19.03.2024, 08:00 Uhr

In Partnerschaften ist es von entscheidender Bedeutung, offen über Finanzen zu sprechen, um eine solide finanzielle Grundlage und Unabhängigkeit zu gewährleisten. In diesem Artikel werden wir konkrete Schritte zur Stärkung der finanziellen Eigenständigkeit aufzuzeigen.

Was bedeutet finanzielle Unabhängigkeit?

Eine Umfrage zeigt, dass viele Frauen in Deutschland sich nicht finanziell unabhängig fühlen. Lediglich ein Drittel der Befragten gibt an, in ihrer Beziehung finanziell unabhängig zu sein. Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet, die volle Kontrolle über die eigenen Finanzen zu haben und nicht von einem Partner oder äußeren Umständen abhängig zu sein. Es geht darum, finanzielle Entscheidungen eigenständig treffen zu können und eine solide finanzielle Basis für sich selbst zu schaffen. Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass finanzielle Unabhängigkeit grundsätzlich als wichtig angesehen wird. Das gilt für Frauen noch stärker als für Männer. Gleichzeitig sehen viele Befragte eine gemeinsame Finanzplanung als Grundstein für eine langfristige Partnerschaft. Vor allem zu Beginn der Beziehung gilt Geld trotzdem nach wie vor als Tabu-Thema: Die meisten thematisieren Finanzen erst, wenn es um das Zusammenziehen geht.

Ist ein gemeinsames Konto sinnvoll?

Gemeinschaftskonten sind in vielen Partnerschaften üblich und bieten praktische Vorteile wie einfache Verwaltung gemeinsamer Ausgaben. Doch sie bergen laut dem Private Banking Magazin auch steuerliche Risiken, insbesondere wenn hohe Einzahlungen erfolgen, die nur an einen der Kontoinhaber gerichtet sind. Die Finanzverwaltung betrachtet Einzahlungen auf Gemeinschaftskonten oft als “freigebige Zuwendungen” und besteuert sie entsprechend. Dies kann zu unerwarteten Steuerforderungen führen, insbesondere wenn die gesetzlichen Freibeträge überschritten werden. Es ist daher wichtig, gegebenenfalls eine Schenkungssteuererklärung zu machen und falls notwendig professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Tipps für mehr finanzielle Unabhängigkeit in Beziehungen

1. Offene Kommunikation: Beginnen Sie das Gespräch über Finanzen in Ihrer Beziehung, gerne auch schon bevor Sie zusammenziehen. Betonen Sie die Bedeutung von Eigenverantwortung und finanzieller Selbstbestimmung.
2. Finanzdates: Vereinbaren Sie regelmäßige Finanzdates, um gemeinsam über Ausgaben, Sparziele und langfristige Finanzplanung zu sprechen. Setzen Sie sich gemeinsame finanzielle Ziele, wie zum Beispiel den Kauf eines Eigenheims oder die Altersvorsorge. Eine klare Zielsetzung hilft dabei, finanzielle Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre gemeinsamen Finanzen und passen Sie Ihre Strategie gegebenenfalls an veränderte Lebensumstände an. Offene Kommunikation und Flexibilität sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen finanziellen Planung in Beziehungen.
3. Individuelle Konten: Führen Sie sowohl ein gemeinsames Konto für gemeinsame Ausgaben und Einnahmen als auch separate Konten für persönliche Rücklagen. Dies ermöglicht finanzielle Unabhängigkeit und Transparenz.
4. Finanzielle Eigeninitiative: Engagieren Sie sich aktiv in der Finanzplanung Ihrer Beziehung. Informieren Sie sich über Geldanlagen, Altersvorsorge und finanzielle Risiken. Diese Dinge sollten nicht von einem Partner alleine übernommen werden.
5. Beratung und Unterstützung: Holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung von Finanzexperten, um steuerliche Fallstricke zu vermeiden und Ihre finanzielle Unabhängigkeit zu stärken.

Bildquelle: © auxmoney