Ist bei Garantiefonds Rendite garantiert?
Wer nach sicheren Anlagestrategien ohne Risiko sucht, stößt neben Festgeldangeboten oder Staatsanleihen immer wieder auf den Begriff „Garantiefonds” – Investmentfonds, die schon mit ihrer Bezeichnung Sicherheit versprechen. Garantie – das klingt gut. Aber stimmt es, dass dort Renditen ohne Risiko zu erreichen sind? Wie hoch fällt sie im Schnitt aus? Und lohnt sich für den Anleger eine lange Bindung?
Mit Garantiefonds Rendite sichern – wie geht das?
Gerade in unsicheren Zeiten ist die Nachfrage nach sicheren Geldanlagen hoch. Für sicherheitsorientierte Kundengruppen sollen Garantiefonts Rendite erwirtschaften und gleichzeitig eine Auszahlung des investierten Kapitals (oder zumindest eines gewissen Prozentsatzes davon) gewährleisten. Im Einzelnen gibt es natürlich große Unterschiede, doch das Prinzip, mit Garantiefonds Rendite zu bekommen, ist recht einfach. Hierzu ein Beispiel:
- Der Investor möchte ohne Risiko 100.000 Euro für 10 Jahre anlegen. Er möchte am Ende zumindest sein eingesetztes Kapital zurückerhalten.
- Der Anbieter legt einen Anteil dieses Gelds so an, dass dieser Anteil nach Zinsen in 10 Jahren 100.000 Euro ergibt. Bei einer Verzinsung von 3 Prozent wären dies 97.534,03 Euro.
- Das verbleibende Geld wird investiert, zumeist in Aktien.
So können Garantiefonds Rendite erwirtschaften, wenn sich die Börsenkurse gut entwickeln. Entwickeln sich Börsenkurse negativ, wird trotzdem die garantierte Rendite am Ende der Laufzeit des Fonds ausgezahlt. Wer mit Garantiefonds Rendite erwirtschaften will, muss jedoch wissen: Je sicherer ein Fonds ausgestaltet ist, desto geringer sind die Renditeerwartungen – denn der spekulative Anteil bleibt hier recht überschaubar.
Ein weiteres Beispiel: Der größte Anteil eines Garantiefonds wird sicher und festverzinslich angelegt – zu 80 Prozent. 20 Prozent wird spekulativ im Euro Stoxx 50 investiert. Das ist für einen Garantiefonds schon ein sehr hoher Anteil. Legt der Euro Stoxx 50 innerhalb eines Jahres um 25 Prozent zu, steigt die Garantiefonds Rendite nur für die 20 Prozent des Kapitals, das in Aktien investiert wurde. An diesem Beispiel wird klar, dass Sicherheit immer auf Kosten des zu erwartenden Gewinns geht. Wer auf eine sichere Geldanlage ohne Risiko setzt, muss bei den Gewinnerwartungen Abstriche machen.
Eine sichere Geldanlage?
Schon der Name suggeriert den Anlegern, dass es sich bei Garantiefonds um Fonds mit garantierter Rendite handelt. Eine sichere Geldanlage völlig ohne Risiko stellen Garantiefonds jedoch nicht dar. Dass bei Garantiefonds Rendite zugesichert wird, ergibt sich vielmehr aus dem Vertrag – als Verpflichtung des Vertragspartners. Die Realisierung der Rendite steht und fällt jedoch mit der Zahlungsfähigkeit der Fondsgesellschaft, also des Garantiegebers. Eine gesetzliche Garantie für eine Rendite kann ein Garantiefonds nicht bieten. Wer einen solch hohen Grad an Sicherheit wünscht, ist mit Staatsanleihen oder einlagengesicherten Anlagen besser bedient, als mit „sicheren“ Fonds.
Garantie oder Absichtserklärung?
Auch bei der rechtlichen Ausgestaltung der Garantie ist der Anleger gut beraten, genau hinzusehen. Denn nicht immer gewähren Garantiefonds Rendite als Garantie im eigentlichen Sinn. Oft versprechen Fondsgesellschaften nur, dass sie eine Wertsicherung anstreben. Dies ist als reine Absichtserklärung ein nur sehr schwer einklagbarer Anspruch. Bei ausdrücklichen Zusicherungen gewähren Garantiefonds in der Regel eine Rückzahlung zwischen 80 und 110 Prozent des eingesetzten Kapitals. Bei Fonds mit fester Laufzeit gilt die Garantie zu einem bestimmten Fälligkeitstag. Zudem fällt die versprochene Garantiefonds Rendite in aller Regel niedriger aus, je kürzer die Laufzeit ist. Es gibt zudem auch Garantiefonds mit unbegrenzter Laufzeit. Hier wird das Garantieversprechen regelmäßig erneuert und es wird ein neuer Tag festgelegt, zu dem der Garantiefonds Rendite in versprochener Höhe gewährt.
Alternativen für sicherheitsorientierte Anleger
Garantiefonds stehen nicht nur aufgrund der vergleichsweise mageren Renditeerwartungen in der Kritik. Die gleichzeitige Sicherheit vor Verlusten bei einer attraktiven Beteiligung an positiven Börsenverläufen – durch eine Mischung aus Aktien- und Zinspapieren – wird in den meisten Fällen nicht erreicht. Viele Untersuchungen und Vergleiche zeigen, dass Garantiefonds Rendite nur in vergleichsweise geringer Höhe ermöglichen. In gleichen Zeiträumen schneiden Festgeldangebote oder staatliche Anleihen als sichere Geldanlage meist besser ab. Der Mix aus spekulativer und konservativer Anlageform erfordert beim Anleger Bescheidenheit in Bezug auf die zu erwartende Rendite.
Ein persönlich zusammengestelltes Portfolio aus sicheren Anlageformen und Aktien erweist sich auf lange Sicht gegenüber den bekannten Garantiefonds als mindestens ebenbürtig. Als sicherheitsorientierter Anleger können Sie bei auxmoney individuelle Schwerpunkte festlegen und bevorzugt in Kreditprojekte mit hervorragenden Scores investieren. Der auxmoney-Score gibt Ihnen dabei eine verlässliche Orientierung. Und mit dem Portfolio Builder können Sie automatisch investieren – auf Grundlage Ihrer selbst gewählten Anlagestrategie.
Originally posted 2015-11-04 12:00:57.