Immobilienkauf und Immobilienfinanzierung in Zeiten von Corona (1)
Die Corona-Krise sorgt in sämtlichen Bereichen für Unsicherheit. Aber wie sieht es eigentlich auf dem Immobilienmarkt aus? Lohnt es sich jetzt, in eine Immobilie zu investieren und wie entwickeln sich Preise und Zinsen durch die Corona-Pandemie? In unserer Artikelserie beantworten wir diese und weitere Fragen.
Anstieg der Immobilienpreise durch Corona verlangsamt
An den Börsen herrscht derzeit Chaos. Deshalb sind langfristige Prognosen, wie sich die Corona-Krise auf die Immobilienpreise auswirken wird, kaum möglich. Bisher haben sie sich nicht gravierend verändert. Experten gehen allerdings davon aus, dass der Anstieg der Immobilienpreise durch die Krise gedämpft wird. Grund dafür ist die sinkende Nachfrage. Denn es finden weniger Umzüge zum Beispiel über Landesgrenzen hinweg statt. Mit einem Preissturz rechnet man nicht, da sich nicht nur die Nachfrage, sondern auch das Angebot verringert hat. Außerdem warten viele ab, bevor sie in eine Immobilie investieren, was nach der Krise zu Nachholeffekten und einem Preisanstieg führen dürfte.
Niedrige Bauzinsen schaffen gute Investitionsbedingungen
Auch die Bauzinsen schwanken durch die Corona-Krise stärker als sonst und befinden sich derzeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Selbst Negativzinsen sind nicht ausgeschlossen. Man geht davon aus, dass die Zinsen in Zukunft wieder leicht steigen, sich allgemein jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau bewegen werden. Zurzeit sind Baudarlehen besonders günstig. Eine Investition könnte sich also lohnen. Denn besonders in Krisenzeiten gilt eine Immobilie als attraktiver Sachwert und ist eine gute Anlagemöglichkeit.
In der Krise: Finanzierungsentscheidungen abwägen
Gerade jetzt sollte man keine voreiligen Entscheidungen treffen. Für den Neubau fehlen ausländische Fachkräfte, es gibt Engpässe bei der Materialbeschaffung und Genehmigungsverfahren laufen nur schleppend. Bevor man eine Immobilie kauft, sind außerdem die Kosten genau zu kalkulieren, denn Banken prüfen Finanzierungen zurzeit etwas kritischer. Mindestens die Kaufnebenkosten sowie etwa 20 Prozent des Kaufpreises sollten vom Eigenkapital abgedeckt werden können. Zu den Kaufnebenkosten gehören Grunderwerbssteuer, Maklerprovision und Notarkosten. Empfehlenswert sind Darlehen mit einer langen Zinsbindung von mehr als zehn oder 15 Jahren, sowie einer hohen Anfangstilgung von über drei Prozent. In jedem Fall sollte man sich die Möglichkeit einräumen lassen, flexibel auf eine veränderte Einkommenssituation reagieren zu können. Doch auch ohne Eigenkapital ist eine Baufinanzierung möglich. Voraussetzung dafür sind ein geregeltes Einkommen, eine gute Bonität sowie eine werthaltige Immobilie. Mehr dazu finden Sie hier.