wasser, Internet und Telefon
- Steuern und Abgaben
- Aufstockung des Warenbestands
- Kosten für Werbung
- Etwaige Kosten für Personal
- Etwaige Rückzahlungen für einen aufgenommenen Kredit
- Versicherungskosten
Fixkosten:
- Renovierung und Einrichtung des Ladens
- Erstmalige Aufstockung des gesamten Warenbestands
- Kosten für Behördengänge
Gerade am Anfang der Unternehmertätigkeit ist damit zu rechnen, dass das eigene Brautmodengeschäft keinen Gewinn abwirft, sondern im Gegenteil mehr kostet als es einbringt. Dies trifft auf viele Gründer zu und ist vor allem eine Folge davon, dass potentielle Kunden den Laden noch nicht kennen und sich noch nicht herumgesprochen hat. Umso wichtiger ist es, genügend finanzielle Mittel in Werbung zu pumpen. Dabei sollte auch die Saisonalität von Hochzeiten bedacht werden, so heiraten wesentlich mehr Paare im Frühjahr als etwa im Winter. Zur Hochzeits-Hochzeit sollte man also mehr in Marketing investieren als zu Zeiten, in denen nur wenige Menschen heiraten.
Alle genannten Aspekte sollten dann auch in die Erstellung des Finanzierungsplans einfließen. Der Finanzierungsplan stellt das Grundgerüst für die finanzielle Planung dar und ist auch unter anderem für die Beantragung eines Kredits von hoher Wichtigkeit. Ohne einen guten Überblick darüber, wie viel Geld gebraucht wird und wohin dieses fließt, wird kaum ein Kreditgeber das Projekt unterstützen. Daneben ist es aber auch für den Erfolg des Unternehmens von sehr hoher Wichtigkeit.
Brautmodenladen eröffnen – Die ersten Schritte nach der Planung
Hat man den Businessplan fertiggestellt und die Finanzierung gesichert, hat man bereits den größten Teil der Vorbereitung hinter sich. Nun geht es darum, den eigenen Laden entsprechend der eigenen Vorstellung zu gestalten und einzurichten. Vor der Eröffnung müssen natürlich auch noch die nötigen Behördengänge erledigt werden, so ist etwa die Beantragung eines Gewerbescheins beim Gewerbeamt und die Mitgliedschaft in der örtlichen Industrie- und Handelskammer notwendig. Außerdem ist eine Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft vorgesehen. Hinzu gesellen sich selbstverständlich Meldungen an die Krankenkasse sowie an mögliche Versicherungsdienstleister.
Ist die ganze Bürokratie abgearbeitet und der Laden eingerichtet, darf man sich bereits auf die Eröffnung vorbereiten. Es bietet sich an, dies mit entsprechend viel Werbung im Vorfeld zu verbinden, sodass man gleich von Beginn an im Bewusstsein möglicher Kunden platziert ist.
Geheimtipp: Gebrauchte Brautkleider verkaufen
Brautkleider werden in den meisten Fällen nur ein einziges Mal im Leben getragen, sind dafür aber recht teuer. Viele Menschen nehmen dies für eine Traumhochzeit gerne in Kauf. Nach der Hochzeit suchen jedoch ebenso viele nach Möglichkeiten, ihr einmal gebrauchtes Brautkleid wieder zu verkaufen. In vielen Fällen sind die Kleider an sich dabei immer noch in einem sehr guten Zustand und könnten theoretisch wieder benutzt werden. Dennoch scheuen sich die meisten Frauen davor, ein gebrauchtes Brautkleid zur eigenen Hochzeit zu tragen.
Nichtsdestotrotz ist diese Option für eine nicht zu unterschätzende Zahl an Frauen eine attraktive Option, da ein gebrauchtes Kleid natürlich wesentlich günstiger zu erstehen ist als ein neues. Es gibt also sowohl einen Bedarf, gebrauchte Hochzeitskleider zu verkaufen, als auch einen Bedarf sie zu erwerben. Dies kann man sich für die Konzeption des eigenen Brautmodeladens zunutze machen.