Stetig und sicher – Rentenfonds
Im breit gefächerten Spektrum der Publikumsfonds nehmen die Rentenfonds eine besondere Position ein: Sie vereinen Flexibilität, Sicherheit und stetiges Wachstum. Die Renditeaussichten sind bei diesen Fonds zwar niedriger als beispielsweise bei Aktienfonds, trotzdem eignen sich diese Produkte für viele Anleger.
Ausgerichtet auf Stabilität und Sicherheit
Die offenen Fonds, die also jederzeit erworben und wieder veräußert werden können, lassen sich nach den verschiedenen Anlageschwerpunkten unterscheiden in:
- Aktienfonds
- Geldmarktfonds
- Immobilienfonds
- Rentenfonds
So unterschiedlich die Wertpapiere sind, die die jeweiligen Fondsmanager in ihren Produkten zusammenführen, so verschieden sind sie auch hinsichtlich der Renditeaussichten und Risiken. Auch hier gilt die Grundregel, dass mit einer höheren Rendite auch das Risiko für das angelegte Geld steigt: Investiert ein Fonds bevorzugt in Aktien, ist er von den Kursbewegungen an der Börse abhängig und schwankt stärker, als dies bei Rentenfonds möglich ist. Diese konzentrieren sich nämlich auf festverzinsliche Wertpapiere, die durch die regelmäßigen Zinszahlungen und natürlich auch den Handel mit den Papieren selbst den Wertzuwachs des Fonds bewirken. In Frage kommen in erster Linie verschiedene Anleihen, Obligationen oder Pfandbriefe, was zum einen die Rendite begrenzt, zum anderen aber auch die Risiken deutlich reduziert. Innerhalb der Klasse der Rentenfonds gibt es weitere Unterschiede, die sich auf die detaillierten Anlageschwerpunkte beziehen, also die Region, den Anlagehorizont und die Art und Sicherheit der verschiedenen Emittenten. Folgende Unterscheidungen können bei der Orientierung innerhalb der Kategorie Rentenfonds nützlich sein:
- Bei Geldmarktfonds stehen kurzfristige Zinspapiere im Mittelpunkt, die wenig Rendite bringen, dafür aber äußerst sicher sind. Damit eignen sie sich bevorzugt, um Geld zwischenzuparken, allerdings sind die anfallenden Kosten, welche in Form von Gebühren an die Banken gezahlt werden müssen, den Erträgen gegenüberzustellen. Interessante Angebote für Tagesgeldkonten können unter dem Strich rentabler sein.
- Europäische Rentenfonds sind Anleihen, die in der europäischen Gemeinschaftswährung notieren, sodass kein Währungsrisiko besteht. Im Vergleich zu weltweit agierenden Rentenfonds sind die Aussichten auf eine Rendite jedoch niedrig; diese liegt bei etwa 1,5 Prozent. Eine gute Orientierung zur Rentabilität dieser Rentenfonds, die immer unter Berücksichtigung der Inflation und der anfallenden Steuern errechnet werden sollte, geben die jeweils aktuellen Zinsen für europäische Staatsanleihen. Etwas bessere Aussichten bieten Rentenfonds, die sich auf Anleihen europäischer Unternehmen mit sehr guter Bonität konzentrieren.
- Rentenfonds, die global angelegt sind, setzen auf Unternehmens- und Staatsanleihen, die sowohl aus den Industrie- als auch den Schwellenländern stammen können. Sie vereinen dadurch höhere Risiken mit größeren Renditechancen, zumal auch die Währungsrisiken berücksichtigt werden müssen.
- Bei Spezial-Rentenfonds dreht sich alles um Sonderformen der Unternehmensanleihe, wie zum Beispiel Genussscheine, Aktien- oder Wandelanleihen. So erreichen diese Fonds für ihre Anleger höhere Renditen bei einem Risiko, das unterhalb der beiden folgenden Ausrichtungen liegt.
- „Emerging Markets“-Fonds investieren in den sogenannten Schwellenländern, die zwar in der Regel ein deutlich höheres Wachstum verzeichnen als viele der Industrienationen, allerdings ist dieses Wachstum auch sehr unsicher. Damit rangieren die auf Anleihen aus diesen Ländern ausgerichteten Anlagen auf einer hohen Risiko-Stufe.
- Hochverzinsliche Anleihen (High Yield) sind auf Unternehmen und Staaten ausgerichtet, für die Zahlungsschwierigkeit als wahrscheinlich angesehen werden müssen. Entsprechende verzinsliche Anlagen bergen naturgemäß hohe Renditechancen, aber eben auch enorme Gefahren. Mit einer guten Streuung können die Risiken zwar minimiert, allerdings nicht ausgeräumt werden. Damit empfehlen sich die Anlagen bevorzugt als Beimischung, um die Renditeaussichten insgesamt etwas aufzubessern.
Eine weitere Ausrichtung unter den Rentenfonds lässt sich insbesondere in den letzten Jahren erkennen: Nachhaltige Geldanlagen sortieren die einzelnen Wertpapiere, die sie vereinen und verwalten, danach aus, ob die Unternehmen oder Staaten strenge ethische, ökologische und soziale Kriterien erfüllen. So finden sich in diesen speziellen Rentenfonds beispielsweise nur Staatsanleihen von Ländern mit einer ausgeglichenen Öko-Bilanz. Anleger können bei diesen Geldanlagen sicher sein, dass sie weder in Unternehmensanleihen von Rüstungsfirmen noch von Kernkraftwerken investieren. Der Trend zur Nachhaltigkeit spiegelt sich damit auch im Anlegerverhalten wider, sodass Unternehmen sich freiwillig der Prüfung durch die Investmentgesellschaften unterziehen.
Je nach konkreter Ausrichtung können Sie die einzelnen Rentenfonds in Ihre Anlagestrategie einbauen. Ausschlaggebend ist immer Ihr persönliches Risikoprofil, das die Auswahl der geeigneten Geldanlagen deutlich eingrenzen kann. In jedem Fall ist es empfehlenswert, die sichersten Anlageformen für langfristige Engagements zu nutzen, sodass kontinuierlich ein verlässlicher Ertrag gegeben ist. Für die mittel- und kurzfristigen Bereiche können etwas riskantere Papiere hinzugenommen werden.
Originally posted 2014-10-29 16:18:12.