Kostenfalle im Ausland: Vorsicht beim Bezahlen mit Kreditkarte

10.07.2023, 09:20 Uhr

Die Urlaubssaison ist schon längst gestartet und Millionen Deutsche bereits im oder auf dem Weg in den Urlaub. Wer ins Ausland reist und mit seiner Kreditkarte bezahlt, sollte sich vor einer Kostenfalle in Acht nehmen. Denn in immer mehr Ländern wird ein Service angeboten, der beim Bezahlen teuer werden kann.


Auf einen Blick

  • Im Ausland gibt es die bequeme Option, in Euro anstatt in der Landeswährung zu bezahlen.
  • Das sogenannte DCC-Verfahren sorgt allerdings für zusätzliche Kosten für Verbrauchende.

Auch im Ausland ganz praktisch in Euro bezahlen?

Wenn man im Ausland mit Kreditkarte im Hotel, Restaurant oder Online-Shop bezahlt, hat man oft die Wahl, ob man lieber in der Landeswährung oder in Euro zahlen möchte. Die Zahlung in Euro auszuwählen, wirkt auf den ersten Blick möglicherweise praktischer und sinnvoller. Schließlich sieht man dann genau, wie viel man in Euro bezahlen muss, ohne dass der Betrag später umgerechnet werden muss. Denn das erledigt der Händler, bei dem man einkauft. Dieses Verfahren heißt DCC und steht für „Dynamic Currency Conversion“.

DCC-Verfahren verursacht hohe Zusatzkosten

Allerdings kann das sehr teuer werden. Denn wenn der Kreditkartenbetrag in die Währung des Karteninhabers umgerechnet werden muss, gilt nicht der aktuelle Wechselkurs auf dem Markt. Stattdessen gilt einen festen Wechselkurs, der normalerweise deutlich unter dem Tageskurs liegt. Für Verbrauchende ist das ein Problem, weil sie so weniger für ihr Geld bekommen. Denn was man in Euro zahlt, ist dann weniger Geld in der Fremdwährung wert. Dabei gibt es keinen Unterschied zwischen einzelnen Kreditkartenanbietern.

die dcc methode verursacht kosten für verbraucher bei der zahlung im ausland

In der Landeswährung bezahlen, um Kosten zu sparen

Händler profitieren allerdings von einer Provision. Deshalb sollte man sich darauf einstellen, dass Verkäuferinnen und Verkäufer daran interessiert sind, dass man das DCC-Verfahren benutzt und die entsprechenden Gebühren zahlt. Für Verbrauchende ist es allerdings besser, in der Landeswährung zu bezahlen und die Umrechnung von der Hausbank abwickeln zu lassen. Denn diese orientiert sich am internationalen Wechselkurs, was im Nachhinein günstiger ist.

So vermeidet man die DCC-Falle und spart Geld im Ausland

  1. Wer also mit Kreditkarte bezahlt – egal ob im Geschäft oder im Restaurant – sollte diese an der Kasse nicht aus der Hand geben. Denn nicht immer wird man tatsächlich gefragt, ob die Zahlung mit dem DCC-Verfahren abgewickelt werden soll.
  2. Sinnvoll ist es, das Kartenlesegerät genau im Auge zu behalten. Der Betrag sollte am Ende in der Landeswährung dort stehen und nicht in Euro.
  3. Wenn man doch gefragt wird, ob man die Rechnung nicht lieber in Euro bezahlen möchte, sollte man „Nein“ sagen.
  4. Idealerweise informiert man sich vorab über den Wechselkurs im Land. Für unterwegs gibt es kostenlose Umrechnungsapps im App Store und Google Play Store.

Zu viel bezahlt? So gibt es das Geld zurück

Wenn man erst nach dem Bezahlen merkt, dass man in die DCC-Falle getappt ist, ist es möglich, das Geld zurückzufordern. Das läuft bei Visa und Mastercard nicht über die Kreditkartenunternehmen selbst, sondern über die Bank, die die Kreditkarte ausgegeben hat. Eine Ausnahme bildet American Express. In der Regel hat man bis 120 Tage nach der Transaktion Zeit, um die Zahlung zu reklamieren.

Bildquelle: © Pexels / energepiccom

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