Start-up-Special Düsseldorf: Welect GmbH

Veröffentlicht am 15. März 2019

Die Idee für dieses Düsseldorfer Start-up entstand, weil den Gründern ein Widerspruch aufgefallen war: Einerseits wird großen Wert auf einen selbstbestimmten Medienkonsum gelegt. Andererseits hat man diese Entscheidungs- und Regulierungsfreiheit bei der Werbung kaum. Welect möchte das ändern.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Gründer: Philipp Dommers und Olaf Peters-Kim
  • Gründungsjahr: 2016
  • Drei Schlagworte: Werbung, Wahlmöglichkeit, Vertrauen
  • Zielgruppen: Medienunternehmen, die ihren redaktionellen Content finanzieren wollen und werbetreibende Unternehmen, die Produkte vermarkten wollen.
  • Kosten: Werbetreibende zahlen nur für Spots, die komplett angesehen werden (Cost-per-Want Prinzip).

Was macht Welect anders?

Unternehmen investieren am meisten in Werbung, die den Konsumenten nervt und unterbricht. Das erhöht nicht unbedingt die Vertrauens- und Kundengewinnung. Insbesondere ein gesteigertes Vertrauen der potenziellen Kundschaft ist Welect aber wichtig. Das Start-up sorgt dafür, dass Konsumenten zwischen verschiedenen Werbevideos aus unterschiedlichen Branchen nach ihren eigenen Präferenzen wählen können. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zuschauer sich das Video bis zum Ende ansehen und auch weiter auf die Seite des werbetreibenden Unternehmens gehen. Denn wer dieses spezielle Video auswählt, interessiert sich dafür und gehört vermutlich auch eher zur Zielgruppe.

Dies bestätigen Fallstudien, die Welect bei mehreren Werbepartnern durchgeführt hat. Daraus ging sogar hervor, dass selbst Adblock-Nutzer, die eine kritische Einstellung gegenüber Werbung haben, diese Art der Werbung annehmen und ihr vertrauen.

Wie und wo ist die Implementierung möglich?

Viele bekannte Medienanbieter implementieren die Software Welect Publish in ihren redaktionellen Content, um diesen zu finanzieren. Einige bekannte Medienhäuser sind FOCUS online, die Rheinische Post, die Aachener Zeitung und das Magazin intouch. So überzeugt Welect mit einer großen Reichweite.

Zudem kann die Software in Paywalls integriert werden. Durch das Anschauen eines Werbevideos bekommt man im Gegenzug Inhalte zu sehen, für die man eigentlich zahlen müsste. Das verringert die Absprungrate. Anstelle des Konsumenten zahlt dann der Werbetreibende nach dem Cost-per-Want Prinzip. Es werden nur die Videos honoriert, die vollständig angeschaut werden.

Ähnlich funktioniert das System bei Adblock Walls. Diese können durch das Schauen eines Werbevideos kurzzeitig freigeschaltet werden, sodass auch Adblock-Nutzer Inhalte nutzen können, die sonst nicht zugänglich wären.

Auch für Publisher und Influencer ist Welect interessant. Durch die Integration der Software in ihre Social-Media-Kanäle können ihre Beiträge ebenfalls honoriert werden.

Die Implementierung dauert meist ein bis zwei Tage. Welect stellt die dazu benötigte Video-Fläche bereit und unterstützt auf Wunsch auch bei der Vermarktung.

Zu den Unternehmen, die ihre Produkte mithilfe von Welect vermarkten, gehören unter anderem Audi, PayPal, Nissan und Douglas.

Warum „Welect“?

Der Unternehmensname ist vom englischen „we elect“ abgeleitet. Auf deutsch heißt das: „Wir wählen aus“, getreu dem Prinzip der Wahlfreiheit.