Nicht nur ein Genuss fürs Auge: Kunst als Geldanlage entdecken
Kunstwerke bieten eine interessante Möglichkeit der Kapitalanlage, doch beruht das Kunstinvestment auf ganz speziellen Gesetzmäßigkeiten. Das schnelle Geld ist mit Kunst als Geldanlage nicht zu machen, eher lohnen sich Kunstwerke als langfristige Investitionen. Bedenken Sie, dass im Rahmen von Kunstauktionen ein Aufgeld von bis zu 25 Prozent fällig wird, das Sie im Rahmen der Wertsteigerung erst einmal wieder ausgleichen müssen. Auch der Wiederverkauf über eine Galerie oder Auktionshäuser verursacht Kosten: 10 bis 15 Prozent des Verkaufspreises können hierfür anfallen. Hinzu kommen noch Transport- und Versicherungskosten. Im Durchschnitt dauert es darum ungefähr fünf Jahre, bis Kunst als Geldanlage wirklich Rendite abwirft. Um jedoch Gewinne zu erzeugen, benötigen Sie schon bei der Auswahl Ihrer Kunstwerke ausreichend Fachwissen – und sicherlich auch ein Quäntchen Glück. Zudem wird im Regelfall relativ viel Geld zum Erwerb der Kunstwerke benötigt. Wer sich selbst nicht gut genug auf dem Kunstmarkt auskennt, sollte sich an einen unabhängigen Berater wenden, der sich im Bereich „Kunst als Geldanlage“ bereits einen guten Namen gemacht hat. Zwar gibt es Kunstfonds mit einem Volumen von mehreren Millionen Euro, erfolgreiche Kunstfonds für kleinere Kapitalanlagen sind aber nicht bekannt. Auch ist es nicht möglich, auf die Gesamtentwicklung des Kunstmarktes zu spekulieren. Darum setzen Anleger auf speziell ausgewählte Werke, die sie kaufen und viele Jahre später, zu einem hoffentlich deutlich gesteigertem Wert, wieder verkaufen. Dabei ist es wichtig, das Prinzip der Streuung zu beachten, um sich möglich gute Gewinnoptionen mit der eigenen Kunstsammlung zu sichern.
Risikostreuung ist auch beim Kunsterwerb wichtig
Sein Geld auf ein einziges, hochpreisiges Kunstwerk zu setzen, birgt tatsächlich ein höheres Risiko, als viele kostengünstigere Objekte zu erwerben – es sei denn, es handelt sich um ein millionenschweres Rembrandt-Gemälde. Die alten Meister kann sich jedoch der Durchschnittsanleger nicht unbedingt leisten. Das genannte Prinzip der Streuung gilt zum Beispiel auch für den Aktienmarkt: Auch dort investiert der kluge Anleger im Regelfall nicht sein ganzes Geld in eine einzige Aktie. Jüngere Werke der Gegenwart und Nachkriegszeit bieten sich also vor allem an, wenn Kunst als Geldanlage dienen soll. Viele dieser Kunstwerke besitzen Preise im Bereich von 10.000 bis 50.000 Euro, die jährliche Wertsteigerung lag in den vergangenen Jahren stabil über 10 Prozent. Diese recht hohe Rendite für Kunst als Geldanlage stellt allerdings einen Durchschnittswert dar, für einzelne Werte können die Zahlen sehr unterschiedlich aussehen. Wer Kunst als Geldanlage langfristig nutzen möchte, sollte darum ein Gespür für den Kunstmarkt entwickeln, Galerien und Auktionen besuchen und sich die Namen der aufstrebenden Künstler der ganzen Welt merken. Der Kunstmarkt ist stark der aktuellen Mode unterworfen, wenn der allgemeine Geschmack sich auch nicht im engen Takt der Jahreszeiten ändert. Zudem werden bestimmte Schaffensphasen ein und desselben Künstlers unterschiedlich bewertet, auch dies erschwert die Einschätzung der zukünftigen Wertsteigerung. Die Investition in Gegenwartskunst wird vor allem dann mit einer relativ sicheren, guten Rendite belohnt, wenn der entsprechende Künstler seit längerer Zeit erfolgreich, also keine kurzzeitige Randerscheinung des aktuellen Kunstmarktes ist. Auch die Werke namhafter Künstler der Nachkriegszeit eignen sich besonders gut, wenn Kunst als Geldanlage Gewinn bringen soll.
Für wen lohnt sich Kunst als Geldanlage?
Kunst als Geldanlage lohnt sich vor allem für Investoren, die langfristigen Werterhalt einer schnellen Rendite vorziehen. Diese Art der Kapitalanlage hat sich immer dann als besonders stabil erwiesen, wenn der Investor keinen kurzfristigen Moden folgte, sondern auf Standardwerke etablierter Künstler setzte. In diesem Fall bleiben der Wert selbst in Wirtschaftskrisen erhalten, wenn Aktien, Staatsanleihen und Lebensversicherungen nur noch Verluste einbringen. Auch Anleger, die ihr Vermögen ohne Abstriche vererben möchten, investieren gern in Kunst als Geldanlage: Auf Leihgaben in Museen entfällt keine Erbschaftssteuer. Doch vor allem lohnt sich Kunst als Geldanlage für diejenigen Menschen, die sich am bloßen Anblick der Malerei erfreuen können: Ihr Gewinn lässt sich selbst durch finanzielle Wertverluste nicht schmälern.
Originally posted 2014-12-03 14:43:29.