Krypto-Kurscheck: Die Kurse fallen, aber Warum?

Veröffentlicht am 22.02.2018

Ein Blick auf die Kursdaten zeigt: Für die Krypotwährungen geht es heute wieder nach unten. Die Frage ist allerdings: warum? Konkrete Gründe gibt es auf den ersten Blick nicht.

Kursrutsche trotz positiver Meldungen

Im 24-Stunden-Vergleich fiel die Marktkapitalisierung des Kryptomarktes insgesamt um über 6 Prozent. Die „Leitwährung“ Bitcoin liegt zu diesem Zeitpunkt im selben Zeitraum über 9 Prozent im Minus. Große Ausreißer gibt es bis auf einzelne Ausnahmen nicht. Dass der Markt sich als Ganzes bewegt, ist ein Phänomen, das sich bereits seit einigen Wochen beobachten ließ. Die Hauptgründe dafür sind die hohe Abhängigkeit des Kurses vom Anlegervertrauen in Kryptowährungen insgesamt sowie die sehr starke Kopplung von Altcoins an den Bitcoin-Kurs, da der Tausch oft nur über Bitcoin möglich ist und nicht direkt mit Fiat-Währungen.

Sieht man sich die Meldungen der letzten Tage an, hätte man eigentlich einen positiveren Kursverlauf erwarten können. Vor allem die jüngste Nachricht aus Südkorea, die nahelegt, dass der Handel mit Kryptowährungen in Südkorea auch in Zukunft grundsätzlich erlaubt bleiben wird, hatte für Erleichterung gesorgt. Zudem dürfte die Bitcoin-Blockchain dank einer breiteren SegWit-Unterstützung in Zukunft deutlich schneller laufen. Gleichzeitig sickerten keine offensichtlich schlechten Nachrichten an die Öffentlichkeit durch, weswegen sich die berechtigte Frage stellt: Warum sinkt der Bitcoin-Kurs?

Monokausale Ursachen unwahrscheinlich

Aus einem genaueren Blick auf andere Kennzahlen ergibt sich ebenfalls kein offensichtlicher Verdacht. Zwar stieg das Handelsvolumen in den letzten Stunden zeitweise leicht an, doch dies allein ist noch nicht verdächtig. Eine Sache die auffällt ist, dass der Bitcoin relativ zu den anderen großen Kryptowährungen in den letzten Tagen weniger an Wert verloren hat und damit wieder mehr an Dominanz gewinnt. Das wiederum macht es unwahrscheinlicher, dass es sich bei der Ursache der Kursstürze um etwas handelt, das den Bitcoin isoliert betrifft (und dieser dann in der Folge die anderen Währungen mit in den Abgrund reißt). Das morgige Auslaufen der Bitcoin-Futures an der CME erscheint damit als Grund weniger wahrscheinlich, wenngleich es zeitlich natürlich gut passen würde.

Interessant ist aber auch die Frage, ob die Marktbewegung überhaupt noch jemanden überraschen sollte. In den letzten Wochen kam es bereits zu zahllosen Auf- und Abbewegungen, die sich zwar oft auf bestimmte Ereignisse zurückführen ließen, aber in vielen Fällen ebenfalls kaum einen eindeutigen Grund erkennen ließen. Sieht man sich die Entwicklung von Anfang Januar gesehen an, haben Bitcoin & Co. stark an Wert verloren. Wer daraus jedoch schließen möchte, dass der Kryptomarkt insgesamt nach unten geht, sollte sich die Kurse in noch größeren Maßstäben anschauen. Aufs Jahr gerechnet sind Kryptowährungen, allen Kursabstürzen in den letzten Wochen zum Trotz, immer noch eine Wertanlage mit teilweise sensationellen Renditen. Die Marktkapitalisierung als Ganzes übersteigt die vor genau einem Jahr um mehr als das Zwanzigfache. Einzelnen Berechnungen zufolge performt der Bitcoin dabei auch weiterhin deutlich über seinem eigenen Durchschnitt.

Wer sich nur die Kurszahlen im 24-Stunden-Vergleich anschaut, hat also nur ein sehr eingeschränktes Bild. Die Frage, warum die Kurse fallen, lässt sich letztendlich nicht einfach beantworten. Ob es sich um eine natürliche Korrektur in einem sehr überhitzten Markt oder um die Folge einer gestiegenen Angst an den Märkten handelt, kann daher kaum eruiert werden. Womöglich ist dies aber auch nicht von entscheidender Wichtigkeit. Wer auf kurzfristige Gewinne aus ist, geht mit Kryptowährungen immer ein sehr großes Risiko ein, so viel ist bekannt. Langfristige Anleger dürften von einer Bewegung wie heute wiederum kaum Notiz nehmen. Die Nachrichten der letzten Tage deuten an, dass Kryptowährungen wie der Bitcoin mindestens mittelfristig existieren werden. Auf größere Zeitskalen gesehen performen die Werte sowieso weiterhin in einem traumhaften Bereich.

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