Aktienfonds sind wichtiger Bestandteil der Vermögensbildung
Aktienfonds mit breiter Streuung gehören in jedes ausgewogene Depot, denn sie schaffen bei akzeptablem Risiko eine solide Rendite. Der Grund: Während Käufer einzelner Aktien von der Wertentwicklung der jeweiligen Unternehmensbeteiligung abhängig und Kursschwankungen aufgrund regionaler oder branchenspezifischer Entwicklungen unterworfen sind, investieren Anleger beim Kauf von Fondsanteilen in viele verschiedene Werte. Je nach Ausrichtung des Fonds investieren Anleger in ganze Branchen, Indizes oder bestimmte Regionen. Dank Dividende und Kursgewinn der im Fonds enthaltenen Aktien steigt der Wert der Anteile – gibt der Kurs eines Unternehmens nach, fangen die anderen Werte diese Entwicklung auf.
Die verschiedenen Typen der Aktienfonds
Zwar investieren alle Aktienfonds überwiegend oder ausschließlich in die börsengehandelten Unternehmensbeteiligungen, aber es gibt doch bedeutende Unterschiede – Aktienfonds ist nicht gleich Aktienfonds. Grundsätzlich entscheiden die Fondsmanager über die Auswahl der einzelnen Titel, doch auch sie müssen sich an bestimmte Kriterien halten, die bei Auflage des Aktienfonds festgelegt wurden:
- Global angelegte Aktienfonds investieren in weltweit aussichtsreiche Werte. Dank dieser breiten Streuung sind Sparer von den wirtschaftlichen Entwicklungen einzelner Länder oder von branchenspezifischen Schwankungen weniger stark betroffen als beim Direktinvestment. Doch auch hier müssen sie sich die genaue Konzeption des gewünschten Investments anschauen, denn nicht jeder Aktienfonds investiert in gleichem Maße in alle Branchen oder Regionen. Oft sind einzelne Länder oder Wirtschaftsräume, aber auch Wirtschaftszweige ausgenommen.
- Regional aufgestellte Aktienfonds investieren in Unternehmen eines bestimmten Kontinents, eines Landes oder einer Region. Anleger müssen hier beachten, dass sie auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Teilmarktes spekulieren. Das birgt im Vergleich zum weltweit investierten Portfolio grundsätzlich höhere Risiken, aber auch höhere Chancen.
- Branchenfonds investieren ausschließlich oder überwiegend in Unternehmen, die in einer bestimmten Branche tätig sind. Beliebt sind Rohstoffe, aber auch Wirtschaftszweige wie die Biotechnologie, der Maschinenbau oder die Gesundheitsbranche. Auch hier ist das Investment mit Risiken verbunden, denn die Anleger sind von den Zukunftsaussichten einzelner Branchen abhängig.
Growth & Value
Bei der Auswahl der Werte unterscheidet man grundsätzlich zwei Zielsetzungen. Setzt der Fondsmanager auf Wachstum (Growth), stehen die Entwicklungsaussichten der infrage kommenden Unternehmen im Mittelpunkt der Auswahl. Konkret heißt das, dass Gewinn, Umsatz oder Cash Flow je Aktie schneller wachsen müssen als bei vergleichbaren Unternehmen. Setzen Fondsmanager jedoch auf Wertbeständigkeit (Value), steht die Stabilität der Investitionen im Vordergrund. In der Regel suchen sie Werte, die zwar vom Markt unterbewertet sind, jedoch eine hohe Dividendenrendite versprechen. Wollen Fondsmanager sowohl vom Growth- als auch vom Value-Ansatz profitieren, berücksichtigen sie Wachstums- und Substanzwerte. Mit diesem Core-Ansatz passen sie sich flexibel an die jeweilige Marktsituation an.
Langfristige Anlage in Aktienfonds steigert Rendite
Anleger, die nicht nur von der Kursentwicklung der Beteiligung an einer Aktiengesellschaft (AG) abhängig sein wollen, sind mit Aktienfonds gut beraten. Doch diese Anlageform bietet noch weitere Vorteile. So ist der Aufwand an Zeit, Fachwissen und einzusetzendem Kapital im Vergleich zur Direktanlage etwas geringer. Zudem können Sparer auch mit kleineren Beträgen an der Entwicklung der gewünschten Werte partizipieren. Während sie bei der Direktanlage ganze Aktien kaufen müssen, können sie beim Fonds auch Bruchstücke davon erwerben. Aufgrund dieser Tatsache ist es möglich, monatlich feste Sparraten in einen oder mehrere Fonds zu investieren. Dank des dabei entstehenden Cost-Average-Effekts gleichen Anleger zudem börsentypische Schwankungen aus und können so auch in schwachen Börsenzeiten ihre Rendite langfristig aufbessern – zumindest im Vergleich zur Einmalanlage zum ungünstigen Zeitpunkt. Denn beim Fondssparplan erhalten Sparer bei hohen Kursen zwar weniger Fondsanteile, bei niedrigen Kursen aber entsprechend mehr. Der Cost-Average-Effekt verstärkt sich zudem noch, wenn der Sparplan in Phasen stark steigender und hoch bewerteter Börsen ausgesetzt wird.
Darüber hinaus beeinflusst die Verwendung der Gewinne die Vermögensbildung. Bei einigen Aktienfonds werden die Erträge regelmäßig ausgeschüttet, sodass sich Sparer über jährliche zusätzliche Einnahmen freuen dürfen. Andere Fonds legen die Gewinne hingegen wieder im Fondsvermögen an. Bei diesen sogenannten „thesaurierenden“ Aktienfonds entsteht damit ein ertragssteigernder Zinseszinseffekt. Dieser Effekt wirkt sich gerade bei langfristiger Anlage über mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte spürbar auf die Vermögensbildung aus. In einem diversifizierten Portfolio dürfen Aktienfonds also nicht fehlen. Doch auch wenn es keine Anlagebegrenzung gibt, empfiehlt es sich, im Sinne der Risikostreuung nicht das ganze Vermögen in diese Anlageform zu investieren. Immobilien und Renten können eine gute Ergänzung darstellen.
Originally posted 2014-11-15 15:03:35.