Mobility-Start-Ups müssen in der Krise kreativ werden

Die Reise- und Tourismusbranche ist von der Corona-Krise besonders betroffen. Auch Mobilitäts-Anbieter können ihren normalen Betrieb aufgrund der Reisewarnung und der Kontaktbeschränkungen derzeit nicht ausüben. Manche Mobilty-Start-Ups haben sich deshalb kreative Lösungen einfallen lassen.

Flüge für medizinisches Personal

Ein Beispiel ist das deutsch-französische Flugsharing-Start-Up Wingly. Normalerweise organisiert das Start-Up private Rundflüge. Nach einer Anfrage vom französischen Gesundheitsministerium und der Hilfsorganisation „Aviation Sans Frontières“ hat Wingly sein Geschäftsmodell erweitert. Nun werden Flüge für medizinisches Personal und Geräte in Frankreich angeboten. Über eine Plattform können sich Mediziner, Krankenhäuser und Piloten miteinander vernetzen.

Systemrelevante Berufsgruppen in Zeiten von Corona sicher zur Arbeit bringen

Im Mittelpunkt der Krise stehen die systemrelevanten Berufsgruppen wie Ärzte, Pfleger, Apotheker, Kassierer, Polizisten und Feuerwehrleute. Sie setzen sich nicht nur auf der Arbeit einem erhöhten Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus aus, sondern auch auf dem Weg dahin. Insbesondere in der Stadt nutzen viele Menschen öffentliche Verkehrsmittel und begeben sich dadurch zusätzlich in Gefahr. Das Berliner Sammeltaxi Clevershuttle bietet deshalb systemrelevanten Berufsgruppen kostenlos Einzelfahrten an. E-Roller des Münchener Start-Ups Dott sind für medizinisches Personal kostenlos. Andere Unternehmen und Start-Ups verfolgen einen ähnlichen Ansatz. Nicht kostenlos, aber zu einem günstigeren Tarif bietet das Berliner Elektro-Roller Start-Up Emmy seine Fahrzeuge an. 250 Euro werden für einen Monat fällig. Lieferanten zahlen nur sechs Euro pro Tag, die Wartung ist inklusive.

Touristen wurden mit dem Bus zurückgeholt

Die plötzlichen Grenzschließungen und Flugausfälle haben dafür weltweit gesorgt, dass viele Reisende auf einmal nicht mehr in ihr Heimatland zurückkonnten. Die staatlichen Rückholaktionen erfolgten nicht nur mit Flugzeugen, sondern auch mit Bussen. Daran war das Münchener Start-Up Flixbus in der Zusammenarbeit mit Busunternehmen, Botschaften und Regierungen beteiligt. So konnten weitere Kapazitäten geschaffen werden.

Mit all diesen Maßnahmen tragen Mobility-Start-Ups dazu bei, dass wir uns sicherer fortbewegen können und dass medizinische Lieferungen schneller an ihr Ziel kommen. Das alles kostet die Start-Ups natürlich Geld, weshalb sie auch weiterhin auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, um die Corona-Krise zu überstehen.