Der Sparplan – so können Sie Vermögen aufbauen
Anleger, die jeden Monat einen festen Betrag sparen möchten, können ihr Geld mit Hilfe eines Sparplans anlegen. Fast alle Banken und Sparkassen in Deutschland bieten diese Form der Geldanlage an, doch auch Versicherungen oder Bausparkassen haben häufig einen Sparplan im Angebot. Die meisten Sparer verfolgen ein bestimmtes Ziel, für das sie regelmäßig Geld sparen. Während sich der eine Anleger ein neues Auto kaufen möchte, träumt ein anderer Sparer von einer großen Reise. Doch auch für die Altersvorsorge oder die Ausbildung der Kinder lässt sich das gesparte Geld verwenden. Je länger ein Sparplan läuft, umso mehr Zinsen erhält der Anleger. Das liegt zum einen am Zinseszinseffekt und zum anderen daran, dass viele Anbieter einen Bonus für einen langjährigen Sparplan zahlen.
Die Höhe der Sparrate ist nicht immer frei wählbar
Die meisten Anbieter geben eine Mindestrate an, die der Sparer einzahlen muss. In vielen Fällen liegt der Mindestbetrag bei 10 Euro, doch auch Sparraten von 25 oder 50 Euro sind möglich. Einige Kreditinstitute begrenzen den Sparbetrag auch nach oben, bei anderen Anbietern kann der Anleger hingegen so viel Geld einzahlen, wie er möchte. Die Einzahlung der Sparraten erfolgt monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder einmal im Jahr. Während einige Banken die Raten im Lastschriftverfahren vom Girokonto des Sparers einziehen, bestehen andere Institute darauf, dass der Anleger einen Dauerauftrag einrichtet. Einige Anbieter zeigen sich flexibel und lassen eine Änderung der Sparrate während der Laufzeit des Sparplans zu. Bei anderen Angeboten ist eine Änderung nicht möglich und der Sparer muss einen zweiten Sparplan zu anderen Konditionen eröffnen, falls er einen höheren Betrag sparen möchte.
Ein Sparplan ist eine langfristige Geldanlage
Ein Sparplan ist meist darauf ausgerichtet, langfristig Vermögen aufzubauen. Daher sind die Laufzeiten normalerweise für eine lange Anlagedauer konzipiert. Zwar ist auch eine Laufzeit von nur einem Jahr möglich, Laufzeiten von 5, 10 oder sogar 25 Jahren sind aber eher die Regel. Auch noch längere Anlagefristen, etwa dreißig Jahre, sind vereinzelt zu finden. Je länger der Sparplan läuft, umso höhere Zinsen erzielt der Sparer. In vielen Fällen zahlt das Kreditinstitut nämlich einen Bonus, wenn der Sparer eine bestimmte Mindestanlagedauer erreicht. Der Zinsbonus kann zwischen 100 % und 250 % betragen. Je nach Anbieter bezieht sich der Bonus entweder auf die Guthabenzinsen, auf das angesparte Kapital oder nur auf die im Jahr der Bonuszahlung eingezahlte Summe.
Sparplan oder Tagesgeldkonto – was ist besser?
Auch auf ein Tagesgeldkonto kann ein Anleger regelmäßig per Dauerauftrag feste Beträge einzahlen, sodass es sich ähnlich nutzen lässt wie ein Sparplan. Allerdings kann der Kontoinhaber jederzeit wieder über das angesparte Kapital verfügen, ohne eine Kündigungsfrist einhalten zu müssen. Daher bieten die Banken und Sparkassen für ein Tagesgeld in der Regel niedrigere Zinsen an als für einen Sparplan. Dafür kann das auf einem Sparplan eingezahlte Kapital nicht täglich abgehoben werden, wie es bei einem Tagesgeld der Fall ist. Ist der Sparer dringend auf das angesparte Geld angewiesen, muss er bei den meisten Anbietern eine Kündigungsfrist von drei Monaten abwarten, bevor er sich das Kapital auszahlen lassen kann. Außerdem endet der Sparplan in der Regel mit der Auszahlung und noch vorhandenes Guthaben wird wie Geld auf einem Sparbuch verzinst.
Mit staatlicher Hilfe sparen
Bei einigen Sparplänen gibt der Staat Geld dazu, damit sich der Sparer Vermögen aufbauen kann. Dazu zählt zum Beispiel ein VL-Sparplan. VL ist die Abkürzung für „vermögenswirksame Leistungen“, die viele Arbeitgeber an ihre Mitarbeiter zahlen. Um diese Zusatzzahlung zum monatlichen Einkommen zu erhalten, müssen die Angestellten einen Sparvertrag vorlegen. Dabei kann es sich um einen Banksparplan, einen Bausparvertrag, einen VL-Sparplan für Wertpapiere, eine betriebliche Altersvorsorge oder um einen Vertrag für eine Riester-Rente handeln. Folgende Personengruppen können einen Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen geltend machen:
- Vollzeitkräfte
- Teilzeitkräfte
- Auszubildende
- Soldaten
- Beamte
Die Höhe der monatlichen vermögenswirksamen Leistung hängt von der Branche, einer Betriebsvereinbarung und dem jeweils gültigen Tarifvertrag ab. Die Arbeitgeber zahlen zwischen 6,65 Euro und 40 Euro pro Monat. Geringverdiener erhalten als Belohnung für die Sparleistung noch eine staatliche Sonderzahlung. Die Höhe dieser als Arbeitnehmersparzulage bezeichneten Zahlung ist abhängig vom zu versteuernden Einkommen des Sparers sowie von der gewählten Anlageform. Auf diese Weise haben auch Personen mit geringem Einkommen die Möglichkeit, durch regelmäßige Sparleistungen langfristig Vermögen aufzubauen oder für das Alter vorzusorgen.
Originally posted 2015-08-04 15:00:20.