DAX: der deutsche Leitindex im Aktiengeschäft
Der Deutsche Aktienindex – kurz DAX – ist das wichtigste Börsenbarometer auf dem deutschen Aktienmarkt und bildet die Entwicklung der 30 relevantesten, umsatzstärksten Unternehmen ab. Seit der Einführung am 1. Juli 1988 gilt der DAX als Leitindex des deutschen Börsenhandels und ist ein Produkt der Deutschen Börse AG mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Berechnung der Kennzahlen aller DAX-Unternehmen führt zum Kursverlauf des DAX Chart. An den Handelstagen werden die Kurse im Rhythmus von 15 Sekunden aktualisiert und von 9 Uhr bis 20 Uhr vom elektronischen Handelssystem XETRA ermittelt. Rund 70 Prozent der Umsätze an der Deutschen Börse werden durch den DAX generiert. Meilensteine in der Historie waren das Erreichen der Marke von 5000 Punkten im März 1998, im März 2000 wurde mit 8136 Punkten ein neuer Höchststand erreicht. Aufgrund der Technologieblase, die im März 2003 platze, stürzte der Index auf 2200 Punkte ab. Die Erholungsphase dauert allerdings nur wenige Monate und 2007 wurden abermals neue Höchststände erreicht. 2008 gingen die Kurse aufgrund der US-Immobilienkrise abermals drastisch zurück, doch auch davon erholte sich der DAX schnell und im Juni 2014 wurde erstmals die Marke von 10.000 Punkten überschritten. Der eigentliche DAX (auch DAX 30 genannt) ergibt zusammen mit den 50 Werten des MDAX (Mid Cap DAX) den HDAX. Der SDAX umfasst die 50 Aktienwerte, die hinter dem MDAX gelistet sind. Als weitere wesentliche Barometer in der deutschen Aktienlandschaft sind der ShortDAX, der ÖkoDAX, der DivDAX sowie der TecDAX zu nennen.
Kalkulation und Unternehmensstruktur
Der DAX ist der relevanteste Index, der die tendenzielle Kursentwicklung an der Deutschen Börse abbildet. Zur Berechnung dieses Trends werden die Daten der 30 im Index gelisteten Unternehmen herangezogen. Die Entwicklung der sogenannten „Blue Chips“ wird hierbei nach einer komplexen Formelberechnung zum Gesamtindex zusammengefasst. Dabei ist die Gewichtung der einzelnen Unternehmen nicht gleich. Für den DAX ist allerdings nicht der tatsächliche Börsenwert des Unternehmens entscheidend, sondern der Wert der frei handelbaren Aktien. Befindet sich ein Anteil von mehr als 5 Prozent der Aktien einer AG in Festbesitz, finden diese Aktien keine Berücksichtigung bei der Gewichtung – lediglich die Aktien im Streubesitz sind hier von Bedeutung. Die Indexgewichtung der einzelnen Aktiengesellschaften ist auf maximal 10 Prozent begrenzt.
Zu den DAX-Unternehmen gehören die Firmen, die die höchsten Börsenumsätze erzielen und die größte Marktkapitalisierung aufweisen. Zweimal jährlich prüft eine unabhängige Kommission diese Faktoren und entscheidet über die Zusammensetzung des DAX. Dieser Mechanismus erlaubt es, den gesamten deutschen Aktienmarkt in seiner Branchenstruktur zu reproduzieren. Die Firmen des Leitindex verfügen über circa 60 Prozent des Kapitals der Unternehmen in Deutschland, die börsennotiert sind. Mit Stand vom Juni 2014 sind folgende Unternehmen im deutschen Börsenbarometer vertreten:
- Adidas
- Allianz
- BASF
- Bayer
- Beiersdorf
- BMW
- Commerzbank
- Continental
- Daimler
- Deutsche Bank
- Deutsche Börse
- Deutsche Post
- Deutsche Telekom
- E.ON
- Fresenius Medical Care
- Fresenius
- HeidelbergCement
- Henkel
- Infineon Technologies
- K+S
- Lanxess
- Linde
- Lufthansa
- Merck
- Munich Re
- RWE
- SAP
- Siemens
- ThyssenKrupp
- Volkswagen
Seit 1990 sind zahlreiche Unternehmen aus dem Index ausgeschieden oder wurden aufgrund bestätigter Auswahlkriterien aufgenommen. Von den aktuell geführten 30 Firmen waren 16 (Stand 2014) ohne Unterbrechung im DAX vertreten. Mit einem der DAX-Performance-Zertifikate steigt der Anleger in den Kurs des Leitindex – beziehungsweise in dessen Entwicklung – ein und nicht wie in herkömmlicher Form in jeweilige Einzeltitel. Die Risiken werden durch die Diversifikation (Streuung) gemindert und die Renditen durch das Potenzial ausgewählter Titel erhöht.
Originally posted 2014-10-31 10:25:57.