Sichere Geldanlage – Bundesanleihen
Bundesanleihen (Bund) sind dank ihrer markt- und laufzeitgerechten Verzinsung sehr beliebte Anlageinstrumente. Geeignet sind sie vor allem für Anleger, die viel Wert auf die Sicherheit ihrer Investments legen. Denn die Wertpapiere werden von der Bundesrepublik Deutschland herausgegeben, sie bürgt mit ihren gesamten Steuervermögen für die Anleihen. Zudem bewerten Ratingagenturen die Bundesanleihen mit der Rating-Bestnote AAA. Sie stufen das Ausfallrisiko demnach als ausgesprochen niedrig ein. Für den deutschen Staat nehmen Bundeswertpapiere eine zentrale Stellung ein, da sie neben der Kreditaufnahme bei den Banken ein Mittel der Haushaltsfinanzierung darstellen.
Die Bezeichnung hängt von Laufzeit ab
Bundesanleihen kann grundsätzlich jeder erwerben. Der Verkauf wird von der Bundesbank abgewickelt, Anleger beauftragen aber direkt die Deutsche Finanzagentur oder ihre Hausbank. Die Kreditinstitute verwahren die Bundesanleihen im Depot des Anlegers. Bei den Anleihen des Bundes handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere, die mit einem Nominalzins ausgestattet sind. Die korrekte Bezeichnung für die jeweiligen Bundeswertpapiere hängt davon ab, wie viele Jahre sie laufen:
- Bundeswertpapiere mit einer Laufzeit von zwei Jahren nennt man Bundesschatzanweisungen.
- Bei einer Laufzeit von fünf Jahren spricht man von Bundesobligationen.
- Die klassischen Bundesanleihen werden mit einer Laufzeit von zehn oder 30 Jahren aufgelegt.
Die Rendite wird von Restlaufzeit, Zins und Kurs bestimmt
Bundesanleihen sind also vor allem für Anleger interessant, die ihr Geld über einen längeren Zeitraum anlegen wollen. Denn grundsätzlich gilt: Je länger die Restlaufzeit, desto höher die Verzinsung, auch Kupon genannt. Die Zinsen werden dabei jährlich auf das Konto des Anlegers gezahlt. Die Notierung der Anleihe erfolgt in Prozent des Nennwerts. Bei Emission, dem Erstverkauf mittels Auktionsverfahren, beträgt der Kurs 100 Prozent. Doch Anleger können auch von Kursschwankungen der Bundesanleihen profitieren, die von der Restlaufzeit der Anleihe, von ihrem Nominalzins sowie dem aktuellen Zinsniveau abhängen. Denn Bundesanleihen werden nach ihrer Emission täglich an der Börse gehandelt. Das bietet den Vorteil, dass die Bundeswertpapiere jederzeit veräußert werden können. Mögliche Gewinnchancen aus Kursschwankungen sind aber nur für Anleger relevant, die ihre Anleihen nicht bis zum Ende halten wollen. Marktzinsänderungen können allerdings deutliche Kursbewegungen auslösen. Dabei gilt grundsätzlich: Je länger die Laufzeit der Schuldverschreibung, desto stärker reagiert ihr Kurs auf Änderungen des Marktzinses, denn die Restlaufzeit gilt als entscheidende Kenngröße bei der Bestimmung der Rendite. Unerheblich ist dabei, wann die Bundesanleihen herausgegeben wurden. Allerdings können Staatsanleihen mit gleichen Restlaufzeiten unterschiedliche Zinszahlungen aufweisen. Da die Rendite aber identisch sein muss, haben Anleihen mit höherem Kupon auch den höheren Kurs. Die Kurse kommen unter behördlicher Aufsicht zustande. Zudem sorgt die Bundesbank durch Kurspflegemaßnahmen für transparente und faire Kurse. Dabei sind für die Entwicklung des Börsenkurses drei Szenarien denkbar:
- Der Marktzins verharrt auf seinem Niveau. In diesem Fall verändert sich der Börsenkurs nicht, weil der Kupon dem Niveau des Marktzinses entspricht.
- Der Marktzins steigt an. Hier fällt der Kurs der Anleihe, sodass Anleger weiterhin eine Rendite erzielen, die der Höhe des Marktzinses entspricht.
- Der Marktzins sinkt. Der Börsenkurs steigt und damit sinkt die Rendite der Anleihe auf das Marktniveau.
Bundesanleihen sind eine mündelsichere Anlage
Für Anleger, die die Bundeswertpapiere nicht bis zum Ende der Laufzeit halten wollen, bedeutet das: Rechnen sie damit, dass die Zinsen in den nächsten Jahren steigen, sollten sie auf kurz laufende Anleihen setzen. Damit können Kursverluste klein gehalten werden. Erwarten Sparer dagegen sinkende Zinsen, sind Anleihen mit langen Laufzeiten zu bevorzugen. Denn fällt der Marktzins, steigen die Kurse langfristiger Bundeswertpapiere stärker als die kurzfristiger Papiere. Stimmen die Restlaufzeit einer Bundesanleihe und persönlicher Anlagehorizont des Sparers allerdings überein, können Kursänderungsrisiken vernachlässigt werden. Denn mit der Fälligkeit erhalten Anleger den Nennwert der Anleihe zurück – das garantiert der deutsche Staat. Damit zählen Bundesanleihen zu den mündelsicheren Wertpapieren. Wertverluste sind bei dieser Anlage so gut wie ausgeschlossen. Zudem sind die Schuldverschreibungen des Bundes bei einer möglichen Insolvenz des kontoführenden Institutes vor Verlust geschützt. Da die Bundesanleihen in Euro ausgegeben werden, entfallen für deutsche Sparer auch Währungsrisiken.
Haben sich Anleger dafür entschieden, einen Teil ihrer Finanzen in Bundesanleihen zu investieren, suchen sie über die Webseite der Deutschen Finanzagentur das passende Wertpapier. Da Bundesanleihen über die Börse gehandelt werden, ist auch der Einstieg jederzeit möglich. Beim Kauf der Wertpapiere können allerdings Kauf- und Verkaufskosten anfallen.
Originally posted 2014-11-17 15:52:32.