Ausbildungsversicherung – Absicherung für den Nachwuchs
Als besondere Form der Lebensversicherung kann die Ausbildungsversicherung von Eltern, Großeltern oder Paten für Kinder abgeschlossen werden. Zu einem festgelegten Zeitpunkt wird die Ablaufleistung fällig, die beispielsweise zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder zur Anschaffung eines Kfz genutzt werden kann. Verstirbt der Versicherungsnehmer vor Ablauf des Vertrags, wird die Leistung durch die in der Ausbildungsversicherung vereinbarte Todesfallsumme sichergestellt. Die Tarife variieren von Versicherung zu Versicherung, lassen sich aber grundlegend wie folgt beschreiben.
Die wichtigsten Kriterien der Ausbildungsversicherung
Die Ausbildungsversicherung ist eine private Versicherung auf den Todes- und Erlebensfall. Das bedeutet, dass ein Teil der Beiträge für die Absicherung des vorzeitigen Todes der versicherten Person, in der Regel Eltern, Großeltern oder Paten, aufgewendet wird. Darüber hinaus wird Geld angelegt, um die Ablaufleistung ansparen zu können. Die Anlagestrategien sind meist frei wählbar, die Auswahl umfasst sowohl festverzinsliche als auch fondsgebundene Varianten sowie Mischformen. Bei der Beitragszahlung kann der Versicherungsnehmer zwischen Einmalbeiträgen, die aus steuerlichen Gründen über fünf Jahre verteilt dem Vertrag zugeführt werden, und monatlichen Raten mit individuell festzulegender Laufzeit wählen. Abhängig vom Anbieter kann der Ablauftermin nach Bedarf verändert werden, wenn beispielsweise der Jugendliche die schulische Ausbildung bereits mit dem Realschulabschluss beendet und das Geld früher als erwartet benötigt.
Die Ausbildungsversicherung – weitere Besonderheiten
Ein Verwandtschaftsverhältnis muss nicht bestehen, wenn eine Ausbildungsversicherung für ein Kind abgeschlossen wird. Ebenso wenig ist die Verwendung der Ablaufleistung eingeschränkt, der berechtigte Jugendliche kann das Geld nach eigenem Ermessen einsetzen. Darüber hinaus besteht wahlweise die Möglichkeit, die Leistung auf einmal oder als Rente auszahlen zu lassen, bei einigen Versicherern kann die Summe auch auf beide Varianten aufgeteilt werden. Die Laufzeit für eine Rente ist in der Regel zeitlich begrenzt, sodass der Charakter einer Ausbildungsabsicherung erhalten bleibt. So lassen sich mit den Zahlungen aus der Versicherung beispielsweise die Lebenshaltungskosten während des Studiums oder einer Ausbildung finanzieren. Es können auch noch weitere Gestaltungsinstrumente vereinbart werden, wie zum Beispiel die Aufstockung durch Zuzahlungen oder vorzeitige Kapitalentnahmen während der Ansparphase. Die konkreten Möglichkeiten hängen immer vom Anbieter und dem gewählten Tarif ab.
Vertragliche Gestaltung einer Ausbildungsversicherung
Wie in jeder privaten Lebensversicherung gibt es auch in der Ausbildungsversicherung flexible Möglichkeiten der Vertragsgestaltung. Folgende Varianten sind hier denkbar:
- Versicherungsnehmer – der Vertragspartner des Versicherers.
- Versicherte Person – muss nicht identisch mit dem Versicherungsnehmer sein. Der Vertrag wird jedoch auf das Leben der versicherten Person abgeschlossen.
- Beitragszahler – muss ebenfalls nicht identisch mit dem Versicherungsnehmer sein, allerdings wird dann ein Vertrag auf fremde Rechnung abgeschlossen, was steuerliche Auswirkungen haben kann.
- Bezugsberechtigte Person – das Kind, das zum vereinbarten Ablauf über die Summe verfügen darf.
Bei der Ausgestaltung eines Vertrags zur Ausbildungsversicherung ist auf die konkreten Gesundheitsverhältnisse zu achten. Bestehen nämlich bereits gravierende Vorerkrankungen oder gesundheitliche Beeinträchtigungen, kann der Versicherer den Antrag auf Ausbildungsversicherung auch ablehnen. Die versicherte Person muss aus diesem Grund Gesundheitsfragen beantworten und im Notfall auch eine ärztliche Untersuchung über sich ergehen lassen. Ob und in welchem Umfang diese Maßnahmen erforderlich sind, hängt allerdings von der Höhe der versicherten Leistung und dem konkreten Krankheitsbild der versicherten Person ab.
Sinnvolle Ergänzungen und Einsatz der Ausbildungsversicherung
Abhängig vom Gesundheitszustand der versicherten Person können sowohl eine Berufsunfähigkeits- als auch eine Unfalltod-Zusatzversicherung sinnvoll sein. Bei Ersterer wird die Ausbildungsversicherung beitragsfrei gestellt, kann die versicherte Person wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen ihren Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben. Käme sie durch einen Unfall zu Tode, würde die Ablaufleistung wiederum verdoppelt. Damit sind Instrumente gegeben, den Versicherungsschutz auf die konkreten Bedürfnisse zuschneiden, um die Kinder zumindest finanziell absichern zu können. Die optimale Kombination hängt in erster Linie von der konkreten Konstellation ab: Wollen Eltern für ihre Kinder vorsorgen, empfiehlt sich zumindest die Vereinbarung der Beitragsbefreiung im Falle der Berufsunfähigkeit. Ist die versicherte Person beruflich viel unterwegs oder anderweitig einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt, kann auch die Unfalltod-Zusatzversicherung angebracht sein. Bei einigen Versicherern lassen sich weitere Bausteine für unvorhergesehen Fälle, wie zum Beispiel die unverschuldete Arbeitslosigkeit, vereinbaren. Je besser der Vertrag auf die konkreten Bedürfnisse angepasst wird, desto größer ist der zu erzielende Effekt. Dazu stehen folgende Variable zur Verfügung:
- Laufzeit und Ablaufleistung variieren
- Anlagestrategie wählen
- Beitragszahlung und Abruf der Leistung zuschneiden
- Zusatzversicherungen optimal nutzen
- Anbieter nach Kapitalstärke auswählen
Originally posted 2015-09-01 12:00:32.