Deutsche Bank investiert in Fintech-Startup dwins

Die 25 Prozent-Beteiligung am Finanztechnologie-Startup dwins ist die erste Investition des neuen Digi-Venture Fonds der Deutschen Bank. Dieser soll mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag ausgestattet sein und in strategisch interessante Fintechs investieren. Den Einstieg bei dwins digitalem Finanzplaner „Finanzguru“ lässt sich Deutschlands größte Bank fast eine Million Euro kosten.

Finanzguru-App exklusiv für Deutsche Bank-Kunden

Die Deutsche Bank und die dwins-Gründer, die Zwillinge Benjamin und Alexander Michel, trafen bereits im Oktober 2016 aufeinander. Beim Hackathon „API/Open“ der Deutschen Bank entwickelten die Brüder die Idee für den „Finanzguru“ und machten damit den ersten Platz, der mit einem Gewinn von 30.000 Euro honoriert wurde. Nachdem das Produkt die Marktreife erlangte ging die Deutsche Bank eine Kooperation mit dem Fintech ein. Nicht die erste Zusammenarbeit dieser Art für das Geldhaus, jedoch hat sich das Institut bisher noch nie an einem Finanz-Startup beteiligt.

Der digitale Finanzassistent Finanzguru soll den Kunden der Deutschen Bank ab Dezember exklusiv zur Verfügung stehen und ihnen dabei helfen Finanzen und Verträge zu verwalten, sowie Einsparpotenziale aufzuzeigen. Im Verlauf des kommenden Jahres soll die App dann deutschlandweit von allen Bankkunden genutzt werden können.

[quote align=”center” color=”#999999″]„Finanzguru ist ein persönlicher Finanzassistent, der Nutzern die mühelose Kontrolle über ihre Verträge und Finanzen ermöglicht. Finanzguru denkt mit. Er erinnert an Kündigungsfristen und zeigt dem Nutzer, wo er richtig Geld sparen kann. Weil Finanzguru künstliche Intelligenz nutzt, bekommt jeder Nutzer seine eigene, individuelle Finanz-App – und kein Produkt von der Stange.“[/quote]

-Benjamin Michel, CEO von dwins, in der Pressemitteilung vom 24.10.17

Damit der Finanzguru seine Arbeit machen kann muss der Nutzer lediglich sein Bankkonto mit der App verknüpfen. Auf Basis der ausgelesenen Zahlungsverkehrsdaten entwickelt die künstliche Intelligenz individuelle Finanz- und Spartipps. Außerdem wird eine intelligent und intuitiv organisierte Übersicht aller regelmäßigen Abbuchungen und Überweisungen erstellt. So hat der Nutzer stets einen Überblick über seine finanzielle Situation und kann mit einem Klick beispielsweise Verträge kündigen, die er nicht mehr benötigt, oder den Anbieter wechseln. Kommt es zu ebenso einem Anbieterwechsel erhält das Startup eine Provision.

Strategischer Schritt für die Deutsche Bank

Sich an Finanz-Startups zu beteiligen ist ein lange überfälliger Schritt für die Deutsche Bank. Mithilfe des VC-Fonds will das Geldinstitut künftig in weitere Fintechs investieren. „Wir haben gesehen, dass der Wert vieler Fintechs durch eine Kooperation mit uns steigt“ sagt Markus Pertlwieser, Digitalchef (Chief Digital Officer) für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, gegenüber dem Handelsblatt. Deswegen wolle man in Zukunft selbst an dieser Wertschöpfung teilhaben. Außerdem möchte man mit den Beteiligungen an strategisch interessanten Fintechs über das klassische Bankgeschäft hinaus Kunden binden.

Bildquelle: © Finanzguru