Die unbekannte Größe

Der Begriff Ambiguität geht zurück auf den lateinischen Begriff „ambiguus“. Er wird mit dem deutschen Begriff „zweifelhaft“ übersetzt. Die Finanzwelt assoziiert Ambiguität mit dem Verhalten der Anleger, Zweifel an den ausländischen Finanzmärkten zu zeigen. Risikoaverse Anleger übersehen dabei, dass die ausländischen Märkte in der Regel in gleicher Art und Weise aufgebaut sind wie der heimische Kapitalmarkt und ähnliche Chancen und Risiken aufzeigen. Die Gefahren des nationalen Finanzmarktes können sogar größer sein als die auf dem internationalen Kapitalmarkt. Ein gutes Beispiel für dieses nationale Risiko ist die geplatzte Immobilienblase in Spanien vor ein paar Jahren. Nach einem jahrelangen Bauboom gab es ein Immobilienüberangebot und dementsprechend ging auch der Anlagemarkt mit einem Preisverfall für Immobilien in den Keller. Anlage-Ambiguität wird oft als abwertende Redewendung für Home Bias verwendet.

Dieser Begriff bezeichnet gleichfalls das Verhalten der Anleger, ihr Kapital bevorzugt auf dem heimischen Markt zu investieren. Sie zeigen eine Situation der Unsicherheit, in der sie keine konkreten Vorstellungen über wahrscheinlich eintretende Ereignisse auf dem Finanzmarkt haben. Die klassische Theorie der Kapitalmärkte berücksichtigt jedoch nur konkret einschätzbare Risiken. Aus diesem Grund tun sich die Marktteilnehmer schwer damit, Krisen wahrheitsgemäß zu beschreiben und entsprechend zu reagieren.

Risikowahrscheinlichkeiten

Durch Handel und Investitionen auf dem Kapitalmarkt stellen Marktteilnehmer anderen Teilnehmern liquide Mittel zur Verfügung. Nach der bekannten CAPM-Theorie (capital asset pricing model) und ähnlichen Ansätzen werden auf dem Finanzmarkt Anlagemöglichkeiten gehandelt, die sich durch Renditen und Risiken auszeichnen. Nach diesen Gesetzmäßigkeiten findet die Preisgestaltung für den Fremdkapitalhandel statt. Die Marktteilnehmer schätzen die Risikowahrscheinlichkeit ihrer Anlagen ein und erwarten entsprechende Preise. Der Finanzmarkt funktioniert rational und normal, solange die Teilnehmer konkrete Vorstellungen über die Risikowahrscheinlichkeiten haben. Die Kapitalmärkte zeigen seit Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise vor sechs Jahren eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der involvierten Risiken. Sie unterscheiden „messbare Unsicherheiten“ und „nicht messbare Unsicherheiten“.

Die Finanzmarktteilnehmer sehen das Risiko als Ereignis mit einem ungewissen Ausgang, das sie in die Anlage-Ambiguität führt. Anleger vermeiden systematisch Situationen, die sie nicht objektiv bewerten können und deren Wahrscheinlichkeiten ihnen unbekannt sind. Oft ist es schwierig für sie, die Ereignisse auf dem Finanzmarkt richtig einzuschätzen, da in diesem Fall überdurchschnittlich gute Fachkenntnisse gefragt sind. Diese Entwicklung kann nicht nur zu einem Ambiguitätsverhalten der Anleger, sondern auch zu Übertreibungstendenzen führen. Sie vertrauen in Krisenzeiten dem Geschehen auf dem Kapitalmarkt nicht mehr.

Zielkonflikt zwischen Eigeninteresse und Ambiguitätsabbau

Dieser Anlage-Ambiguität wirkt der Finanzmarkt systematisch entgegen, indem er die Anleger mit verlässlichen und transparenten Informationen betreffend des Risikos der Marktteilnehmer und der Anlagemöglichkeiten versorgt. Fehlen diese transparenten Informationen, wird es immer Anleger geben, die Zweifel an den Finanzmärkten und seinen Anlagemöglichkeiten hegen und die Meinung vertreten, die Krise sei in Wirklichkeit noch viel schlimmer als zugegeben. Zwischen den eigenen Interessen der Marktteilnehmer und einem zielgerichteten Ambiguitätsabbau bei den Anlegern besteht jedoch ein gewisser Konflikt, da die einzelnen Kredit- und Anlageanbieter es vorziehen, lediglich von einem gewissen Ausmaß an Krise zu sprechen, anstatt wahrheitsgemäße Informationen zu erteilen. Sie wollen das Vertrauen ihrer Investoren nicht verlieren. An diesem Punkt beginnen der Konflikt und die Anlage-Ambiguität. Aus diesem Grunde ist es kontraproduktiv für Anbieter von Finanzprodukten, bestehende Krisen herunterzuspielen.

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