Noch nie wurde so viel in deutsche Start-ups investiert
Veröffentlicht am 20.01.2020
2019 war ein großartiges Jahr für die deutsche Start-up Szene, die sich über mehr investiertes Kapital als je zuvor freuen konnte. Wir zeigen, in welche Start-ups, Branchen und Städte die Investitionen geflossen sind und was das für die Entwicklung der Start-up Szene bedeutet.
In diese Bereiche wurden 2019 Rekordsummen investiert
Laut dem Beratungsunternehmen Ernst & Young sind die Investitionen im Jahr 2019 um mehr als ein Drittel auf insgesamt 6,2 Milliarden Euro gestiegen. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden hat sich erhöht. Davon konnten insbesondere Start-ups aus der Mobility-, Software- und FinTech-Branche profitieren. Deutsche FinTech-Start-ups legten zum Beispiel bei der Finanzierungssumme 95 Prozent zu und konnten sich 24 Prozent mehr Finanzierungsrunden sichern als im Vorjahr. In den E-Commerce Bereich wurde dagegen weniger investiert.
Berlin bleibt Start-up-Hauptstadt, München sichert sich den höchsten Deal
Das investierte Kapital ging hauptsächlich nach Berlin, wo unter anderem Start-ups wie N26 ansässig sind. Die Smartphone-Bank konnte im Januar letzten Jahres 266 Millionen Euro einsammeln und befindet sich damit auf Platz 4 der größten Deals. Platz 1 belegt der Mobilitätsanbieter FlixMobility. Das Münchener Unternehmen konnte sich mit 500 Millionen Euro das höchste Investment sichern, das je ein deutsches Start-up erhalten hat. Dies hat zu einer maßgeblichen Steigerung des bayrischen Investitionsvolumen geführt und trägt dazu bei, dass München als Start-up Hotspot immer bekannter wird. Auch in Nordrhein-Westfalen sind die Investitionen, vor allem aber die Anzahl der Finanzierungsrunden leicht angestiegen.
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Millioneninvestments sorgen für einen Zuwachs deutscher Unicorns
Es kamen im letzten Jahr insbesondere sehr große und sehr kleine Deals zustande, mittlere Finanzierungen sind dagegen eher rückläufig. Die Zahl der Finanzierungsrunden in einer Größenordnung von über 100 Millionen Euro hat sich mehr als verdoppelt. Das Geld kommt vor allem von ausländischen Investoren, denn deutsche Start-ups sind oft weniger hoch bewertet als Unternehmen im Silicon Valley und deshalb für ein Investment attraktiver. Dadurch konnten sich einige deutsche „Unicorns“ herausbilden, ein besonders prominentes Beispiel ist N26. Doch nicht nur etablierte, sondern auch junge Start-ups erhielten 2019 mehr Geld als in den Jahren davor, was zu einer Ausdifferenzierung der Start-up Szene geführt hat. EY-Partner Peter Lennartz rechnet allerdings vor allem im FinTech-Bereich in den nächsten Jahren mit einer Konsolidierung, da es dort zurzeit ein Überangebot an Anbietern gibt.