Steigende Energiekosten und ein wachsendes Umweltbewusstsein bringen viele Menschen dazu, nach effizienten Lösungen für den Haushalt zu suchen. Smarte Thermostate und vernetzte Haushaltsgeräte versprechen Einsparungen und mehr Komfort. Doch lohnt sich die Investition wirklich, oder sind die Einsparpotenziale geringer als erhofft?
Wie funktioniert ein Smart Home?
Ein Smart Home basiert auf vernetzten Geräten, die über eine zentrale Steuerungseinheit, meist per Smartphone oder Sprachassistent, bedient werden. Sensoren erfassen Daten wie Raumtemperatur oder geöffnete Fenster und passen die Heizleistung entsprechend an. Intelligente Steckdosen können Geräte zu festgelegten Zeiten ein- und ausschalten, um den Stromverbrauch zu optimieren.
Potenzielle Einsparungen: Realität oder Wunschdenken?
Hersteller smarter Heizsysteme werben mit einer Heizkostenersparnis von bis zu 30 Prozent. Studien zeigen jedoch, dass die tatsächlichen Einsparungen stark vom individuellen Nutzungsverhalten und der vorhandenen Gebäudedämmung abhängen. Stiftung Warentest etwa errechnete für eine durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnung ein Sparpotenzial von rund 108 Euro pro Jahr.
Ein weiteres Beispiel: Fensterkontakte, die Heizungen automatisch herunter regeln, wenn ein Fenster geöffnet wird, können in gut isolierten Wohnungen weniger Einsparungen erzielen als in schlecht gedämmten Gebäuden, da der Wärmeverlust ohnehin gering ist.
Kosten-Nutzen-Rechnung: Wann lohnt sich ein Smart Home?
Die Anschaffungskosten für smarte Heizlösungen variieren je nach Umfang des Systems. Einsteiger-Sets mit Thermostaten und Steuerungs-Bridge beginnen bei etwa 150 bis 300 Euro. Komplettsysteme, die Rollläden, Beleuchtung und Haushaltsgeräte einbeziehen, können mehrere tausend Euro kosten.
Ein Beispiel für eine typische Investition:
- Smarte Thermostate für 5 Heizkörper: 150 bis 360 Euro
- Fensterkontakte zur Optimierung des Heizverhaltens: 150 bis 200 Euro
- Smarte Steckdosen zur Reduzierung des Standby-Verbrauchs: 20 bis 40 Euro
Wer sein gesamtes Zuhause mit smarten Geräten ausstatten möchte, muss mit hohen Kosten rechnen. Besonders für größere Häuser kann die Investition in ein voll vernetztes Smart-Home-System schnell mehrere tausend Euro betragen. Erfahrungsgemäß amortisieren sich die Kosten innerhalb von zwei bis fünf Jahren, abhängig von den individuellen Heizgewohnheiten und Energiepreisen.
Stromverbrauch und versteckte Kosten
Ein Aspekt, der oft vernachlässigt wird: Smarte Geräte verbrauchen selbst Strom. Sensoren, Bridges und Steuerungssysteme sind durchgehend in Betrieb und können die erwarteten Einsparungen teilweise wieder aufheben. Zudem kann die Abhängigkeit von Cloud-Diensten langfristige Kosten verursachen, etwa durch kostenpflichtige Updates oder Abo-Modelle.
Fördermöglichkeiten für Smart Home-Technik
Um die Investitionskosten zu senken, bieten verschiedene Programme finanzielle Unterstützung. Die KfW-Förderbank etwa bezuschusst Smart-Home-Lösungen im Rahmen energetischer Sanierungen. Auch regionale Förderungen sind je nach Bundesland verfügbar. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich vorab informieren, welche Bedingungen gelten.
Finanzierungsmöglichkeiten für Dein Smart Home
Eine Investition in ein Smart Home kann sich lohnen und sich bereits nach wenigen Jahren auszahlen. Eine Komplettausstattung kann allerdings sehr teuer werden. Sollten keine Förderungen möglich sein, kann eine alternative Finanzierung Abhilfe schaffen. Die Möglichkeit, die Investitionskosten über einen Kredit zu verteilen, ermöglicht es, die Vorteile eines Smart Homes sofort zu nutzen, während die Rückzahlung bequem über die Zeit erfolgt.
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