Google plant eigenes Girokonto

Veröffentlicht am 24.01.2020

Immer mehr große Technologieunternehmen spezialisieren sich mittlerweile auf Bankdienstleistungen. Nun verkündet auch Google, ab diesem Jahr Girokonten anbieten zu wollen. Was bedeutet das für die Verbraucher?

Google konzentriert sich verstärkt auf Banking-Angebote

Das Unternehmen möchte in Zukunft vermehrt auf Banking-Services und persönliche Finanzdienstleistungen setzen. Bisher können Nutzer sich über das Google Wallet bereits gegenseitig Geld senden und mit Google Pay Einkäufe bezahlen. Somit ist der Einstieg des Unternehmens ins Bankgeschäft nicht allzu überraschend. Die Girokonten und andere Finanzprodukte sollen künftig jedoch nicht in erster Linie als Google-Produkte vermarktet werden, stattdessen sollen die Partnerbanken im Vordergrund stehen. Damit geht der Konzern einen anderen Weg als Apple, dessen neu eingeführte Kreditkarte explizit als Apple-Produkt und nicht als Produkt der Partnerbank Goldman Sachs beworben wird. So möchte Google ein größeres Vertrauen schaffen.

Fokus liegt auf junger und digital affiner Zielgruppe

Zu den Partnern von Google gehören die US-Bank Citigroup und die Kreditgenossenschaft Stanford Federal Union. Diese wickeln sämtliche Compliance- und Finanzaktionen ab und können auf diese Weise jüngere Kunden ansprechen, die noch keine Bindung zu einem anderen Kreditinstitut aufgebaut haben. Generell richtet sich Google mit seinem Girokonto an junge und digital versierte Kunden, die ihre alltäglichen Aufgaben mit der Hilfe von Online-Tools bewältigen.

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Die Kunden besser verstehen für gezieltere Angebote

Google erhofft sich durch den Zugriff auf die Girokonten wertvolle Erkenntnisse und Informationen über das Konsum- und Einkaufsverhalten der Kunden. Zugleich betont das Unternehmen jedoch, dass diese Daten nicht für Werbezwecke verwendet oder an Dritte weitergegeben werden sollen. Neben generellen Finanzdienstleistungen plant Google ein Treueprogramm mit exklusiven Vorteilen für Verbraucher und Banken, um sich von anderen FinTechs abzuheben. Wie genau das aussehen soll, ist aber noch unklar. Das gilt auch für die Frage, ob es Servicegebühren geben wird oder nicht.
Doch sind die Verbraucher überhaupt bereit, einem großen Technologieunternehmen wie Google noch mehr persönliche Daten zur Verfügung zu stellen? Immerhin handelt es sich um sensible Bankdaten. Dagegen muss man allerdings einwenden, dass die bisherigen Google-Finanzprodukte ein relativ großes Vertrauen genießen. Es bleibt also abzuwarten, wie groß die Akzeptanz der Google-Girokonten sein wird.

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